MotoGP, Phillip Island und frischer Asphalt: Diese Kombination lässt sofort die Alarmglocken schrillen. 2013 war die Königsklasse - damals noch auf Bridgestone-Pneus unterwegs - durch eine neue reifenfressende Streckenoberfläche zur Verkürzung der Renndistanz und Pflichtboxenstopps gezwungen. 2024 wurde wieder neu asphaltiert. Die Superbike-WM geriet mit ihren Pirelli-Reifen in vergleichbare Probleme, erneute Verkürzungen und Pflichtstopps waren die Folge.
Michelin bestens vorbereitet für Phillip Island
MotoGP-Reifenlieferant Michelin war vor dem Australien-Grand-Prix also gewarnt und brachte eine hitzebeständigere Konstruktion sowie drei statt ansonsten zwei Gummimischungen für die besonders beanspruchten Hinterreifen nach Phillip Island. So wollte man ein neues Debakel vermeiden - mit Erfolg, wie es scheint.
"Es wurde heute sehr viel mit dem Soft gefahren", verrät Michelin-Motorradsportchef Piero Taramasso. "Das Aufwärmverhalten war gut und einige Fahrer sind 17, 19 oder sogar 20 Runden mit einem Reifen gefahren. Sie haben keinen wirklichen Einbruch gespürt. Der Abbau ist nicht dramatisch und absolut unter Kontrolle. Im Sprint werden wir, wenn es trocken ist, denke ich sogar alle Fahrer auf dem Soft sehen. Aber auch der Medium verhält sich gut."
Neuer Asphalt bringt mehr Bodenwellen
Alles im Griff also wohl an der Reifenfront. Dennoch sorgte das neue Asphaltband auf Phillip Island am Freitag für Sorgenfalten. "Die Strecke ist welliger als im Vorjahr - und das über die gesamte Länge", erklärt Taramasso. Zustimmung gibt es von den Fahrern, etwa Weltmeister Francesco Bagnaia: "Der Asphalt hat eine Menge Grip, aber auch viele Bodenwellen. Es ist eigenartig. Dadurch entstehen bei Regen Pfützen und auf der Geraden sowie in den Kurven - vor allem zwischen Turn 11 und 12 - bewegt sich das Motorrad sehr stark und wird nervös."

Eine zusätzliche Herausforderung also für die MotoGP-Stars an einem ohnehin schon schwierigen Rennwochenende auf Phillip Island. Am Samstag und Sonntag soll es zwar trocken bleiben, allerdings wird starker Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erwartet. Bedingungen, die sich mit der Highspeedstrecke im Süden Australiens nur schlecht vertragen.
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