Das MotoGP-Fahrerfeld für die kommende Saison 2025 wird dieser Tage immer klarer. Nachdem Alex Rins am Donnerstag im Yamaha-Werksteam verlängerte, plauderte Ducati-Teammanager Davide Tardozzi am Rande des 1. Freien Trainings in Silverstone auch die neue Fahrerpaarung bei VR46 Racing aus. Damit verbleiben nur noch fünf freie Plätze: Zwei bei Pramac Racing und jeweils einer bei Gresini, Trackhouse und LCR Honda.
Inoffiziell sind aber auch diese letzten verfügbaren Motorräder für 2025 bereits vergeben. Ducati-Einkauf Fermin Aldeguer wird bei Gresini unterkommen, Miguel Oliveira bei Pramac und Ai Ogura aller Voraussicht nach bei Trackhouse, womit Takaaki Nakagami bei LCR Honda verbleiben dürfte. Sollte der Japaner doch nicht weitermachen, will HRC stattdessen auf den Thailänder Somkiat Chantra setzen. Einzig beim zweiten Pramac-Platz gibt es keinen klaren Kandidaten, aber eines scheint sicher: Es wird ein Rookie aus der Moto2 werden. Sergio Garcia, Alonso Lopez und Tony Arbolino befinden sich im Rennen.
Jack Miller ohne Vertragsangebot: Nichts aus dem Tisch!
Somit ist auch klar, dass Jack Miller mit Saisonende aus der MotoGP ausscheiden wird. Der 29-jährige Australier verliert seinen Platz im KTM-Werksteam zur kommenden Saison an Pedro Acosta und fand auch im Kundenteam Tech3 keinen Unterschlupf mehr. Seither steht er ohne Vertrag da und glaubt mittlerweile auch nicht mehr daran, dass sich das nochmal ändern wird. "Ehrlichgesagt habe ich momentan nichts, nicht einen einzigen Vertrag. Ich kann heimgehen", verriet er bereits am Donnerstag und sprach anschließend von "dunklen Zeiten".
Denn der viermalige MotoGP-Sieger würde gerne in der Königsklasse bleiben, fühlt sich mit seinen 29 Jahren noch nicht bereit für eine Testfahrerrolle, wie sie beispielsweise Aleix Espargaro bei Honda einnehmen wird. Nach der Verkündung seines KTM-Aus hatte sich Miller noch optimistisch gezeigt, einen neuen Arbeitgeber in der MotoGP zu finden, schielte unter anderem auf den zweiten Platz im Gresini-Team. Auch Trackhouse, Honda und das neue Pramac-Yamaha-Team waren im Gespräch. Doch in den vergangenen Wochen verliefen sämtliche Optionen im Sand.
Alternativ schien sich zuletzt zumindest ein Wechsel in das Ducati-Werksteam in der Superbike-Weltmeisterschaft aufzutun. Dort könnte Miller 2025 Teamkollege von Nicolo Bulega werden und somit auf Alvaro Bautista folgen. Der amtierende WorldSBK-Champion fordert eine Gehaltserhöhung, während Ducati Einstriche machen will. Miller hätte ein kostengünstiges Angebot wohl akzeptiert, zeigte er sich am Donnerstag doch "sehr interessiert" an der Superbike-WM und sprach von einem "fantastischen Level", auf dem dort gefahren werde.
Millers WorldSBK-Wechsel geplatzt: Bautista verlängert bei Ducati
Mittlerweile scheint sich aber auch diese Tür für den Australier, der zwischen 2021 und 2022 bereits zwei Jahre in der MotoGP für das Ducati-Werksteam gefahren war, schon wieder geschlossen zu haben. Denn laut Informationen von 'GPOne.com' habe sich Bautista nun doch dazu entschieden, sein vorliegendes Ducati-Angebot zu akzeptieren und damit auch 2025 für die Roten zu fahren. Somit läuft Miller nun sogar Gefahr, 2025 gänzlich ohne Vertrag in einer Weltmeisterschaft dazustehen.
"Ich habe nicht nur den Tiefpunkt erreicht, ich bin schon darüber hinaus. Am Tiefpunkt war ich vor zwei Wochen", sagt der scheidende KTM-Pilot mit Blick auf seine verzwickte Situation deshalb nun und offenbart, sich solangsam mit seinem MotoGP-Aus abgefunden zu haben: "Ich habe jetzt noch zehn Rennen [Grand Prix, Anm.], um das zu genießen, was die letzten zehn Jahre oder so mein Leben war. Ich will versuchen, das Beste daraus zu machen."
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