Es war der große Knall zu Beginn eines ansonsten sehr langweiligen Monaco-GP 2024: Kevin Magnussen wollte Sergio Perez am Start auf dem Weg hoch zum Casino attackieren, doch es endete im großen Unfall. Diesem fiel auch noch Magnussens Haas-Teamkollege Nico Hülkenberg zum Opfer. Die Mehrheit der Beobachter sah die Schuld beim einem zu optimistischen Angriff des Dänen, auch wenn die Stewards sehr zum Ärger von Red Bull keine Strafe verhängten. Schon in Monaco wehrte sich Magnussen gegen diese Sichtweise. Wie sieht er es knapp zwei Wochen später mit etwas Abstand?
Keine Entschuldigung von Magnussen für Monaco-Unfall: Er hat mich gesehen!
Vor dem Kanada-GP wurde der 'Bad Boy' der Formel 1 natürlich erneut auf den Vorfall angesprochen. "Ich wollte nicht, dass es passiert. Es war kostspielig und unnötig für das Team", erklärte der Haas-Pilot. Und das nicht nur für seine eigene Mannschaft mit zwei beschädigten Autos. Der Unfall riss auch bei Red Bull ein gewaltiges Loch in die Kriegskasse für den WM-Kampf.
Kam also am Donnerstag in Montreal die Entschuldigung? Mitnichten: "Natürlich habe ich es mir noch viele Male angesehen. Es ist immer nur eine Sache, wenn es gerade passiert ist. Deine Sichtweise ändert sich oft, wenn du es von außen siehst. Aber in diesem Fall hat sich nicht viel geändert." Stattdessen ging Magnussen seinen Unfallgegner Perez, der seinen Vertrag bei Red Bull gerade um 2 Jahre verlängert hat, sogar an.
"Er hatte mich gesehen, das weiß ich. Es ist eine Sache, wenn du dir nicht sicher bist, ob er dich gesehen hat. Dann ist das Risiko natürlich groß. Wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass er mich gesehen hat, dann hätte ich wahrscheinlich zurückgesteckt. Aber es war sehr klar für mich, dass er mich gesehen hat. Also dachte ich, dass er eine Autobreite Platz lassen würde. Ich vertraute ihm, dass er das tun würde", rechtfertigte sich der 31-Jährige.

Magnussen: Hätte Perez nicht vertrauen dürfen!
Doch das passierte nicht. "Im Nachhinein hätte ich ihm nicht vertrauen sollen. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er kein Auto breit Platz gelassen hat", erklärte Magnussen und legte noch weiter nach: "Mit meiner Erfahrung hätte ich wissen sollen, dass gewisse Fahrer nicht immer diesen Platz lassen." Als generelle Aussage über den Mexikaner wollte er dies dann aber doch nicht stehen lassen: "Ich sehe Checo [Perez] nicht als einen dreckigen Fahrer an, aber ich war schon überrascht, dass er mir keinen Platz gelassen hat."
Aus Magnussen Sicht hätte Perez also Platz lassen müssen. In dem Moment, als er sich zum Angriff entschied, sei es für eine Reaktion seitens des Haas zu spät gewesen: "Es kommt der Punkt, da bist du zu nah an der Wand. Wenn sein rechtes Hinterrad hinüberstößt, bist du gefangen. Er wird deinen Vorderreifen mit seinem Hinterreifen treffen. Es gibt also einen Punkt ohne Rückkehr und da bist du seiner Gnade ausgeliefert."
Zu diesem Punkt hätte es aber laut Magnussen nicht kommen müssen und sollen: "Er hat mich an die Wand gedrückt, um mich einzuschüchtern, damit ich zurückziehe. Das sollte nicht die Art und Weise sein, wie wir Rennen fahren." Ob man diese Sichtweise teilt oder nicht, eines ist klar: Ohne jegliche Aussicht auf Punkte wurden zwei Teams gewaltige Crashkosten aufgebürdet. "Mit beiden Autos von ganz hinten startend wäre es so oder so kein guter Tag für uns geworden", musste der Däne feststellen. Aber teuer wurde es, sehr teuer.
Was haltet ihr von Kevin Magnussens Sichtweise? Hätte Perez ihm Platz lassen müssen? Sagt es uns in den Kommentaren!
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