Der heftige Unfall von Sergio Perez beim Monaco GP kommt Red Bull teuer zu stehen. Vom Formel-1-Auto des Mexikaners war nach dem Zusammenstoß mit Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg und einer monegassischen Leitplanke nicht mehr viel übrig. Die Ersatzteile reißen ein großes Loch ins Budget des Weltmeisterteams.
Motorsportchef Dr. Helmut Marko schätzt den Schaden am RB20 auf zweieinhalb bis drei Millionen Euro. Die Spanne von einer halben Millionen Euro resultiert, "weil wir noch nicht wissen, wie Getriebe und Motor aussehen", so Marko.
Dabei ist das Geld an sich nur ein sekundäres Problem für Red Bull Racing. Bitter ist jedoch, dass Unfallschäden nicht von der Budgetobergrenze ausgenommen sind. "Das trifft uns ganz klar, weil es Überlegungen gibt, was man am Auto macht. Für unsere Überlegungen fehlen dann drei Millionen", klagt der Österreicher im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.
"Im krassesten Fall heißt das, dass wir weniger Entwicklung betreiben können", verdeutlich er. Kurzfristige Auswirkungen auf die Performance hat das nicht, das nächste Update-Paket ist längst in der Pipeline. Aber Red Bull macht das Update-Programm des RB20 auch von der Konkurrenz abhängig.
Muss Red Bull auf Ferrari und McLaren reagieren?
Der Doktor warnt: "Wenn wir aufgrund der stärkeren Wettbewerbsfähigkeit von Ferrari und McLaren etwas extra machen müssen, sind wir natürlich gehandicapt." Zwei der letzten drei Grands Prix konnte Red Bull nicht gewinnen, auch der Sieg in Imola hing am seidenen Faden. In Milton Keynes sieht man zumindest Charles Leclerc als ernstzunehmenden WM-Konkurrenten. Der Ferrari-Pilot hat in der Meisterschaft nur noch 31 Punkte Rückstand auf Max Verstappen.
Beim nächsten Formel-1-Rennen in Kanada könnte Red Bull gleich eine doppelt böse Überraschung erleben. Die Strecke in Montreal erfordert beim Überfahren der Kerbs ein gutmütiges Fahrwerk. Genau das scheint die Achillesferse des RB20 zu sein. Die zweite Gefahr ist dem Monaco-Unfall geschuldet. Die Ersatzteillage ist inzwischen angespannt. "Wenn es noch einmal einen Crash gibt, wird nicht für beide Autos alles da sein", verrät Marko.
Wer war eigentlich schuld am Unfall: Perez, Magnussen, keiner - oder sogar beide? Unser Experte Christian Danner hat dazu eine klare und interessante Meinung, wie Ihr im AvD-Motorsport-Magazin sehen könnt:
diese Formel 1 Nachricht