Zuerst sah es danach aus, als ob Carlos Sainz' Rennen in Monaco schon beim Start vorbei gewesen wäre. Am Ende stand der Ferrari-Piot nach einem dritten Platz 2021 und einem zweiten 2022 wieder auf dem Podium im Fürstentum. Der Schlüssel zum Erfolg: Eine Portion Glück nach anfänglichem Pech.
Carlos Sainz: Rote Flagge rettete mein Formel-1-Rennen
"Ich hatte einen wirklich guten Start, und eine Möglichkeit in Kurve 1", erinnert sich Carlos Sainz. Zuerst neben Oscar Piastri, rammte er ihn dann allerdings leicht. Grund: "Ich hatte viel Untersteuern, versuchte aber die Position zu Oscar zu halten, weil das so ziemlich die einzige Chance war, zu überholen."

Der McLaren-Pilot konnte weiterfahren, Carlos Sainz stand in der Casino-Kurve mit einem Reifenschaden am linken Vorderreifen. "Manchmal hat man Pech, wie bei der leichten Berührung mit Oscar. In anderen Fällen hast du da gar nichts, ich hatte einen Reifenschaden", berichtet er. Obwohl er den Kontakt nicht einmal spürte. "Danach sah es so aus, als ob mein Rennen zu Ende war."
Glück im Unglück für den (noch) Ferrari-Piloten: Die frühe rote Flagge. Einerseits konnte er gratis seinen Plattfuß beseitigen, andererseits gab ihm die Rennleitung beim Restart seinen dritten Platz zurück. Abgesehen vom Reifen überstand sein SF-24 den Unfall unbeschadet - im Gegensatz zu Oscar Piastri, der sich einen Schaden am Unterboden einfuhr.
Carlos Sainz: Lieblingsunfall-Partner Oscar Piastri
Noch einmal Glück hatte Carlos Sainz, dass es kurz nach dem Start-Unfall zu keiner weiteren Unterbrechung kam. Nachdem er sich durch den Piastri-Vorfall seinen Medium-Reifensatz zerstört hatte, stand ihm nur mehr ein Satz Soft zur Verfügung. Das wäre selbst im überholfeindlichen Monte Carlo ein langer Nachmittag im Ferrari geworden.
Die nächsten 76 Runden auf dem harten Reifen waren jedoch relativ unspektakulär: Sainz managte Reifen und Pace und bremste Lando Norris für Charles Leclerc ein. "Die Pace war sehr gut, aber es war unmöglich zu überholen. Ich tat alles, was ich konnte, um Lando, ein mögliches Safety Car und das Boxenstopp-Fenster zu kontrollieren. Und ein 1-3 für das Team nach Hause zu bringen", so Sainz.
Am Ende versuchte der 29-Jährige noch, Piastri unter Druck zu einem Fehler zu zwingen, wollte nach dem Unfall am Start aber nicht mehr sein letztes Hemd riskieren. "Ich wusste, dass der wahrscheinlichste Ausgang ist, dass wir beide ausfallen", so Sainz. "In Monaco ist es immer alles oder nichts!"
Auffällig oft kollidiert Carlos Sainz in letzter Zeit mit Oscar Piastri. Schon Miami ging es heiß her zwischen den beiden. "Oscar und ich ziehen uns in letzter Zeit aus irgendeinem Grund wie Magneten an", schmunzelte er in der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Ich verstehe nicht warum, eigentlich kommen wir gut miteinander aus!"
Nicht gut miteinander aus kommen Pierre Gasly und Esteban Ocon. In Monaco eskalierte es wieder zwischen den Alpine-Piloten. Hier geht's zum Artikel.
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