2020 gewann Franco Morbidelli drei MotoGP-Rennen und wurde Vizeweltmeister. Doch dann folgten schwierige Zeiten für den Italiener. Eine Knieverletzung und die immer weniger konkurrenzfähige Yamaha M1 sorgte für schwache Ergebnisse. Für 2024 verließ Morbidelli schließlich das Yamaha-Lager in Richtung Pramac Ducati, wo er eine aktuelle Maschine erhielt. Mit dem besten Motorrad der MotoGP sollte es für Morbidelli wieder bergauf gehen.

Franco Morbidelli verpasst MotoGP-Wintertests

Doch noch bevor die Saison begann, folgte der nächste Dämpfer. Bei Trainingsfahrten in Portimao stürzte er mit einer Ducati Panigale heftig. Morbidelli zog sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und verpasste die folgenden Wintertests in Sepang und Losail. So ging er mit nur einem Testtag auf der Desmosedici GP24 - jenem im November in Valencia - in die neue Saison.

Der Valencia-Test war Morbidellis einzige Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2024, Foto: LAT Images
Der Valencia-Test war Morbidellis einzige Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2024, Foto: LAT Images

Dementsprechend ernüchternd fielen die ersten Rennwochenenden des Jahres für Morbidelli aus. Erst beim vierten Saisonhalt in Jerez konnte er erstmals auf Ducati punkten. Gegen Ende der ersten Saisonhälfte konnte er mit den Grand-Prix-Rängen sechs und fünf in Mugello sowie am Sachsenring erste Erfolgserlebnisse einfahren. Es folgte ein weiterer fünfter Rang im Aragon-GP.

Misano-Sprint bringt Durchbruch für Franco Morbidelli

Im Sprint von Misano durfte Morbidelli nun endlich wieder richtig jubeln. Er kam als Dritter hinter den WM-Anwärtern Jorge Martin und Francesco Bagnaia ins Ziel. Die erste Podiumsplatzierung für ihn seit Jerez 2021! Morbidelli hatte bereits am Freitag angekündigt, an diesem Wochenende die Pace für Spitzenresultate zu haben. "Ich bin also kein Lügner", scherzte er am Samstagabend. "Ich konnte heute eine Zeit lang mit den Top-Zwei-Jungs mithalten und habe da einiges gesehen. In manchen Bereichen fehlt uns noch etwas, aber wir werden versuchen, das am Sonntag zu verbessern."

Wie Morbidelli, der 2025 beim VR46-Team erneut eine Ducati Desmosedici GP24 pilotieren wird, verriet, ist seine Anpassung an das Arbeitsgerät nach wie vor nicht abgeschlossen: "Wir haben hier und da noch Luft nach oben und versuchen, diesen Prozess zu beschleunigen, aber das ist nicht einfach." Auf die Frage, ob er sich im Grand Prix am Sonntag ein ähnliches Resultat wie den dritten Platz im Sprint zutraue, antwortete Morbidelli aber selbstbewusst: "Verdammt nochmal Ja!"