Wenige Stunden nachdem die Trennung von Peugeot und Nico Müller zum Ende der WEC-Saison 2024 bestätigt wurde, steht der Nachfolger des Schweizers beim Werksteam des französischen Autobauers fest. Malthe Jakobsen, aktuell Reservefahrer Peugeots, wird 2025 zum Stammfahrer in der WEC aufsteigen und somit auch die 24 Stunden von Le Mans mit dem 9X8 bestreiten.

Der 20-jährige Däne geht bereits seit einigen Jahren bei Langstreckenrennen an den Start. 2022 gewann er den Titel in der LMP3-Klasse der European Le Mans Series sowie in diesem Jahr die Meisterschaft in der LMP2-Kategorie der Asian Le Mans Series. Das Peugeot-Hypercar testete Jakobsen bereits 2022 und 2023 bei den Rookie-Tests der WEC in Bahrain. 2023 wurde Jakobsen zudem offizieller Junior-Fahrer Peugeots, bevor er in diesem Jahr zum Reservepiloten des WEC-Teams aufstieg.

Peugeot-CEO lobt Jakobsen: Sehr talentiert

"Er ist ein sehr talentierter junger Fahrer, den ich seit dem Beginn seiner Karriere verfolgt habe", wurde Peugeot-CEO Linda Jackson in einer Pressemitteilung zitiert. "Wir kennen sein Potenzial und deshalb haben wir ihn als Junior-Fahrer an Bord geholt." Peugeots WEC-Technikchef Olivier Jansonnie stimmte mit ein: "Malthe hat gezeigt, dass er nicht nur Talent, sondern auch die Einstellung und Arbeitsmoral hat, um auf Top-Niveau im Motorsport erfolgreich zu sein."

Trotz seines jungen Alters ging Jakobsen bereits zweimal bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. 2023 und 2024 bestritt er den Langstreckenklassiker mit Cool Racing in der LMP2-Klasse und beendete die Rennen mit seinen Teamkollegen jeweils auf P12. Auch auf zwei Starts bei den 24 Stunden von Daytona kann Jakobsen bereits zurückblicken.

Peugeot Junior-Fahrer Malhe Jakobsen
Seit 2024 ist Jakobsen Reserve-Fahrer von Peugeots WEC-Team, Foto: Peugeot Sport

Peugeot verzichtete auf Jakobsen-Einsatz 2024

Auf ein Rennen in einem Hypercar wartete der Youngster jedoch bislang vergeblich. Als im Mai 2024 beim 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps durch die Formel-E-Verpflichtungen der Peugeot-Stammfahrer Jean-Eric Vergne und Stoffel Vandoorne zwei Plätze frei wurden, verzichtete Peugeot darauf, Jakobsen ins kalte Wasser zu werfen.

Stattdessen gingen in den beiden 9X8-Hypercars mit den Startnummern #93 und #94 nur zwei Fahrer an den Start - laut Peugeot aus Stabilitäts- und Vorbereitungsgründen für das Saisonhighlight in Le Mans. Nun erhält Jakobsen 2025 die Chance in der Top-Kategorie der WEC.

Sportlich wird er dabei voraussichtlich auf schwieriges Terrain stoßen. Peugeot konnte in mittlerweile zwei Jahren in der WEC erst ein Mal aufs Podest fahren. Auch die Performance des in diesem Jahr grundlegend überarbeiteten und fortan mit einem Heckflügel ausgestatten Hypercars lies bislang zu wünschen übrig. In dieser Saison blieb P8 für die #93 (Jensen/Müller/Vergne) beim 6-Stunden-Rennen in Sao Paulo am vergangenen Wochenende das höchste der Gefühle.