Lando Norris zeigte in Zandvoort, wozu der McLaren MCL38 hier imstande war. Eine überlegene Pole im Qualifying, dann ein überlegener Sieg im Rennen. Teamkollege Oscar Piastri hatte sich Hoffnungen gemacht, da mitzuspielen, vielleicht sogar ganz vorne. Doch sein Ergebnis ist eines zum Vergessen. 27 Sekunden hinter Norris kam er ins Ziel. Eine herbe Niederlage im internen Vergleich.
Grundsätzlich sieht er eine gute Pace, doch in sämtlichen entscheidenden Phasen fehlte es in den Niederlanden: "An ein paar Dingen muss ich arbeiten, aber im Verkehr zu stecken hat meinen Nachmittag, hat mein Wochenende schmerzhafter gemacht als es hätte sein müssen. Gut ist daran nur, dass das Auto schnell ist."
Piastri-Probleme in Zandvoort beginnen im Qualifying
"Realistisch gesehen begann es im Qualifying - nicht schnell genug, als es drauf ankam", so Piastri. Er hatte in Q3 den ersten Versuch knapp hinter Norris auf dem zweiten Rang beendet. Während Norris danach deutlich nachlegte, bekam Piastri die letzte Runde nicht auf die Reihe. Es war auch kein einzelner Fehler - eher kleine Fehltritte, die den Rhythmus brachen und sich unter dem Strich auf eine halbe Sekunde aufsummierten.
Das schob Piastri bereits auf den dritten Startplatz zurück. Der nächste Fehltritt war ein schlechter Start, obwohl er auf der nominell sauberen Seite der Startaufstellung gestanden war. So fiel er hinter George Russell zurück. Nur war der Mercedes in Zandvoort im Rennen nur vierte Kraft. Dem McLaren war er deutlich unterlegen.

Doch Piastri schaffte es nicht vorbei. Ein krasser Gegensatz zu Norris, der in Runde 18 auf der Strecke Max Verstappen die Führung abnahm. Unfähig, an Russell vorbeizukommen, machte sich Piastri angreifbar. Im Rückspiegel tauchte der Ferrari von Charles Leclerc auf: "Schon im ersten Stint war es nicht einfach, Leclerc abzuwehren."
Leclerc machte Druck, bis Ferrari ihn in Runde 24 für einen Undercut zum Stopp holte. McLaren blieb nichts anderes übrig, als Piastri bis Runde 33 weiterfahren zu lassen und Plätze an Leclerc und Russell zu verlieren. Dafür sollte er auf dem Papier mit neun Runden frischeren Reifen in einem deutlich besseren Auto nun aber beide zeitnah ein- und überholen können. Zumindest Russell konnte er in Runde 40 abfertigen. Dann schloss er erneut zu Leclerc auf.
Piastri scheitert an Leclerc: In Zandvoort nie auf Norris-Niveau
"Die Pace bei freier Fahrt war stark, das Auto war schnell", meint Piastri. Doch als er erneut zu dem nun drittplatzierten Leclerc aufschloss, blieb er wieder stecken. Keiner seiner Versuche, sich für einen Angriff zu positionieren, fruchtete. "Im zweiten Stint war er noch immer etwas stärker als erwartet", so Piastri. Die gute Rennpace von Ferrari überraschte sogar das Team selbst:
"Wenn dein Teamkollege mit 20 Sekunden Vorsprung gewinnt, gibt es definitiv Dinge zu verbessern", gibt sich Piastri nach dem Rennen demütig. "Letztendlich war ich an diesem Wochenende nicht ganz auf dem Niveau von Lando."
Woran lag es? "Ich war einfach durchwegs nicht gut genug. Es gab auf jeden Fall Momente, wo ich mich stark und komfortabel gefühlt habe. Besonders am Freitag über eine Runde. Selbst im Qualifying, nur habe ich da auf der letzten Runde nicht genug gefunden."
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