"Reihe zwei ist das Maximum", prognostizierte Dr. Helmut Marko vor dem Qualifying in Australien. Mit Startplatz drei für Max Verstappen bewahrheitet sich die Einschätzung des Red-Bull-Motorsportberaters. Zufriedenheit also beim amtierenden Formel-1-Weltmeister?
"Es lief gut. Nach dem gestrigen Tag nehme ich das auf jeden Fall gerne an", bilanzierte Verstappen. "Wir hatten einen schwierigen Start und das war nie eine gute Strecke für uns. Daher hat es etwas gedauert, zu verstehen, wie wir uns verbessern können und das haben wir heute getan. Ich habe mich selbstbewusst und als Einheit mit dem Auto gefühlt." Der entscheidende Faktor? Feinschliff in puncto Balance.
Trotzdem merkte er an: "Es fehlt uns noch an Pace. Wir haben fast vier Zehntel [Rückstand, d. Red], das ist wirklich sehr viel. Aber zumindest direkt hinter ihnen [McLaren] zu sein, ist aus unserer Sicht gut." Exakt fehlten dem Niederländer 0,385 Sekunden auf die Pole-Zeit von Lando Norris. Dieser große Abstand sei für ihn nicht überraschend.
Auf Augenhöhe mit McLaren - bis Kurve 12. Woher kommt der Rückstand?
Der Rückstand auf McLaren erzählt aber nur die halbe Geschichte. In den ersten beiden Sektoren war Verstappen sogar auf Augenhöhe, zwischenzeitlich sogar schneller als Norris und Piastri. Die erste statistische Pole-Position seit dem Österreich-GP 2024 entglitt ihm aber ab Kurve zwölf. Auch in der Runde zuvor verlor er ab diesem Punkt rapide an Zeit.
Warum? "Wir verlangen den Reifen in den ersten beiden Sektoren etwas zu viel ab", betrieb Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei F1TV Ursachenforschung. Einen Eindruck, den Verstappen teilte: "Es war recht schwierig im Qualifying. Für mich sah es nie so aus, als hätten wir das in den Griff bekommen." Sein Fazit: "Was die Position angeht, hätte das [Lösen des Problems, d. Red] nichts geändert."
Die genaue Ursache des Überhitzens liegt in der Abstimmung seines Red Bull RB21. Dieser wurde sowohl mit einer neuen Nase als auch mit einem neuen Unterboden ausgestattet, das mechanische Setup war aber für kühlere Bedingungen ausgelegt. Dadurch schossen die Reifentemperaturen, gerade in den letzten zwei Kurven, in die Höhe.
Aussichten für das Rennen - Regentanz bei Red Bull?
Herrschten im Qualifying Temperaturen um die 30°C, werden für den Grand Prix gänzlich andere Bedingungen erwartet. Die Wetterprognose deutet auf einen verregneten Saisonauftakt hin - die Karten könnten also schnell neu gemischt werden.
Für den vierfachen Weltmeister - der als besonders guter Regenfahrer gilt - nicht von zu großer Bedeutung. "Für mich ist es in Ordnung, ob trocken oder nass. Natürlich gibt es im Nassen immer ein paar verrückte Dinge, die passieren können, und natürlich kann es hier ziemlich rutschig sein, aber das ist für alle gleich", lautet sein nüchternes Urteil.
Oft wurde der Erfolg von Red Bull in vergangen Jahren mit einem Mann in Verbindung gebracht: Adrian Newey. Letztes Jahr verkündete der Star-Designer seinen Wechsel zu Aston Martin. Kann er das Team in Zukunft an die Spitze bringen? Diese Frage haben wir in diesem Video diskutiert:
diese Formel 1 Nachricht