Nach Barcelona forderte Fernando Alonso vom Team: Mehr abliefern, weniger reden. Eine Woche später lief es für den Asturier beim Österreich-GP nicht wirklich besser - P15 im Qualifying, P18 im Rennen. Wie man an der Börse sagen würde: Der Trend ist nicht derzeit sein Freund. Alonso und Aston Martin finden keinen Weg aus der Krise. Nicht einmal Punkte für die schnellste Rennrunde gab es.
Fernando Alonso: Aston Martin mit oder ohne Strafe in der Formel 1 chancenlos
"Ich kann euch die Fragen für nach dem Silverstone-Qualifying auch gleich beantworten", half bei Fernando Alonso nach P15 am Samstag in Sprint und Qualifying nur noch Galgenhumor. "Ich habe es erwartet, und Silverstone wird genauso." Der AMR 23 und Hochgeschwindigkeitskurven - das ist kompliziert.

Schon am Samstag ging nach Murphys Gesetz in Österreich alles schief: Von P13 gestartet so schon fast chancenlos, wurde der zweifache Weltmeister im Sprint in der Bergauf-Haarnadel auch noch vom später dafür bestraften Nico Hülkenberg abgedrängt. Für Fernando Alonso machte das keinen Unterschied: "Ich habe dazu nicht wirklich etwas zu sagen, wenn wir zwei Runden vor Schluss um P16 kämpfen."
Ein Tag später in den steirischen Bergen - eine ähnliche Situation. Diesmal in Runde 20, diesmal war Fernando Alonso der mit der Strafe, nachdem er sich in Kurve drei verbremste und Zhou Guanyu von der Strecke bugsierte. "Das war mein Fehler", nimmt der Asturier nach dem Grand Prix die Schuld auf sich.
"Ich hatte nicht erwartet, dass meine Bremsen blockieren. Dann ist es fast so, als würde man Gas geben, weil das Auto nicht mehr verzögert", so der Aston-Martin-Pilot. Zusätzlich hätte er nicht erwartet, dass die Autos vor ihm so früh bremsen, und wollte es Daniel Ricciardo, der Zhou kurz zuvor überholte, gleichtun.
Nicht erfolgreich - Alonso räumte Zhou ab. Die daraus resultierende 10-Sekunden-Strafe kümmerte ihn allerdings herzlich wenig. "Das hat das Ergebnis nicht verändert, wir waren sowieso nicht in den Punkten", erklärt der Asturier. Die schlechte Pace des AMR 23 kam für den Altmeister auf der Strecke nicht überraschend, die versuchte Hail Mary mit einer alternativen 3-Stopp-Strategie brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Am Ende sah Alonso die Zielflagge mit einer Runde Rückstand auf P18. Neben Lando Norris' Ausfall war nur Logan Sargeant hinter ihm. Nicht einmal die schnellste Rennrunde, 25 Tausendstel schneller als Verstappen spendete Trost - abseits der Top-10 gibt es dafür keinen Extrapunkt.
"Wenn du nicht schnell genug bist, sind 71 Runden ein sehr langes Rennen", resigniert Alonso. Die Balance war etwas besser als im Sprint, der als Testlauf diente, aber nicht gut genug. "Wir sind definitiv nicht schnell genug, nicht konkurrenzfähig genug!" Parallelen zum Spanien-GP vor einer Woche wurden sichtbar, auch dort keines der Autos in den Punkten.
Fernando Alonso verliert die Geduld: Fragt doch jemand anderen zur Auto-Performance
Auf Performance-Fragen hat Alonso weiter keine Lust, das hatte er schon am Donnerstag klargestellt. "Ich fahre das Auto", verweist er auf Teamchef Mike Krack oder Performance-Direktor Tom McCullough. Vor allem das Qualifying ist derzeit die Achillesferse des AMR 23. "Im Renntrimm war es besser, aber wenn du von hinten startest, ist Reifenmanagement fast unmöglich und du fällst immer zurück."
"Wir müssen uns besser qualifizieren, wir brauchen mehr Pace", meint Alonso. Eine gute Sache hat der Aston-Martin-Kreuzweg: Die Entwicklungsrichtung wird immer klarer. Denn: "Je mehr schwierige Rennen wir haben, desto mehr klare Antworten bekommen wir." Er und Lance Stroll müssen sich aber noch etwas gedulden: Das nächste größere Update-Paket ist erst nach dem Triple-Header angekündigt.
Fernando Alonso zählt zu den Verlierern des Österreich-GP, ebenso wie Lando Norris und Max Verstappen. Alle Gewinner und Verlierer von Spielberg findet ihr hier in diesem Artikel.
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