Sergio Perez erlebt beim Formel-1-Rennen in Spielberg den nächsten Tiefschlag. Der Red-Bull-Pilot bleibt nach einem schwachen Qualifying und einem schwachen Sprint auch im Rennen vollkommen chancenlos und schaffte nur P7. Anders als an den Tagen zuvor hat der Mexikaner allerdings eine gute Erklärung für die Pleite parat.

Denn den Grund dafür, dass er über große Teile des Grands Prix auf der rundenzeit-mäßig kürzesten Strecke des Formel-1-Kalenders etwa eine Sekunde auf Teamkollege Max Verstappen einbüßte, ist ein Schaden an seinem RB20. Das erklärte Perez nach dem Rennen: "Da war ein großer Schaden am Seitenkasten. Denn ich hatte eine Berührung mit Oscar Piastri in Kurve 4."

Sergio Perez erklärt Schaden: Kontakt mit Piastri war schuld

In der ersten Runde war es zwischen Perez und dem angesprochenen McLaren-Piloten in Turn 4 knapp geworden. Der Red-Bull-Fahrer drängte Piastri an den Streckenrand und sogar knapp darüber hinaus, dabei kam es zu dem Kontakt. "Es war schade, denn zuvor hatten wir einen guten Start. Danach ließ sich das Auto fahren wie auf Messers Schneide."

Im Laufe des Grands Prix beklagte sich Perez über die Folgen des Schadens. Einerseits passten die Balance und der Grip anschließend nicht mehr, andererseits fehlte ihm die Traktion aus den langsamen Kurven. Vor allem der letzten Punkt machte sich in Zweikämpfen bemerkbar, und war der ausschlaggebende Grund dafür, dass es ihm bis zum Rennenden nicht mehr gelang, an Haas-Pilot Nico Hülkenberg vorbeizukommen.

Dr. Helmut Marko: Perez-Aufwärtstrend ist da

"Es fehlte uns einfach so viel an Pace und wir rutschten so viel herum. Es gab keine Hoffnung, dass ich mit den Leuten vor mir kämpfen könnte", erklärte Perez weiter. Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko nahm seinen Fahrer aufgrund des Schadens in Schutz. "Er hatte einen massiven Schaden am Fahrzeug, weshalb er sehr starkes Untersteuern hatte. Auf den Kameras haben wir die massive Beschädigung gesehen, die wir nicht beheben konnten", so Marko.

Mit dem den Differential-Einstellungen am Fahrzeug versuchte Perez die Folgen etwas in Grenzen zu halten. Mit mäßigem Erfolg. Marko ist sich dennoch sicher, dass die Formkurve wieder in die richtige Richtung zeigt: "Ich sehe es wieder positiv. Es ist ein Aufwärtstrend da", so Marko.

Teamchef Christian Horner fügte außerdem hinzu, dass die Art des Schadens auch zu einem Verlust des Topspeeds auf der Geraden geführt hatte. "Es funktionierte ein bisschen wie eine Luftbremse", beschrieb Horner die Beschädigung. "Es ist deshalb schwer, Checos Rennen zu beurteilen", ergänzte er.

Was Perez aber definitiv auf seine Kappe nehmen muss, ist eine Strafe, die er im Laufe des Österreich-GPs erhielt. Bei seinem ersten Boxenstopp erhielt er nämlich fünf Sekunden extra, da er in der Boxengasse zu schnell gefahren ist.

Trotz der Vertrauensbekundungen des Teams lässt sich die Bilanz von Perez an den letzten fünf Formel-1-Rennwochenenden kaum schönreden. Der Vize-Weltmeister, der zuvor noch auf der zweiten WM-Position lag, sammelte in den fünf Rennen inklusive dem Sprint am Samstag gerade einmal 15 Punkte - im Durchschnitt also drei Zähler pro Wochenende. Immerhin: Mit einem siebten Platz erreichte er in Österreich das beste Resultat seit dem Miami-GP - im Red Bull keine sonderlich ruhmreiche Ausbeute.

Für den größten Aufreger im Red-Bull-Camp sorgte in Spielberg aber Max Verstappen durch seine Kollision mit Lando Norris. So beurteilten Christian Horner und Dr. Helmut Marko die Situation.