Die MotoGP-Fans wurden in den letzten Jahren mit engen Rennen und dementsprechend auch mit knappen Zieleinläufen verwöhnt. Mehr als fünf Sekunden Vorsprung für den Sieger sind heutzutage eine Seltenheit. Das war aber nicht immer so. Seit Beginn der MotoGP-Ära 2002 haben einige Fahrer ihre Konkurrenten komplett stehen gelassen. Wir haben die beiden Spitzenreiter für euch.
Dani Pedrosa fährt allen davon
Dazu werfen wir einen Blick in das Archiv des 'Official Timekeeper of MotoGP': Tissot. Seit 2001 hat sich der Uhrenhersteller aus der Schweiz die Zeitnahme der Königklasse des Motorradsportes zur Aufgabe gemacht. Normalerweise geht es dabei darum, die Tausendstelunterschiede zwischen den besten Fahrern der Welt zu messen. Doch heute blicken wir einmal auf große Abstände. Die allergrößten, um genau zu sein. Dabei unterscheiden wir zwischen Regenrennen und trockenen Angelegenheiten.
Den absoluten Rekord für den größten Vorsprung hält ausgerechnet einer der kleinsten Piloten der MotoGP: Dani Pedrosa. Der 'kleine Samurai' distanzierte die Konkurrenz im Regen des Valencia Grand Prix von 2012 um sagenhafte 37,661 Sekunden. Dabei profitierte er allerdings auch von einigen Stürzen seiner härtesten Konkurrenten wie etwa Jorge Lorenzo. Zweiter wurde so sensationell Katsuyuki Nakasuga, der eigentlich nur als Ersatzmann für den verletzten Ben Spies am Start war. Der drittplatzierte Casey Stoner wurde an diesem 11. November 2012 sogar um mehr als eine Minute (!) distanziert.
Valentino Rossi hält den Trockenrekord
Nun war das Rennen in Valencia ein Nasses und Pedrosa profizierte neben vielen Ausfällen auch von einem frühen Wechsel auf ein mit Regenreifen ausgestattetes Motorrad. So stellt sich berechtigterweise die Frage, wer die Konkurrenz auf trockener Piste am deutlichsten abhängen konnte? Wer der Rekordhalter ist, überrascht kein bisschen: Es ist natürlich MotoGP-Legende Valentino Rossi!

Der 'Doctor' brannte im Jahr 2008 seinem ersten Verfolger Toni Elias beim Tschechien Grand Prix 15,004 Sekunden auf. Doch für einen solchen Vorsprung brauchte es beim Rennen in Brünn hilfreiche Umstände, selbst für den Ausnahmekönner Rossi. In den ersten Runden hatte noch Erzrivale Casey Stoner geführt, aber der Australier stürzte nach sechs Runden aus dem Rennen. Hinter Rossi gab es eine größere Kampfgruppe um Rang Zwei, die sich durch ihre Manöver gegenseitig Zeit kosteten. Und so schraubte der Italiener seinen Vorsprung immer weiter nach oben. Und es hätten an diesem 10. August 2008 sogar noch mehr als die 15 Sekunden sein können, denn in den letzten Runden riskierte der spätere Weltmeister nichts mehr und fuhr den Sieg locker nach Hause.
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