Seit Katar hat Red Bull offiziell keine Chance mehr auf den Gewinn der Konstrukteurs-WM in der Formel 1 2024. Was seit Aserbaidschan schon so gut wie fix schien, geht sich nun in Abu Dhabi auch mathematisch nicht mehr aus. Nur noch Ferrari und McLaren haben Chancen im Titelkampf.
Bei der Erklärung danach, warum die Bullen sich nach zwei Titeln in Folge 2024 aller Voraussicht nach sogar nur auf dem dritten Platz anstellen müssen, fällt vor allem ein Name: Sergio Perez. Der Mexikaner sammelte in der laufenden Saison nur 152 Punkte und liegt hinter den anderen Topteam-Fahrern abgeschlagen auf Rang 8 in der Meisterschaft, und all das während Max Verstappen die WM schon in Las Vegas für sich entschied und seitdem die Meisterschaftsführung noch weiter ausbaute.
Formel 1 Tabelle: F1 WM Stand 2024
Perez reagiert auf Kritik: Ich übernehme Verantwortung, aber...
Teamboss Christian Horner war nach dem Katar-Wochenende um Kritik an seinem Piloten nicht verlegen. Sergio Perez akzeptiert, dass die Niederlage in der Konstrukteurs-WM auch auf seine Kappe geht, er will sich aber nicht die gesamte Schuld aufbürden lassen: "Natürlich übernehme ich Verantwortung dafür, aber ich habe das Gefühl, dass es nicht nur an einer Person liegt. Ich bin Teil einer großen Organisation und eines großen Teams", verteidigte sich der Mexikaner.
Die Bullen dominierten den Beginn der Saison, fielen allerdings im Laufe der Sommermonate stetig zurück. Bei Perez fiel dieser Trend dramatischer aus und machte sich früher bemerkbar, doch ab dem Juli konnte auch Max Verstappen monatelang nicht mehr um Siege mitfahren und musste seinen WM-Vorsprung verwalten. Doch auch nachdem Verstappen seit dem USA-GP in Austin wieder auf die Siegerstraße zurückkehrte, fand Perez nicht in die Spur. Zuletzt verlor er in Katar einen fünften Platz durch einen Dreher hinter dem Safety Car.
"Es ist sehr schade, dass wir nicht härter um die Konstrukteurs-WM kämpfen konnten", sagte Perez. Der Verbleib des Mexikaners bei Red Bull steht seit Monaten in Zweifel, nachdem Perez bereits in der Sommerpause angezählt worden war, sich mangels einer Steigerung von Daniel Ricciardo aber noch retten konnte, fällt nun eine Entscheidung über die Red-Bull-Fahrerpaarung nach Abu Dhabi.
Sergio Perez ist sicher: Ich werde 2025 bei Red Bull fahren
Obwohl die Teamleitung bei Red Bull das inzwischen offen bestätigte und die Unterstützung für den Fahrer, der seit 2021 für die Bullen unterwegs ist, zunehmend zu schwinden scheint, pocht Perez nach wie vor auf die Erfüllung seines Kontrakts. "Ich habe einen Vertrag für nächstes Jahr und ich werde nächstes Jahr für Red Bull fahren", ist er sich sicher. Dieser wurde erst im Juni verlängert und soll keine Leistungsklauseln mehr beinhalten.
"Am Ende des Tages gibt es einen Grund, warum ich verlängert wurde, und sie wissen, dass ich es noch immer kann und das ist ein wichtiger Faktor", ist sich Perez sicher. Von Verstappen erhielt Perez vor dem letzten Formel-1-Rennen der Saison etwas Rückendeckung. "Ich muss sagen, dass er bisher immer ein großartiger Teamplayer war, und ich es immer genieße, mit ihm bei jedem einzelnen Grand Prix zusammenzuarbeiten, auch wenn wir schwierige Zeiten hatten."
"Ich denke auch das Team hat [in diesem Jahr] immer alles gegeben und versucht ihn bestmöglich zu unterstützen, aber leider klappte es nicht immer", formulierte es der Niederländer vorsichtig. In den letzten Wochen machte Perez die schwerste Durststrecke in diesem Jahr durch. Trotz zweier Sprint-Rennen im selben Zeitraum sammelte er seit Mexiko nur zwei Punkte, auf eine Top-5-Platzierung wartet er seit Miami. Beim Abu-Dhabi-GP hat er jetzt noch eine Chance, um sich zu beweisen.
Nach dem Wochenende wird es zu einer Entscheidung kommen, wie das zweite Cockpit bei Red Bull besetzt wird und mit welcher Paarung die Racing Bulls ins kommende Jahr gehen. Liam Lawson hat wohl die besten Aussichten auf einen Aufstieg ins Topteam, während Yuki Tsunoda Außenseiterchancen eingeräumt werden. F2-Titelkandidat Isack Hadjar werden gute Karten für den zweiten Posten im Juniorteam nachgesagt. An einen Verbleib von Perez glauben im F1-Paddock inzwischen nur mehr wenige.
Während Red Bulls WM-Chancen in der Konstrukteurs-Meisterschaft ausgeträumt sind, gehen Ferrari und McLaren mit noch intakten Möglichkeiten ins WM-Finale: Das ist die Ausgangslage:
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