Einen WM-Titel konnte McLaren im Vorjahr bereits holen. Doch der ultimative Preis in der Formel 1 blieb vorerst verwehrt. Sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri scheiterten am Fahrer-Titel. Norris war 2024 am nächsten dran. 2025 soll sich das, wenn es nach Piastri geht, aber ändern. Für sein drittes F1-Jahr sieht er das jetzt als absolut realistisch.
Nüchtern hatte Piastri sowohl nach seiner Rookie-Saison 2023 als auch nach seinem zweiten Jahr 2024 über seine Defizite reflektiert. 2023 hatte er noch eindeutige Probleme mit dem Reifenmanagement. 2024 wollte er die beseitigt haben, aber einfach ging es ihm noch immer nicht von der Hand. Besonders im Qualifying.
11 zu 35 steht es nach zwei Jahren im Quali-Duell gegen Norris. Schon gegen Saisonende gab Piastri daher klar zu Protokoll: Das muss besser werden, wenn er um einen Titel fahren muss. Gute drei Monate später hat er Hand angelegt, und will nicht nur bloß wissen, wo genau die Schwächen liegen.
Oscar Piastri analysiert in F1-Pause: Wo kam die Qualifying-Schwäche?
"Ende letzten Jahres meinte ich, am Qualifying noch arbeiten zu müssen, aber nachdem wir uns durch die ganzen Details gearbeitet haben, ist es wohl kaum einfach eine Frage von 'bessere Qualifyings fahren'", verrät Piastri am Rande des ersten Filmtages des neuen McLaren MCL39. Mehr zum unangekündigten Launch des neuen F1-Autos gibt es hier:
"Ich denke, es geht gewissermaßen um die Anpassungsfähigkeit", lautet Piastris finales Fazit zu seinen verbleibenden Schwächen. "Ich muss mich an einem Wochenende anpassen können. Wenn ein Wochenende schlecht startete, dann war es - besonders bei Sprints - schwierig, dann im weiteren Verlauf Fortschritte zu machen."
2024 hatte Piastri einige Wochenenden gehabt, an denen er am Freitag schlicht in den ersten 120 Trainingsminuten nicht auf Touren kam. Der viel erfahrenere Norris zog ihm davon, und Piastri blieb es überlassen, händeringend über Nacht und im 3. Freien Training das Setup auszusortieren. Das wirkte sich dann natürlich gravierend auf das Qualifying aus. Ohne aber eigentlich ein Qualifying-Problem zu sein.
"Wir haben uns sehr viele Details diesbezüglich angesehen, wie wir uns dieses Jahr besser vorbereiten können", sagt Piastri. "Es gibt ein paar spezifische Dinge. Wenn ich die verbessern kann, dann wird alles besser werden. Dann baust du das Selbstvertrauen auf, und alles kommt von selbst." Dann will er in der Lage sein, mehr zu liefern als bloß vereinzelte Ausreißer.
Piastri-Fazit für Formel-1-WM 2025: Reicht das zum Titel?
Genau diese Konstanz braucht es schließlich, um in der Formel 1 Weltmeister zu werden. "Ich glaube auf jeden Fall, dass ich dieses Jahr Weltmeister werden kann", hält Piastri diesbezüglich fest. Ein Gefühl, dass er vor einem Jahr noch nicht hatte. "Sicher, ein paar Dinge gilt es noch auszusortieren. Noch bin ich nicht das fertige Produkt. Aber wer ist das schon? Wenn wir an den Dingen arbeiten, die wir im Winter identifiziert haben, dann habe ich viele Werkzeuge, um es zu schaffen."
Es braucht aber noch ein echtes Grand-Prix-Wochenende, um alle Erkenntnisse zu validieren. "Die Dinge, die ich vor mir habe, an denen kann ich im Simulator arbeiten. Da hatte ich letztes Jahr auch einige Stärken." So verbesserte er damals Themen wie Reifenmanagement. Aber die Simulator-Theorie ist im Rennen nicht so leicht umzusetzen, wenn man etwa im Verkehr steckt. "Daran kannst du nicht wirklich im Simulator arbeiten."
"Ich bin also zufrieden mit dem, was ich im letzten Jahr erreicht habe", bilanziert Piastri also. Dass er im Vorjahr sich verbesserte nährt die Zuversicht, dass die Methode auch 2025 wieder klappen wird.
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