Nicht viele Fahrer können von sich behaupten, Lewis Hamilton klar besiegt zu haben - wenn überhaupt, dann war der Rekord-Weltmeister der Formel 1 über eine Saison nur knapp zu biegen. George Russell kann sich das nun aber mit Fug und Recht auf die Fahnen schreiben, denn 2024 war er die klare Nummer 1 im Team mit dem zukünftigen Ferrari-Piloten, der ohnehin schon solide Vorsprung von 22 Punkten in der Fahrer-WM wird dem nicht gerecht.
Qualifying-Statistik von George Russell in der Formel 1 2024
(Sprint-)Qualifying | |
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Bestes Ergebnis | 1 (3x) |
Q3-Teilnahmen | 27 |
Ø Ergebnis | 5,3 |
Ø Zeit-Vorsprung auf Teamkollegen | -0,252 |
Siege im Quali-Duell | 24 zu 6 |
George Russell im Qualifying: Auf eine Runde war George Russell die personifizierte Mercedes-Messlatte. Schon im Vorjahr konnte er Hamilton in dieser Statistik besiegen, aber nur knapp. In diesem Jahr war er deutlich der schnellere, wobei ihn beinahe eine Viertelsekunde von Hamilton trennten. Gleich vier Poles sicherte er sich in diesem Jahr, Tendenz in Richtung Saisonende einhergehend mit der Mercedes-Pace leicht aufsteigend.
Aber auch schon in den Monaten zuvor zeigte er ein beeindruckendes Level an Konstanz. Lediglich ein unglücklich getimter Regenschauer beim Ungarn-GP zerstörte seine lupenreine Bilanz, abgesehen davon schaffte er es immer ins dritte Qualifying-Segment – zumindest im klassischen Samstags-Qualifying. Bei den Sprint-Qualifyings am Freitag blieb er zweimal als Elfter hängen. Zusammenfassend ändern diese wenigen vorzeitigen Ausfälle aber wenig an seiner guten Bilanz.
Renn-Statistik von George Russell in der Formel 1 2024
Rennen | |
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Bestes Ergebnis | 1 (2x) |
Top-10 | 21 |
Ø Zielankunft | 5,6 |
Ausfälle | 2 |
Punkte | 245 |
WM-Platz | 6. |
George Russell im Rennen: So eindeutig wie im Qualifying war es im Rennen seltener. Dort konnte Hamilton mit seiner Erfahrung und seinen Qualitäten als Reifenflüsterer Russell häufiger herausfordern. Aus schlechteren Startpositionen war es unter dem Strich allerdings dennoch meist Russell, der den teaminternen Sieg für sich verbuchen konnte. Ein gutes Beispiel für dieses Szenario war Las Vegas, als Russell den Grand Prix trotz frühen Druck von Leclerc an der Spitze kontrolliert, während Hamilton sich zuerst durch das Feld ackern musste.
Was Russell im Rennen zudem auszeichnet, ist eine gute strategische Übersicht über das Rennen. Beim Belgien-GP war er es, der das Team aufgrund der guten Reifenperformance auf die Möglichkeit einer 1-Stopp-Strategie hinwies und diese letztendlich durchsetzen konnte. Mit dem Resultat, dass er das Rennen sportlich für sich entschied. Pech nur, dass er später disqualifiziert wurde. Pech hatte er auch in Silverstone, als er als Polesetter gestartet einem technischen Defekt erlag. Allerdings hatte ihm zu diesem Zeitpunkt bereits der spätere Rennsieger Hamilton den Rang abgelaufen.
Die Ergebnisse von George Russell in der Formel-1-Saison 2024
Die Disqualifikation in Belgien gestaltete das Saisonergebnis zwischen den beiden Mercedes-Piloten deutlich enger als es sich auf der Strecke zwischen dem Duo präsentierte. Einmal abgesehen davon, dass sie ihm einen Formel-1-Sieg kostete.
Ansonsten fluktuierten die Resultate des dreifachen Grand-Prix-Siegers vor allem gemeinsam mit der Leistungsfähigkeit seines Boliden, der sich mehrfach als widerspenstig erwies. Bereits in der Frühphase der Saison schwächelte der W15 und hatte phasenweise sogar mit Bouncing zu kämpfen und fiel leistungsmäßig im Laufe des Wochenendes, als sich mehr Gummi auf den Asphalt gelegt hatte, wieder zurück. Russell konnte diese Probleme mehrmals besser umfahren als Hamilton, wurde davon aber auch getroffen.
Die zweite Schwächephase erlitt das Team infolge einiger suboptimaler Upgrades im Spätsommer und Frühherbst, die Mercedes wieder von einem regelmäßigen Sieganwärter in die Rolle eines Verfolgerteams degradierten. Der Bolide neigte zu einer sehr giftigen Fahrweise, was Russell zwar auch nicht immer im Griff hatte, in den Rennen aber nie kostspielige Fehler einstreute. Eine kontroverse Ausnahme bietet der Australien-GP, als er überrascht von Fernando Alonsos umstrittener Verlangsamungsaktion abflog.
George Russells Formel-1-Saison 2024 im Fahrer-Ranking von MSM
MSM-Ranking | Note (Platz) |
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Gesamtnote | 2,40 (4.) |
Redaktionsnote | 2,29 (5.) |
Lesernote | 2,51 (6.) |
… | |
Bestes Rennen | Las Vegas (1,15) |
Schlechtestes Rennen | Australien (3,60) |
Das sagt MSM zu George Russell 2024: Im nächstem Jahr muss Russell an der Seite von Rookie Andrea Kimi Antonelli die Teamleader-Rolle einnehmen: Dass er diese erfüllen kann, daran herrschen nach diesem Jahr kaum Zweifel. Denn er hat sich 2024 schon perfekt vorbereitet. Er war die klare Nummer 1, was auch an der Seite eines 39-Jährigen Lewis Hamilton alles andere als selbstverständlich ist. Fehler waren eine Seltenheit, die Pace mit wenigen Ausnahmen vorhanden. Es erscheint vorstellbar, dass Russell in solch einer Verfassung in Zukunft auch um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Ob das tatsächlich der Fall ist, werden wir jedoch erst erfahren, wenn er tatsächlich einmal über eine gesamte Saison ausreichend schnelles Material dafür bekommt, um Max Verstappen und Co herauszufordern. Neben der Strecke hat er jedenfalls dem Niederländer schon den Kampf angesagt.
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