Einen schwierigen Saisonstart hatte Liam Lawson angesichts von keiner vorherigen Erfahrung in Australien erwartet. Das es aber ein derart desaströses Debüt für den Neuseeländer als Red-Bull-Pilot werden würde, damit hätte er wohl nicht gerechnet. Nach Rang 18 im Qualifying fuhr der 23-Jährige dem Feld im Rennen aussichtslos hinterher und beendete den Australien-GP zu allem Überfluss mit einem Unfall vorzeitig.
Auch Anpassungen am Heckflügel kurz vor dem Rennen, weshalb Lawson aus der Boxengasse starten musste, halfen nichts. „Wir hatten auf ein größtenteils nasses Rennen gehofft und es ist mehr abgetrocknet als wir erwartet hatten“, erklärte er. „Wir haben mit der Vorderachse und Überhitzen in der ersten Hälfte gekämpft.“ Lawson weiter: „Wir wollten ein Risiko eingehen. Wir haben dieses Glücksspiel gemeinsam geteilt.“
Lawson will zurückschlagen: Habe das schon mehrfach durchgemacht
Nach dem Wechsel auf Slicks folgte ein weiterer Regenschauer – während dem Lawson auf Mediums seinen RB21 in der 47. von 57 Rennrunden in Kurve 2 in der Mauer versenkte. „Es hat mehr geregnet, als wir gedacht hatten. Wir hatten zu Beginn gedacht, dass es nur in Sektor 3 sein würde und wir die Hälfte der Strecke überleben könnten. Aber es hat einfach überall geregnet und dann konnte ich das Auto nicht auf der Strecke halten“, beschrieb der zwölffache GP-Starter den Umfallhergang.
Das unrühmliche Ende eines katastrophalen ersten Rennwochenendes der Saison für Lawson, der auch selbst auf Nachfrage nicht viel Positives mitnehmen konnte. „Ich freue mich einfach nur darauf, nach China zu gehen und einen Reset durchzuführen.“ Dass er sich von diesem Rückschlag erholen kann, daran hat Lawson indes keine Zweifel: „Ja, das ist etwas, was ich schon zahlreiche Male in meiner Karriere durchgemacht habe. Leider haben wir nur ein paar Tage frei. China ist ein Sprintwochenende, es wird also an sich schon hart. Aber ja, ich freue mich einfach nur darauf, in ein anderes Wochenende zu gehen.“

Christian Horner nimmt Lawson für Unfall in Schutz: Kann man ihm nicht die Schuld geben
Zumindest im Hinblick auf den Unfall nahm Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinen Piloten zudem in Schutz. „Wir sind das Risiko eingegangen, ihn lange draußen zu lassen, da er außerhalb der Punkte lag und wir dachten: ‘Lasst es uns versuchen, vielleicht kommt dabei das Richtige heraus‘“, beschrieb Horner den Entscheidungsprozess bei den ehemaligen Formel-1-Dominatoren. „Aber genau an diesem Punkt hat es angefangen, mehr zu regnen. Es ist schwierig, ihm für diesen letzten Dreher die Schuld zu geben.“
“Der einzige Lichtblick, den er mitnehmen kann, ist, dass er auf den Trockenreifen tatsächlich die zweitschnellste Zeit des Grand Prix gefahren ist“, fuhr Horner fort. In der Tat musste sich Lawson in dieser Kategorie mit einer schnellsten Rundenzeit von 1:22.970 Minuten nur Rennsieger Lando Norris geschlagen geben. „Das war also etwas Positives, was wir mitnehmen können: Dass seine Pace im Trockenen tatsächlich nicht allzu schlecht war.“
Geht die Lawson-Misere in China weiter?
Trotz dieser immerhin kleinen Erfolgserlebnisse könnte sich der Start in Lawsons erste volle Formel-1-Saison weiterhin schwierig gestalten. Mit dem nächsten Rennwochenende in China steht eine weitere Strecke an, auf der Lawson bislang noch keine Erfahrung vorweisen kann. Zu allem Überfluss handelt es sich auch noch um ein Sprintwochenende. Auch Horner erwartet deshalb ein weiteres hartes Unterfangen. „Aber er ist ziemlich resilient. Dieses Wochenende war nicht repräsentativ in Bezug darauf, was er kann“, zeigte sich der 51-Jährige insgesamt aber trotzdem zuversichtlich.
Liam Lawson war bei weitem nicht der einzige Vollzeit-Rookie in der diesjährigen Formel 1, dem die Bedingungen in Melbourne am Sonntag Probleme bereiteten. Fast zeitgleich wie er flog der amtierende Formel-2-Champion Gabriel Bortoleto im Sauber ab. Sein Teamkollege Nico Hülkenberg profitierte hingegen vom Regenchaos und konnte mit Rang sieben das beste Resultat des zukünftigen Audi-Werksteams seit fast drei Jahren einfahren. Alle Details lest Ihr hier:
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