Die ergebnistechnische Talfahrt von Fabio Quartararo in der MotoGP ist beeindruckend. 2021 noch mit fünf Siegen und zehn Podiumsplatzierungen Weltmeister, reichte es ein Jahr später immerhin noch zu drei Siegen, acht Podien und der Vizeweltmeisterschaft. 2023 musste sich Quartararo bereits mit drei dritten Rängen und WM-Rang zehn begnügen, nur um dieses Resultat in der abgelaufenen Saison noch einmal zu unterbieten.
Platz sechs im Malaysia-GP und fünfte Ränge in den Sprints von Jerez sowie Sepang waren das höchste der Gefühle. In der Endabrechnung bedeutet das Rang 13. Schlechter war 'El Diablo' nicht einmal in seinen Krisenjahren in der Moto3 und Moto2. Und dennoch fand Quartararo zum Saisonabschluss positive Worte für sein Jahr 2024: "Was die Resultate betrifft, war das eindeutig meine schlechteste Saison, aber was meine fahrerische Leistung und meine Zusammenarbeit mit dem Team angeht, war es meiner Meinung nach die beste."
Fabio Quartararos MotoGP-Saisons im Vergleich
Saison | WM-Rang | Punkte | Siege | Podien | Poles |
2019 | 5 | 192 | 0 | 7 | 6 |
2020 | 8 | 127 | 3 | 3 | 4 |
2021 | 1 | 278 | 5 | 10 | 5 |
2022 | 2 | 248 | 3 | 8 | 1 |
2023 | 10 | 172 | 0 | 3 | 0 |
2024 | 13 | 113 | 0 | 0 | 0 |
Ergebnisse eines Fahrers müssen tatsächlich auch immer an dem ihm zur Verfügung stehenden technischen Paket gemessen werden. Und da zählte die Yamaha M1 zusammen mit Hondas RC213V in der Saison 2024 definitiv zu den Nachzüglern. Eine wirkliche Einschätzung von Quartararos Leistungen fällt schwer, hatte er doch nur einen Markenkollegen als Stammfahrer: Alex Rins. Den hielt er aber klar in Schach. 113 zu 31 Punkte sprechen eine deutliche Sprache.
Fabio Quartararo zeigt bei Yamaha Leader-Qualitäten
Abgesehen von den Ergebnissen war es aber ohnehin eher Quartararos Wandel zu einem reiferen Fahrer - ja einer regelrechten Führungsfigur im Yamaha-Lager - die als sein größter Erfolg 2024 zu werten ist. "Wenn du um den Weltmeistertitel oder zumindest um Siege und Podiumsplatzierungen kämpfst, dann vergeht die Saison natürlich deutlich schneller. Mit einem elften oder zwölften Platz gehst du nicht glücklich nach Hause", gesteht der Franzose. "Deshalb bin ich natürlich auch froh, dass die Saison jetzt vorbei ist. Aus schwierigen Phasen lernt man aber auch immer am meisten. Ich habe gelernt, wie ich das Motorrad bestmöglich weiterentwickeln kann. Natürlich gibt es intern auch Momente, in denen ich sauer bin. Aber dieses Gefühl vergeht sehr schnell wieder und insgesamt war unsere Zusammenarbeit in diesem Jahr wirklich großartig."

Eine Art der Zusammenarbeit, die vor allem gegen Ende der Saison begann, erste Früchte zu tragen. Quartararo holte mehr als die Hälfte seiner Punkte an den letzten sieben von 20 Rennwochenenden. "Natürlich hätte ich gehofft, dass unsere Fortschritte deutlich schneller kommen und größer ausfallen. Wir haben aber schließlich einen Weg gefunden", stellt der 25-Jährige zufrieden fest. "Vor allem seit dem zweiten Rennwochenende in Misano ist der Fortschritt spürbar. Die Resultate waren zwar auch anschließend nicht überragend, aber wir haben beispielsweise nur einmal den Einzug in Q2 verpasst."
2025 will Yamaha der MotoGP-Spitze wieder deutlich näher kommen. Was für die Wintertestfahrten zu erwarten ist, lest ihr hier:
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