Lebenszeichen von Yamaha! Beim MotoGP-Training in Mugello ließen Alex Rins und Fabio Quartararo aufhorchen und fuhren konkurrenzfähige Zeiten. Rins packte erneut den direkten Sprung ins Q2 und setzte sogar die zweitschnellste Zeit hinter Spitzenreiter Francesco Bagnaia.

Doch wo kommt der Yamaha-Aufschwung her? Ist die M1 tatsächlich besser, ist es nur das Autodromo Internazionale in Mugello, welches dem Bike besser liegt oder ist es nur der Vorsprung durch das Abhalten des Privattests vor zwei Wochen?

Alex Rins auf P2: Runde war mit Fehlern gespickt

“Natürlich hat uns der Test, den wir hier hatten, heute geholfen“, erklärte Alex Rins in seiner Medienrunde am Freitagnachmittag. „Es hat aber nur in den ersten 15 Runden geholfen.“ Danach hatte die Konkurrenz laut Rins die Lücke bereits wieder geschlossen. Dass beide Yamaha-Fahrer aber auch am Nachmittag schnelle Rundenzeiten setzen konnten, ist also auch auf die neuen Entwicklungen zurückzuführen. Bereits in Barcelona hatte Quartararo von einem Licht am Ende des Tunnels gesprochen, welches die neue Aerodynamikverkleidung einbrachte.

In Mugello konnte der Aufwärtstrend nun bestätigt werden, was auch Rins positiv stimmte. „Wir machen einen guten Job momentan. In Barcelona war ich über eine Runde auch schon schnell. Hier in Mugello fühle ich mich aber auch auf gebrauchten Reifen stark. In Barcelona hatte Rins mit dem achten Startplatz sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis für Yamaha eingefahren – ob er es eine Woche später direkt toppen kann?

“Ich habe heute zu 100 Prozent gepusht und eine unglaubliche Rundenzeit gesetzt“, freute sich der Spanier über seinen besten Umlauf im Training. Mit seiner Zeit von 1:45.326 Minuten fehlten ihm als Zweitplatzierter lediglich 0,273 Sekunden auf die Bestzeit. „Um ehrlich zu sein, war die Runden nicht wirklich perfekt, ich habe einige Fehler gemacht. Da können wir vielleicht noch ein paar Zehntel rausholen, aber nicht viel mehr.“

Auch ein Sturz in Kurve eins konnte Alex Rins nicht aufhalten, Foto: LAT Images
Auch ein Sturz in Kurve eins konnte Alex Rins nicht aufhalten, Foto: LAT Images

Fabio Quartararo: Q2 wegen fehlendem Windschatten verpasst

Sein Teamkollege Fabio Quartararo schaut nach dem Training in Mugello dagegen etwas trüb aus der Wäsche. Als Elfter verpasst er das direkte Q2-Ticket mit einem Rückstand von 0,019 Sekunden denkbar knapp. Der Grund, warum es für den Franzosen nicht reichte, ist schnell gefunden. „Wir brauchten einen Fahrer, dem wir hätten folgen können, aber leider waren wir ganz allein. Das ist natürlich sehr frustrierend, weil wir so nah dran waren am Q2.“

"Wir wissen aber, was uns gefehlt hat, um schnell zu sein. Das Gute ist, das uns auch so nur etwas mehr als eine Zehntelsekunde auf P3 gefehlt hat", analysierte Quartararo. Auch der ehemalige MotoGP-Weltmeister erkannte dabei noch Luft nach oben. Im Vergleich zu seinem Teamkollegen ist das aber auch schnell erkannt. „Beim Test war er [Alex Rins] schon schneller als ich und heute ebenfalls, wir müssen noch analysieren, warum das so ist.“

Auf eine schnelle Runde hatte Quartararo gegen seinen Teamkollegen erneut das Nachsehen, Foto: LAT Images
Auf eine schnelle Runde hatte Quartararo gegen seinen Teamkollegen erneut das Nachsehen, Foto: LAT Images

Fabio Quartararo: Die nächsten Monate sollten Verbesserung bringen

Dennoch brachte das Training in Mugello positive Erkenntnisse. Denn die neue Aerodynamikabstimmung bringt nicht nur Performance-Vorteile. „Das Bike fühlt sich schon viel besser an als beim Test, weil wir jetzt mehr Runden drehen konnten, das ist sehr gut. Ich kann das Motorrad jetzt viel natürlicher fahren. Es ist nicht nur die pure Performance, ich kann das Bike jetzt einfacher spüren, das Fahren ist deutlich angenehmer, obwohl das Gewicht nicht weniger geworden ist. In den nächsten Monaten können wir uns sicher noch weiter verbessern“, erklärte Quartararo.

Garagennachbar Rins teilte Quartararos Auffassung. „Das Motorrad funktioniert hier mit der neuen Verkleidung etwas besser, weil sie uns in den schnellen Kurven etwas mehr Kurvenspeed ermöglicht. Wir sind aber immer noch weit entfernt davon, Rennen an der Spitze zu beenden. Daran werden wir also weiter arbeiten.“