Es war dies die vierte Saison in der Formel 1 für Yuki Tsunoda. Vor ihm war die Red-Bull-Tür offen. Die Leistungen schienen da zu sein, es war sicherlich keine Saison, die man mit 'Nicht Genügend' bewerten würde. Und doch genügte es nicht - für die Beförderung. Das Zeugnis von Motorsport-Magazin.com rollt auf.
Qualifying-Statistik von Yuki Tsunoda in der Formel 1 2024
(Sprint-)Qualifying | |
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Bestes Ergebnis | 3 (1x) |
Q3-Teilnahmen | 12 |
Ø Ergebnis | 11,8 |
Ø Zeit-Vorsprung auf Teamkollegen | - 0,074 (RIC), - 0,159 (LAW) |
Siege im Quali-Duell | 13 zu 8 (RIC), 6 zu 2 (LAW) |
Yuki Tsunoda im Qualifying: An und für sich ist das Qualifying die Parade-Disziplin Tsunodas. Seit jeher ist er als Fahrer mit sehr gutem Grundspeed bekannt, er muss ihn nur abrufen. Nicht immer will der letzte Teil jedoch klappen. Das galt leider auch für 2024. Kein Zweifel, Tsunoda ist schnell, aber die Statistik wird ihm schlicht nicht anrechnen, dass er Daniel Ricciardo oder Liam Lawson deutlich auf die Plätze verwies.
Das soll nicht heißen, dass Tsunoda schlecht oder zu langsam wäre. Doch die Form scheint stets etwas zu schwanken. An manchen Wochenenden wirkt er wie der schnellste Mann auf der Strecke. An anderen verblasster bis zur Anonymität. Total-Ausfälle gab es 2024 weniger als in den Vorjahren, aber immer wieder gab es Fehler, Unfälle wie in Ungarn im Q3 oder Mexiko in Q2. Was noch schlecht auf Tsunoda reflektierte: In drei von acht gemeinsamen Qualifyings war Liam Lawson bis auf eine halbe Zehntel dran. In zwei Sprint-Qualifyings schlug er ihn.
Renn-Statistik von Yuki Tsunoda in der Formel 1 2024
Rennen | |
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Bestes Ergebnis | 7 (3x) |
Top-10 | 9 |
Ø Zielankunft | 11,9 |
Ausfälle | 4 |
Punkte | 30 |
WM-Platz | 12. |
Yuki Tsunoda im Rennen: Die härteste Kritik gegen Tsunoda kam Abend nach der Verkündung von Liam Lawsons Beförderung zu Red Bull. Natürlich sei Tsunoda ein schneller Fahrer, so Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Aber im Rennen sei Lawson schon jetzt leicht schneller. Stimmt das wirklich? Schwer zu sagen. Rennpace-Vergleiche von Fahrern untereinander sind für die Teams viel einfacher, weil sie mehr Kontext haben.
Für Außenstehende hat Tsunoda aber 2024 sicher einige gute Rennen gefahren. Mehrmals führte er das Mittelfeld an oder kämpfte an seiner Spitze mit Haas und dergleichen. Das Auto war besonders in der zweiten Saisonhälfte hier eine zunehmend stumpfe Waffe. Das erschwerte den Job. Davor hatte Tsunoda einen richtig starken Saisonauftakt hingelegt.
Die Formel-1-Ergebnisse 2024 von Yuki Tsunoda
Tsunodas Durchhänger ab Barcelona war eben einem Update-Fehlschlag geschuldet, von dem sich das Team nie wieder richtig erholte. Mexiko war aber kein gutes Wochenende aus Fahrer-Sicht. Crash im Qualifying, Crash bei riskantem Manöver am Start. Ausgerechnet bei einem Rennen, wo das Auto richtig stark ausgesehen hatte.
Tsunoda rehabilitierte sich eine Woche später dafür mit einem seiner besten F1-Rennen, als er das Auto im Regen von Brasilien auf den dritten Startplatz stellte und den siebten Platz ins Ziel fuhr. Alles in allem war es wohl die beste Saison der Karriere, zumindest fahrerisch, mit den wenigsten Fehlern.
Die Formel-1-Saison 2024 von Yuki Tsunoda im Fahrer-Ranking von MSM
MSM-Ranking | Note (Platz) |
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Gesamtnote | 2,99 (13.) |
Redaktionsnote | 2,79 (12.) |
Lesernote | 3,20 (13.) |
… | |
Bestes Rennen | Japan (1,41) |
Schlechtestes Rennen | Mexiko (4,64) |
Das sagt MSM zu Yuki Tsunodas 2024: Ganz ausräumen konnte Tsunoda die Fehler aber nicht. Und Lawsons Ankunft in den letzten sechs Rennen blieb eben ein Problem. Die Wahrheit ist: Es gibt nicht genug an Tsunoda, womit er eine Red-Bull-Beförderung überzeugend verdient hätte. Das Team riskierte es also lieber mit dem womöglich mit mehr Potenzial gesegnetem Liam Lawson.
Ist das die richtige Entscheidung? Vielleicht werden wir das nie erfahren. Christian Horner räumte nach der Lawson-Entscheidung ein, dass man Tsunoda nicht ewig im Junior-Team parken können würde. 2025 wird sein fünftes Jahr. Dass er ein schneller, guter Rennfahrer ist, das steht wohl außer Frage. Es sind nur die Fehler und die emotionalen Reaktionen, die ein Top-Team scheu machen.
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