Die nächste Herausforderung steht Yuki Tsunoda ins Haus. Für Daniel Ricciardo war er eine unüberwindbare Hürde auf der Jagd nach dem zweiten Red-Bull-Cockpit in der Formel 1. Doch Tsunoda hat zwar Ricciardos Karriere beendet, scheint aber keineswegs seine eigenen Aufstiegschancen erhöht zu haben. Aufgegeben hat er die trotzdem nicht.
Tsunoda scheint - wenn überhaupt - stets der letzte auf der Red-Bull-Liste. Dort würde man gerne mit Sergio Perez weitermachen, nutzte aber das zweite Racing-Bulls-Cockpit erst für Ricciardo, und jetzt für Ersatzfahrer Liam Lawson, um Perez unter Druck zu setzen. Tsunodas Name fällt kaum.
Der sich bereits in seinem vierten F1-Jahr befindende Tsunoda gibt trotzdem nicht auf. "Ich hoffe", meint er auf die Frage, ob er Red Bulls Zweifel nach eigener Einschätzung bisher ausgeräumt hat. "Aber das dachte ich schon, als Daniel mein Teamkollege war. Aber bis jetzt scheint es nicht der Fall."
Tsunoda noch immer kein Red-Bull-Kandidat? Muss perfekter Fahrer sein
"Aber hoffentlich passieren nach Daniel jetzt ein paar Dinge, hoffentlich ändern sie ihre Meinung ein bisschen", hält Tsunoda an dem Red-Bull-Cockpit fest. "Ich bin mir sicher, dass es da ein paar entscheidende Dinge gibt, die sie von mir als Fahrer in den nächsten paar Rennen sehen wollen."
Das ist aber nichts Neues für Tsunoda, der dieses Prüfungsgefühl eigentlich verspürt, seit Ricciardo 2023 beim Ungarn-GP neben ihn gesetzt wurde. Seitdem hat er den Australier nach Punkten 37 zu 18 geschlagen. Im Qualifying-Vergleich setzte er sich mit 18 zu 13 durch, war 2024 im Schnitt eine Zehntel schneller.
War das nicht genug? "Viel ist nicht mehr übrig, an dem sie es festmachen können", glaubt Tsunoda. "Dinge, wo du dich nicht verbessert hast, oder wo noch etwas fehlt. Also muss ich nur versuchen, ein fast perfekter Fahrer zu sein. Darauf ziele ich ab."
Tsunoda-Shootouts gegen Ricciardo und Lawson
Dass er jetzt Liam Lawson neben sich hat, ändert für Tsunoda die Lage da nur bedingt. Aber er ist sich durchaus bewusst, dass Lawson von der Red-Bull-Führung mit Interesse beäugt wird. Wenn er ihn also schlagen kann? "Es wird sicher unsere Mentalität verschärfen, dass wir nicht verlieren wollen. Die ist nur natürlich, aber vielleicht ist da ein bisschen mehr Schärfe drin als sonst."
"Aber es war denke ich letztes Jahr schon ähnlich", glaubt Tsunoda. Und dieses Jahr: "Vom ersten Rennen an war es eine Art Shootout zwischen mir und Daniel." Er will sich daher nur auf sich selbst fokussieren: "Natürlich will Liam auch einen guten Job machen. Und ich will sicherstellen, dass ich vor ihm bin."
Lawson zu schlagen darf nur auf keinen Fall zum Hauptziel werden. "Was uns jetzt motiviert, ist den sechsten Platz zu halten, das wäre das erste Mal in der Teamgeschichte", weiß Tsunoda um das Große Ganze, nämlich das Racing-Bulls-Ergebnis in der Konstrukteurs-WM. "Wenn wir das nicht schaffen, dann wäre das am Ende der Saison die größte Frustquelle für mich."
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