Regenwetter bremst den zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in Bahrain etwas. Mehrfach im Laufe des Tages sorgten kurze Schauer für wenig Betrieb auf der Rennstrecke. Die Bestzeit war davon zwar nicht betroffen, der Fokus lag aber sowieso auf Longruns.
Das Ergebnis: Carlos Sainz drehte bereits eine halbe Stunde nach Beginn der Nachmittags-Session die schnellste Zeit des Tages. Mit einer Rundenzeit von 1:29,348 unterbot er die Vormittags-Bestzeit von Lewis Hamilton um gerade einmal drei Hundertstel. Der Ferrari-Neuzugang reihte sich sogar knapp vor Teamkollege Charles Leclerc ein, der am Nachmittag P3 einnahm – ebenfalls mit weniger als einer Zehntelsekunde Rückstand auf Sainz.
Dahinter öffnete sich eine Lücke von vier Zehntelsekunden, ehe sich die beiden Mercedes-Piloten einreihten: Russell (Vormittag) trennten auf P4 nur wenige Tausendstelsekunden von Andrea Kimi Antonelli (Nachmittag). Lance Stroll, Liam Lawson und Jack Doohan (alle Nachmittag) folgten mit weiteren vier Zehntelsekunden Respektabstand dahinter.
Pierre Gasly und Isack Hadjar komplettierten die Top 10. McLaren tauchte in der Ergebnisliste nicht weit vorne auf, allerdings vor allem deshalb, da Lando Norris mehrfach schnelle Runden abbrach, um einen Probe-Boxenstopp einzulegen. Ansonsten hätte er sich wohl unter den ersten vier eingereiht. Nico Hülkenberg landete ohne einen schnellen Anlauf auf P16.
Formel 1 Testfahrten in Bahrain: Das Ergebnis
P. | Fahrer | Team | Zeit | Reifen | Runden |
---|---|---|---|---|---|
1 | Sainz | Williams | 1:29,348 | C3 | 127 |
2 | Hamilton | Ferrari | + 0,031 | C3 | 45 |
3 | Leclerc | Ferrari | + 0,083 | C3 | 83 |
4 | Russell | Mercedes | + 0,430 | C3 | 71 |
5 | Antonelli | Mercedes | + 0,436 | C3 | 87 |
6 | Stroll | Aston Martin | + 0,881 | C3 | 57 |
7 | Lawson | Red Bull | + 0,904 | C3 | 91 |
8 | Doohan | Alpine | + 1,020 | C3 | 80 |
9 | Gasly | Alpine | + 1,082 | C3 | 40 |
10 | Hadjar | Racing Bulls | + 1,327 | C4 | 94 |
11 | Alonso | Aston Martin | + 1,352 | C3 | 45 |
12 | Tsunoda | Racing Bulls | + 1,445 | C3 | 46 |
13 | Piastri | McLaren | + 1,473 | C3 | 44 |
14 | Norris | McLaren | + 1,534 | C3 | 77 |
15 | Bortoleto | Sauber | + 1,709 | C3 | 80 |
16 | Hülkenberg | Sauber | + 2,109 | C3 | 56 |
17 | Ocon | Haas | + 3,723 | C3 | 69 |
18 | Bearman | Haas | + 5,024 | C3 | 66 |
So lief der zweite Tag bei den F1-Testfahrten in Bahrain
Sainz war am Donnerstag bei den Testfahrten der Formel 1 nicht nur der schnellste Pilot, sondern auch der fleißigste. Der Williams-Fahrer befand ich sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag im Cockpit und drehte in Summe 129 Runden. Lawson war der einzige andere Fahrer, der den kompletten Tag am Steuer saß. Das Session-Ergebnis war aber nur eine Seite der Medaille am Donnerstag. In erster Linie setzten die Teams zur besten Tageszeit am Nachmittag auf Longruns.
In diesen zeigte Lando Norris die besten Durchschnittszeiten und war mehrere Zehntelsekunden vor Charles Leclerc unterwegs, der allerdings auch bei jedem Abschnitt seiner Renn-Sim durch Verbremser oder Verkehr sich selbst das Leben etwas schwerer machte. Antonelli fuhr ebenfalls etwas schnellere Zeiten als der Ferrari-Fahrer, während Lawson seine Rennsimulation lange unterbrechen musste und somit nicht mehr synchron mit den Fahrern der anderen Topteams war.
Die Zwischenfälle: Wie schon am Mittwoch gab es am zweiten F1-Testtag in Bahrain keine Unfälle oder gröbere Defekte. Für das einzige technische Gebrechen sorgte Red Bull kurz vor der Mittagspause, als Liam Lawson aufgrund von mangelndem Wasserdruck am Motor seinen RB21 in der Box abgestellt hatte.
Einen weiteren kleinen Aufreger gab es zwischen Nico Hülkenberg und Oscar Piastri. Um 15:30 Uhr Ortszeit traf der McLaren-Pilot den Deutschen in Kurve 8 mit dem Frontflügel am Hinterrad, nachdem Hülkenberg versucht hatte, ihm Platz zu machen. Abgesehen von einem Vorsichts-Boxenstopp blieb der Zwischenfall aber für beide folgenlos.
Einer Phase von Nieselregen in der Nachmittags-Session fiel das ehemalige Ferrari-Duo aus der vorherigen Formel-1-Saison zum Opfer: Carlos Sainz rotierte seinen Williams etwa eine Stunde nach Session-Start in Kurve 1, Charles Leclerc verzeichnete eine halbe Stunde später einen Dreher. Verbremser gab es häufiger: Jack Doohan erwischte es beinahe gleichzeitig mit dem Leclerc-Dreher, Liam Lawson unternahm ebenfalls am Nachmittag einen Ausflug in die Auslaufzone. Oscar Piastri hatte es schon am Morgen in Kurve 1 erwischt.
Das Wetter: Nachdem die Bedingungen schon am ersten Testtag der F1-Testfahrten für Bahrain-Verhältnisse sehr kühl waren, war es am Donnerstag von Beginn an noch kälter. 13 Grad zeigte das Thermometer zu Testbeginn an, was sich mit 14 Grad auf der Streckenoberfläche widerspiegelte. Schon zu Beginn des Trainings gab es die ersten Regenschauer, die zunächst eine Stunde später noch stärker wurden, ehe sie nachließen.
Kurz vor der Mittagspause erreichte das Thermometer Spitzenwerte von 15 Grad Lufttemperatur und 18 Grad auf der Strecke. Während der Nachmittagssession setzte erneut mehrmals Regen ein, der zwischenzeitlich stark genug war, um die Fahrer von der Strecke fernzuhalten. Die Temperaturen sanken dementsprechend wieder. Am Ende des Tages lagen sie bei 14 (Luft) bzw. 16 Grad (Strecke)
Was bei den Testfahrten gestern alles passiert ist, erfahrt ihr in diesem Video:
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