Williams ist wieder wer - zumindest was die Fahrer angeht. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich bei der Traditionsmannschaft aus Grove einiges getan. Während Teamchef James Vowles im Hintergrund die Fäden zog und dabei Erfolge wie einen neuen Titelsponsorendeal feiern konnte, hat sich auch auf der Fahrerseite einiges verändert. Raus aus dem Team ist Logan Sargeant, ein bereits vor der Saison angezählter Jungspund, hinein kommt der vierfache Grand-Prix-Sieger und Ex-Ferrari-Pilot Carlos Sainz. Der Spanier, der beim Launch des Teams den neuen FW47 das erste Mal ausfahren konnte, möchte das weiterhin strauchelnde Team sowohl in naher als auch in ferner Zukunft auf ein neues Level heben.

Carlos Sainz bestätigt: Williams legt Fokus auf 2026

Dabei ist der 30-jährige in seinen Ansprüchen allerdings durchaus realistisch. Williams beendete die vergangene Saison auf dem vorletzten Platz und stritt sich häufig mit dem neongrünen Traktor aus dem Hause Sauber um die letzten Plätze. Große Veränderungen im Kräfteverhältnis werden im Vergleich zur Vorsaison nicht erwartet, da das aktuelle technische Reglement als weitestgehend ausgereizt gilt und erst in der Saison 2026 komplett über den Haufen geworfen wird.

Viele Teams werden im Vergleich zu anderen Saisons ihre Entwicklung daher frühzeitig auf die Saison 2026 verschieben, in der das Feld kräftig durchgewürfelt werden könnte. Auch Williams will seine Ressourcen nicht zu sehr auf die kommende Saison verwenden und hat stets die kommenden Jahre im Blick, wie Teamchef Vowles bei der Vorstellung des FW47 betonte. Sainz sieht das ähnlich. "Ich stimme zu 100 Prozent dem Boss zu und kann bestätigen, dass sich viele unserer Bemühungen in diesem Jahr, vor allem wenn wir zurück in die Fabrik nach Grove gehen, sehr auf 2026 konzentrieren werden".

Dennoch warnte der der neue Williams-Pilot im selben Atemzug. "Es ist dennoch wichtig den Fortschritt zu sehen. Ich denke nicht, dass 2025 ein Jahr ist, in dem man seinen Fortschritt einstellen und sich komplett auf 2026 fokussieren sollte. Wir wollen alle Fortschritte in vielen Bereichen sehen. Dieses Jahr ist sehr wichtig und wir versuchen, das bestmögliche Resultat herauszuholen und ein wettbewerbsfähiges Team zu sein, dass besser abschneiden möchte als in der vergangenen Saison."

Sainz vom Podium ins Mittelfeld: Weiß nicht, wie viel Spaß mir das macht

Für Sainz war der Schritt zu Williams eher zwei zurück als einer nach vorne – zumindest für die Saison 2025. Während der Spanier in der vergangenen Saison zwei Siege einfahren konnte und insgesamt neun Mal auf dem Podium stand, wäre ein Podium mit Williams in diesem Jahr der für ihn "größte Moment der Karriere." Wie er mit den neuen Bedingungen umgehen wird, das weiß der neue Williams-Pilot selber noch nicht.

"Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren werde, um P7 bis P15 zu kämpfen", gab er zu. "Ich weiß auch nicht, wie sehr ich es vermissen werde. Ich weiß nicht, wie viel Spaß es mir machen wird. Das müsst ihr mich fragen, wenn das Jahr bereits ein bisschen vorangeschritten ist."

Der Vorfreude auf die Saison tat das allerdings keinen Abbruch. "Aber ich bin sehr glücklich und sehr motiviert", sagte Sainz. "Ich freue mich, fühle mich unterstützt und spüre ein Team voller positiver Energie. Ich habe einen Teamchef und ein Team, das vollkommen in meine Fähigkeiten vertraut, das darauf hört was ich zu sagen habe und Vertrauen in mich hat, das Team nach vorne zu führen."