Porsche hat sich seine erste Bestzeit beim fünften Rennwochenende der WEC-Saison 2024 in Sao Paulo gesichert. Bei der Rückkehr nach zehn Jahren auf den brasilianischen Formel-1-Kurs standen zum Ende des 3. Freien Trainings sogar drei Porsche 963 an der Spitze der Zeitenliste.

Der #12 Jota-Kundenporsche (Stevens, Ilott, Nato) in den Händen von Callum Ilott erzielte bei der Generalprobe vor dem heutigen Qualifying (19:30-20:40 Uhr MEZ) die beste Rundenzeit auf der 4,309 Kilometer lange Formel-1-Strecke. Der Brite benötigte 1:24.297 Minuten für seinen schnellsten Umlauf und knackte als erster Fahrer an diesem Wochenende die 1:25er-Marke. Ilott war rund 1,5 Sekunden fixer als Sebastien Buemi, der Toyota im 2. Training am Freitag die Bestzeit beschert hatte.

WEC-Training in Sao Paulo: Porsche-Trio an der Spitze

Der Jota-Porsche, der zuletzt in Le Mans nach einem Unfall komplett neu aufgebaut werden musste und weiter das Ersatzchassis nutzt, führte vor den beiden Werks-Autos von Penske Motorsport. Der #5 Porsche 963 (Campbell, Christensen, Makowiecki) reihte sich nach Matt Campbells persönlicher Bestzeit von 1:24.309 Minuten auf dem zweiten Platz ein. Dem Australier fehlten 0,012 Sekunden zur Spitze. Mit weniger als einer Zehntelsekunde Rückstand folgte Kevin Estre im #6 Porsche, der die WM-Tabelle anführt, als Dritter.

Die Teams legten früh im einstündigen Training einige Short Runs zur Vorbereitung auf das Qualifying ein, bevor sich die Programme zügig auf Long Runs fokussierten. Reifenlieferant Michelin hat für Sao Paulo die Mischungen der Kategorien Medium und Hart im Angebot, die auf der weitestgehend unbekannten Strecke erst einmal verstanden werden wollen. Im Training lagen die Temperaturen bei nur 15 Grad (Strecke: 18 Grad), am Sonntag während des 6-Stunden-Rennens soll es deutlich wärmer werden.

Teamkollege von Mick Schumacher in Kollision verwickelt

In der Zeitenliste änderte sich nach den frühen Qualifying-Übungen nicht mehr viel. Hinter dem Porsche-Trio fuhr Charles Milesi im #35 Alpine A424 (Habsburg, Milesi, Chatin) auf die vierte Position. Der Schwester-Alpine, auf dem Mick Schumacher sein WEC-Debüt gibt, reihte sich an elfter Stelle ein.

Schumacher erzielte während seiner 9 Runden in 1:25.114 Minuten die schnellste Zeit des #36-Trios, das von den beiden Franzosen Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere komplettiert wird. Vaxiviere sorgte nach 20 Minuten für den einzigen 'Aufreger' des Trainings, als er in Kurve 8 mit dem Isotta Fraschini kollidierte. Der italienische LMH-Prototyp drehte sich auf der Strecke, konnte die Fahrt wenig später aber fortsetzen, Vaxiviere kam mit einer Verwarnung davon.

BMW mit seinen Prototypen vorne und hinten

Der #15 BMW M Hybrid V8 (Dries Vanthoor, Marciello, Wittmann) machte sich erstmals an diesem Wochenende in der Spitzengruppe breit und belegte Platz fünf. Dahinter folgte der einzige Lamborghini SC63 im Feld, den der frühere Formel-1-Fahrer Daniil Kvyat auf P6 beförderte. Der zweite Jota-Porsche mit der Startnummer #38 (Rasmussen, Hanson, Button) und der bestplatzierte Ferrari - die frischgebackenen Le-Mans-Sieger Miguel Molina, Antonio Fuoco und Nicklas Nielsen auf dem #50 499 P - komplettierten die Top-8.

Die beiden Toyota GR010 Hybrid gingen im 3. Training nicht auf Zeitenjagd und landeten auf den Plätzen 13 und 14. Das Schlusslicht in der 19 Autos starken Hypercar-Kategorie bildete der #20 BMW M Hybrid V8 (Sheldon van der Linde, Rast, Frijns) mit rund drei Sekunden Rückstand auf den führenden Porsche.

In der LMGT3-Klasse, in der nur noch 17 Boliden nach dem schweren Unfall des Akkodis-Lexus antreten, setzte sich ebenfalls ein Porsche durch. Der #92 Neunelfer (Malykhin, Sturm, Bachler) des deutschen Teams Manthey übernahm mit einer 1:35.488 die Spitze. Dem Porsche 911 GT3 R folgten der #95 McLaren 720 S GT3 von United Autosports (Caygill, Pino, Sato) und der #85 Damen-Lamborghini der Iron Dames (Bovy, Frey, Gatting) auf den Plätzen zwei und drei.