Vor zwei Wochen war Williams obenauf: Beim Heimrennen des Traditionsteams in Silverstone lieferte die Mannschaft aus Grove das ergebnistechnisch beste Qualifying und Rennen der Saison 2024 ab. Alexander Albon konnte dabei als Neunter zum erst zweiten Mal in diesem Jahr Punkte für Williams einfahren.

Doch beim Großen Preis von Ungarn an diesem Wochenende könnte Williams die Realität wieder einholen. "Wir haben niedrige Erwartungen", gab Albon am Medientag in Budapest unverhohlen zu. "Es ist keine Strecke, die uns liegen sollte, ein bisschen wie Barcelona: Heiß. Es geht ein bisschen mehr um puren Abtrieb."

Williams-Fahrer Alexander Albon im Paddock
Alexander Albon erwartet ein schwieriges Ungarn-Wochenende, Foto: LAT Images

Williams kämpft mit Schwächen des FW46

Beim Spanien-GP vor vier Wochen war Williams weit von einem Punkteresultat entfernt gewesen. Im Qualifying wurden Albon und sein Teamkollege Logan Sargeant auf die letzten beiden Plätze verwiesen, aus denen im Rennen P18 und P20 wurden. "Wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass es keines unserer herausfordernderen Wochenenden werden würde", meinte deshalb auch Sargeant im Hinblick auf Budapest.

Neben der Streckencharakteristik des Hungarorings könnten Williams, wie von Albon angesprochen, auch die erwartet hohen Temperaturen Probleme bereiten. Williams kämpfte 2024 bislang vermehrt mit überhitzenden Reifen, was sich immer wieder als fatal herausstellte. "Es hat uns sowohl im Qualifying als auch im Rennen geschadet", erklärte Sargeant. "Und es ist etwas, dass uns noch mehr auf High-Downforce-Strecken schadet."

Zusätzlich zu diesen Problemen hat der FW46 auch nach wie vor Schwierigkeiten mit einem instabilen Heck - sowohl beim Einlenken in die Kurve als auch am Kurvenausgang. "Ich habe das Gefühl, dass wir generell ziemlich gut vorankommen im Hinblick darauf, wie wir das Setup des Autos gestalten, um zu versuchen, diesen Problemen entgegenzuwirken", lobte Sargeant aber dennoch sein Team.

Williams-Updates lassen auf sich warten

Für das Wochenende in Ungarn verspricht diese Faktenlage wenig Gutes. Albon sah in dem voraussichtlich schwierigen Wochenende aber auch eine Chance. "Es ist ein guter Test für uns", so der Thai-Brite. "Wir sind nach Barcelona auf einige neue Optionen und neue Ideen gekommen."

Woran es bei Williams aber hapert, sind weitere signifikante Updates im Entwicklungsrennen. Albon hatte bereits nach dem Rennen in Großbritannien erklärt, dass es bis zu weiteren größeren Paketen noch eine Weile dauern könne. Insgesamt machte der 28-Jährige aus der grundsätzlich schwierigen ersten Saisonhälfte 2024 von Williams keinen Hehl: "Es war schwierig. Natürlich wollten wir mehr."

Williams-Fahrer Alexander Albon
Williams konnte 2024 nur selten überzeugen, Foto: LAT Images

Der Abstand zur Spitze sei zwar geschmolzen, so Albon weiter, aber: "Einfach relativ gesehen, waren wir nicht so performant wie einige andere Mittelfeld-Teams. Es ist also immer noch ein Rennen und immer noch sehr eng dort draußen. Ein Upgrade kann dich wieder zurück in den Kampf um Punkte katapultieren, aber im Moment wird das unser Auto dieses Wochenende sein."

Im Gegensatz zu Williams konnte sich McLaren zuletzt nicht über ein wenig konkurrenzfähiges Auto in der Formel 1 beklagen. Beim Team aus Woking haperte es stattdessen vor allem an der operativen Umsetzung in kritischen Momenten, wie etwa beim Regen-Chaos in Silverstone. McLaren will die Lehren daraus gezogen haben und sich in Zukunft bessern. Wie genau, lest Ihr in diesem Artikel: