Frankreich hat den Nations Cup beim Race of Champions 2025 in Australien gewonnen! Rallye-Superstar Sebastien Loeb und sein Landsmann Victor Martins setzten sich im Finale der Spaß-Veranstaltung gegen Team Australien 1 mit den Supercars-Champions Brodie Kostecki und Will Brown durch.

Das 'Roc' ist nach einer einjährigen Auszeit zurückgekehrt und steigt heute (Nations Cup) sowie am Samstag (Einzel-Fahren ab 09:30 Uhr MEZ) zum ersten Mal in seiner Geschichte in Australien. Als Austragungsort dient ein 1 Kilometer kurzer, temporärer Slalomkurs im Accor-Olympiastadion zu Sidney. Zum Einsatz kommen Straßenwagen wie der Subaru BRZ, Renn-Buggys, Rallycross-Boliden und der RoC-Klassiker KTM X-Bow.

Das Finale vor halbleeren Tribünen und auf regennasser Piste war eine enge Angelegenheit. Martins, der FIA Formel-3-Meister von 2022, setzte sich im entscheidenden dritten Duell mit dem Supercars-Lite-Auto gegen Lokalmatador Will Brown durch. Der amtierende Australia-Supercars-Champion hatte zuvor den vierfachen RoC-Einzelsieger Loeb besiegt.

Für Frankreich war es dritte Nations-Cup-Sieg im erstmals 1988 ausgetragenen Race of Champions, das zuletzt 2023 im schwedischen Pitea stieg. Zuletzt triumphierten die Franzosen im Jahr 2004 vor mehr als 20 Jahren. Kurios: Schon damals war der neunmalige Rallye-Weltmeister Loeb am Start und gewann zusammen mit Jean Alesi.

Sebastian Vettel und Mick Schumacher fliegen im Halbfinale raus

Das Team Deutschland mit Sebastian Vettel und Mick Schumacher unterlag im Halbfinale dem Gastgeber Australien 1 mit den Supercar-Champions Will Brown und Brodie Kostecki. Der vierfache Formel-1-Weltmeister muss damit weiter auf seinen ersten Nations-Cup-Sieg zusammen mit Teamkollege Mick warten, nachdem er mit dessen Vater Michael Schumacher das RoC in den Jahren 2007 bis 2012 sechsmal in Folge gewinnen konnte.

Im Halbfinale machten es Vettel und Schumacher spannend: Alpine-WEC-Pilot Mick verlor das erste Duell gegen den Supercars-Champion von 2023, Kostecki knapp im Polaris-Buggy. Vettel glich anschließend mit seinem Sieg gegen Brown (KTM X-Bow) aus, nachdem sich der Australier kapital verbremst hatte. Im entscheidenden Lauf auf regennasser Piste unterlag Vettel dann Schumacher-Besieger Kostecki im Toyota GR86. Für Vettel war es nach zuvor vier Duell-Siegen die erste Niederlage, während Schumacher nur eines seiner vier Duelle gewinnen konnte.

Vettel rettet Team Deutschland im Viertelfinale

Zuvor im Viertelfinale setzten sich Vettel und Schumacher erst in der Verlängerung gegen Team Australien 2 mit den Offroad-Spezialisten Molly Taylor und Toby Price durch. Nachdem Vettel im Subaru BRZ seine Kontrahentin Taylor knapp geschlagen hatte, verlor Schumacher sein KTM-B-Bowe-Duell gegen den zweimaligen Dakar-Motorrad-Sieger Price haarscharf mit 0,083 Sekunden.

Im entscheidenden Fight setzte sich dann Vettel mit dem FC2 Rallycross-Boliden gegen Motorrad-Spezialist Price durch. "Eine Zehntel hat mir leider gefehlt, aber es war toll, gegen einen meiner Helden fahren zu können", war die Australierin Taylor, amtierende Meisterin in der Extreme-E-Serie, dennoch halbwegs happy.

Zu Beginn in der Gruppe C waren Vettel und Schumacher als Gruppensieger vor den USA und Großbritannien ins Viertelfinale eingezogen. Vettel hatte seine Duelle gegen Travis Pastrana nach einem Bandenkuss des US-Amerikaners und gegen Ex-Formel-1-Rivale David Coulthard (Team Großbritannien) deutlich gewonnen. Schumacher unterlag zunächst dem früheren NASCAR-Champion Kurt Busch im Polaris-Buggy, bevor er seinen zweiten Run gegen Alister McRae, den jüngeren Bruder der verstorbenen Rallye-Legende Colin McRae, im gleichen Fahrzeug gewann.

Mick Schumacher (Team Deutschland)
Mick Schumacher beim RoC im KTM X-Bow, Foto: IMAGO / Xinhua

RoC: Bottas, Kovalainen und Coulthard früh ausgeschieden

Für das Team Finnland mit den früheren Formel-1-Fahrern Valtteri Bottas und Heikki Kovalainen war schon nach der Gruppenphase vorzeitig Feierabend. Für den einzigen Heat-Sieg des finnischen Duos hatte Kovalainen im RC2 Rallycross-Auto gesorgt. Bottas, der der F1 als Mercedes-Ersatzfahrer erhalten bleibt, sagte: "Das war nicht leicht. Ich wusste, dass es knifflig werden würde. Heikkis erste Runde war mega, aber bei mir lief es leider nicht so. Es ist schön, dass ein paar Zuschauer hier sind, hoffentlich kommen morgen noch mehr."

Auch Team Großbritannien mit Ex-Formel-1-Fahrer und RoC-Veteran Coulthard sowie Teamkollege Alister McRae, dem jüngeren Bruder der verstorbenen Rallye-Legende Colin McRae, verpasste den Einzug ins Viertelfinale. Die Briten unterlagen in ihren Duellen Vettel und Schumacher in der Gruppe C deutlich und waren auch gegen Team USA chancenlos.

Die Sieger der letzten beiden Nations-Cup-Wettbewerbe in Schweden, Team Norwegen mit den Rallye-Piloten Oliver und Petter Solberg, flogen im Viertelfinale gegen die All-Stars (Mostert/Kristoffersson) raus. "Uns fehlte die Erfahrung aus der Gruppenphase, weil wir als Sieger direkt fürs Viertelfinale qualifiziert waren", suchte der frühere WRC- und WRX-Weltmeister Petter Solberg nach Gründen für das frühe Aus.