Die MotoGP-Stewards rund um Chairman Freddie Spencer standen in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder negativ im Mittelpunkt der Kritik. Undurchsichtige, nicht nachvollziehbare Entscheidungen wurden ihnen vorgeworfen. "Du magst vielleicht viel Leidenschaft für den Sport haben, aber du triffst keine Entscheidungen. Du bist hier nicht richtig. Wir müssen etwas ändern", hatte Johann Zarco Spencer nach dem Spanien Grand Prix in Jerez stellvertretend an den Kopf geworfen. Nun bekommt der LCR-Pilot seinen Willen.
Denn wie Motorrad-Weltverband FIM am Mittwochmittag in einer Presseaussendung verkündete, wird der zweimalige 500cc-Weltmeister seinen Posten als MotoGP-Chefsteward mit Jahresende 2024 räumen. Damit endet seine Zeit an der Spitze des Stewardpanels nach sechs Jahren, übernommen hatte Spencer diesen Job mit Saisonbeginn 2019 von Mike Webb, der heute noch als Rennleiter fungiert.
"Es war mir ein Vergnügen, der erste Vorsitzende des Panels zu sein und daran mitzuwirken, die unglaublichen Menschen und Verfahren, die wir jetzt haben, zu etablieren. Als ich gefragt wurde, ob ich den Vorsitz übernehmen wolle, habe ich zugesagt, da ich einen Beitrag zum Sport leisten wollte und ich bin stolz auf meine Amtszeit", wird der US-Amerikaner in der Pressemitteilung zitiert. "Ich freue mich auf einige aufregende Projekte in der Zukunft und weiß, dass das Team bei Simon in guten Händen sein wird."
Simon Crafar ersetzt Spencer als MotoGP-Chefsteward
Gemeint ist damit Simon Crafar, der in den vergangenen Jahren als Experte für 'MotoGP.com' tätig war. Der Neuseeländer wird ab 2025 die Aufgabe des Chefstewards in der Königsklasse übernehmen. Auch das verkündete die FIM in der Presseaussendung am Mittwoch. Komplettiert wird das Stewardspanel auch im kommenden Jahr von Andres Somolinos und Tamara Matko.

"Ich freue mich wirklich sehr darauf, diese neue Herausforderung anzunehmen", sagt Crafar. "Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, diesen Wechsel zu vollziehen und diese Ernennung anzunehmen, denn es bedeutet, dass ich eine Rolle verlasse, die ich sehr genossen habe. Aber nach sieben Jahren als MotoGP-Kommentator bin ich bereit für etwas Neues. Ich werde diese neue Position mit meiner Erfahrung auf und abseits des Motorrads als Fahrer, Techniker, Coach und Journalist angehen, aber vor allem mit meiner Liebe zu unserem Sport und meinem Respekt für die Konkurrenz. Ich fühle mich geehrt, dass man mir diese Verantwortung anvertraut hat und dass ich für diese Rolle nominiert wurde."
Was glaubt ihr: Hat die MotoGP mit Simon Crafar einen guten neuen Chefsteward gefunden? Sagt es uns in den Kommentaren!
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