37 Jahre alt ist Nico Hülkenberg inzwischen. Die Spätphase der Formel-1-Karriere hat damit realistisch gesehen begonnen, aber bis jetzt kann man dem letzten verbliebenen Deutschen in der Königsklasse absolut nichts vorwerfen. Einziger Makel auf einer hervorragenden zweiten Haas-Saison: Die zählbaren Ergebnisse sind mager.

Qualifying-Statistik von Nico Hülkenberg in der Formel 1 2024

(Sprint-)Qualifying
Bestes Ergebnis4 (1x)
Q3-Teilnahmen14
Ø Ergebnis11,5
Ø Zeit-Vorsprung auf Teamkollegen- 0,195 (MAG), + 0,374 (BEA)
Siege im Quali-Duell18 zu 7 (MAG), 0 zu 3 (BEA)

Nico Hülkenberg im Qualifying: Die Erwartungshaltung ist klar, wenn man bei Hülkenberg vom Qualifying spricht: Top-Ergebnisse. Dem hohen Standard wurde er 2024 eindeutig gerecht. 14 von 30 mögliche (S)Q3-Teilnahmen wurde im Mittelfeld nur von Fernando Alonso geschlagen - und der hatte zu Saisonbeginn deutlich besseres Material. Da in den meisten Qualifyings sonst zumindest die ersten sieben Plätze außer Reichweite waren, unterstreicht das Hülkenbergs Konstanz auf eine Runde.

Mehrfach ärgerte Hülkenberg sogar diese vermeintlich unschlagbaren Spitzenteams. Teamkollege Kevin Magnussen ließ er stehen. Wenngleich er einfach auch besser mit dem Auto zurechtkam. Es sind dennoch zwei Zehntel Vorsprung im Schnitt. Es schmerzt nur, dass ausgerechnet Ersatzmann Ollie Bearman ihn drei zu null stehenließ. Was aber auch durch viele Umstände zustande kam und ob der kleinen Stichprobe nicht wirklich etwas aussagen mag.

Renn-Statistik von Nico Hülkenberg in der Formel 1 2024

Rennen
Bestes Ergebnis6 (2x)
Top-1010
Ø Zielankunft10,7
Ausfälle3
Punkte41
WM-Platz11.

Nico Hülkenberg im Rennen: Die Vormachtstellung im Mittelfeld hielt bis in die Rennen nicht immer. Was nicht bedeutet, dass Hülkenberg schlecht wäre, überhaupt nicht. Besonders der Saisonstart und das Saisonfinale waren konstant. Hintenraus rückte nur nach dem letzten Haas-Upgrade Kevin Magnussen wieder näher.

Trotzdem war Hülkenberg der vielleicht berechenbarste Fahrer aus dem vorderen Mittelfeld. Mit 41 Punkten schien er lange auf Kurs, sich den zehnten Platz und damit de facto die Ehre des besten Mittelfeld-Piloten in der Tabelle zu sichern. Dann staubte Pierre Gasly in Brasilien ein Podium ab und damit eine riesige Punkte-Ausbeute, auf deren Basis er Hülkenberg P10 noch entreißen konnte.

Die Formel-1-Ergebnisse 2024 von Nico Hülkenberg

Hülkenbergs Ergebnisse aus der ersten Saisonhälfte sprechen eine recht deutliche Sprache. Man achte nicht nur auf die Punkte: Zwischen Jeddah und Silverstone beendete er neun von zehn Rennen auf Platz 11 oder besser, und mehrere der elften Plätze waren teilweise auch der Haas-Strategie geschuldet. Die ihm natürlich im Umkehrschluss auch gute Punkte einbrachte, etwa in Jeddah oder im Miami-Sprint, wo Magnussen weiter hinten die Konkurrenz aufhielt.

Die einzigen wirklichen fahrerischen Pleiten waren Brasilien, wo er im Regen-Qualifying erst gegen Bearman verlor, und sich dann im Rennen drehte. Und Katar, wo er einen Startcrash verursachte. Bitter für Hülkenberg: Das eine Woche später folgende Highlight eines vierten Platzes im Qualifying von Abu Dhabi konnte er nicht nutzen. Eine Strafe kostete ihm den vierten Startplatz. Im Rennen unterlag er dann Gasly im direkten Duell und verlor so seinen zehnten Meisterschaftsrang.

Die Formel-1-Saison 2024 von Nico Hülkenberg im Fahrer-Ranking von MSM

MSM-RankingNote (Platz)
Gesamtnote2,50 (7.)
Redaktionsnote2,44 (7.)
Lesernote2,56 (7.)
Bestes RennenGroßbritannien (1,20)
Schlechtestes RennenBrasilien (4,07)

Das sagt MSM zu Nico Hülkenbergs 2024: Es wirkt schon, als ob hier eine der besseren Saisons in der ohnehin guten Karriere des Nico Hülkenberg nicht so recht gewürdigt werden kann. Er selbst scheiterte an den WM-Top-10, Haas am sechsten WM-Platz. Podium gab es sowieso keines. Darüber hinaus muss aber sehr wohl honoriert werden, dass Hülkenberg auch im fortschreitenden F1-Alter noch alle seine Qualitäten und die Pace hat. Jetzt muss er aber bei Sauber zeigen, dass das nächstes Jahr neben dem Rookie Gabriel Bortoleto genauso gilt.