Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) gegen drei Mercedes-AMG GT3: So sah das Kräfteverhältnis beim 2. Freien Training der DTM in Spielberg aus. Der Meisterschafts-Zweite durchbrach als einziger ein dominantes Auftreten der Marke mit dem Stern und fuhr auf Platz zwei. Nur HRT-Mercedes-Pilot Luca Stolz konnte der in Wien lebende Italiener nicht knacken.
Im engen DTM-Titelkampf hat Bortolotti schon einmal seine Duftmarke auf dem Red Bull Ring gesetzt, während Spitzenreiter Kelvin van der Linde (Abt-Audi) nicht über den 13. Platz in der Zeitenliste hinauskam. Das 45-minütige Training am Nachmittag ging im Gegensatz zur ersten Session bei trockenen Bedingungen über die Bühne. Die Ideallinie präsentierte sich schnell in ihrem besten Zustand, nur am Streckenrand war es noch nass.
Laut aktueller Wettervorhersage soll es anders als zunächst angenommen trocken bleiben am Samstag, wenn es im Qualifying (09:20-09:40 Uhr) und dem Rennen (13:30-14:30 Uhr) ernst wird. Keine guten Aussichten für die Abt-Piloten van der Linde und Ricardo Feller (P14), schließlich gilt Spielberg als Angststrecke für den Audi R8 LMS GT3, der sich in den Vollgaspassagen den Berg rauf schwertut.
Mercedes-AMG hingegen kann sich beim vorletzten Rennwochenende der Saison 2024 einiges ausrechnen, wenn man von den Trainingsergebnissen ausgeht, die zumindest einen Hinweis auf die Hierarchie erahnen lassen. Luca Stolz, der AMG zuletzt auf dem Sachsenring den ersten Saisonsieg beschert hatte, setzte sich spät an die Spitze des Klassements. Bei den Qualifying-Runs trumpfte der HRT-Pilot mit einer 1:29.764 auf - 0,042 Sekunden schneller als Bortolottis SSR-Lamborghini Huracan GT3 Evo2.
Schubert-BMW: Nur Rene Rast im DTM-Training vorne dabei
Mercedes-Power auch auf den Plätzen drei und vier: Der Meisterschafts-Dritte Maro Engel (Winward-Mercedes) hatte die Nase mit einer Zehntelsekunde vor Lokalmatador und Winward-Teamkollege Lucas Auer, der das 1. Training im Dauerregen anführte.
Bei trockenen Verhältnissen lief es für Schubert Motorsport besser als am Morgen - allerdings nur für einen Fahrer aus dem BMW-Trio: Rene Rast konnte im Gegensatz zu den Top-4 zwar nicht die 1:30er-Marke knacken, lag auf P5 aber deutlich weiter vorne als seine Teamkollegen: GT3-Rundenrekordhalter Sheldon van der Linde und der frischgebackene Vater Marco Wittmann mussten sich mit den Plätzen 18 und 19 begnügen. Der Red Bull Ring gilt als Paradestrecke für den auf Topspeed getrimmten BMW M4 GT3, doch in den Trainings war davon noch nicht allzu viel zu erkennen.
DTM Punktestand: DTM Gesamtwertung 2024 als TabelleDTM-Training in Spielberg: Vier Mercedes-AMG in den Top-7
Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) nahm den sechsten Platz vor HRT-Mercedes-Pilot Arjun Maini ein, womit alle vier Mercedes-AMG GT3 in den Top-7 des Klassements landeten. Die drei Lamborghini-Piloten Franck Perera (GRT) als neuerlicher Ersatzmann für Stammfahrer Christian Engelhart, Maximilian Paul (Paul Motorsport) und Nicki Thiim (SSR) sortierten sich auf den Positionen acht, neun und zehn ein. Der dreifache Saisonsieger Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) belegte hinter dem amtierenden DTM-Champion Thomas Preining (Manthey-Porsche) nur den zwölften Rang.
Verstöße gegen Track Limits gehören in Spielberg seit jeher zum Inventar, so auch im Freien Training. Am Freitag wurden die Fahrer bei Verstößen allerdings nicht bestraft. Erst am Samstag werden Rundenzeiten gestrichen, wenn Piloten über das Limit hinausschießen. Die DTM verzichtet auf ein Kiesbett in der letzten Kurve, das die Formel 1 in diesem Jahr beim Österreich Grand Prix an gleicher Stelle ausprobiert hat.
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