Von 2016 bis einschließlich 2023. So lange war Günther Steiner Teamchef bei Haas. Seit gut einem Jahr hat Ayao Komatsu das Ruder beim US-Rennstall in der Hand. Wir schauen zurück auf die Top-5 unvergesslichen Steiner-Momente. Von wilden Sprüchen bis hin zu brisanten Aussagen in seinen Büchern ist alles dabei.
Platz 5: Wir hätten Rockstars sein können!
Kevin Magnussen und Romain Grosjean liegen bei der Saisonpremiere der Formel 1 2018 in Australien auf dem vierten und fünften Platz. Nur Ferrari und Mercedes liegen vor dem US-Team. Für beide Piloten steht allerdings noch ein Stopp an. Zuerst kommt Magnussen zum Reifenwechsel. Doch kaum hat der Däne die Box verlassen, zeigt ein Mechaniker mit beiden Händen ein X-Symbol. "Ich glaube, er ist nicht fest." Kaum aus der Box gekommen, muss Magnussen seinen Haas wieder abstellen.

Als Nächster kommt Grosjean an die Box, doch auch er bleibt kurz danach stehen. Der Grund: Derselbe wie beim Teamkollegen. Ein loses Rad. Das potenziell beste Ergebnis der Team-Historie verlor das Team in der Box. "Wir haben es verkackt. Derselbe Fehler. Wir hätten, wie Rockstars aussehen können, aber jetzt sind wir die Deppen", lautete Steiners Fazit gegenüber Teambesitzer Gene Haas, das durch die Netflix-Serie "Drive to Survive", rund ein Jahr später viral gehen sollte.
Platz 4: Steiner vs Schumacher: Auf der ver**ckten In-Lap!
Nicht alle Steiner-Rants fanden vor laufender Kamera statt. Als Mick Schumacher beim ersten freien Training des Japan GP 2022 bei nassen Bedingungen seinen Haas zerlegt, gibt es vorerst keine Steiner-Kommentare. Die folgten erst ein paar Monate später mit der Veröffentlichung seines Buches "Surviving to Drive." In dem beschreibt der Tiroler seine Gemütslage deutlich. "Es ist auf der verf**ckten In-Lap passiert! Kein anderer hat es geschafft, das Auto auf dem Weg in die Box zu verlieren", wütete der Hass-Teamchef.
Der Crash kostete das Team 700.000 Euro, wie der Tiroler nicht müde wurde zu betonen. "Wie viele Leute hätten wir für 700.000 US-Dollar einstellen können? Ich kann keinen Fahrer haben, dem ich nicht zutraue, ein Auto sicher durch eine langsame Runde zu bringen", so Steiner. Retrospektiv schien die Entlassung von Mick Schumacher damit nur folgerichtig. Nico Hülkenberg ersetzte seinen Landsmann für die Saison 2023.
Platz 3: Steiner vs FIA "Laien"
Im Laufe seiner F1-Karriere schoss Steiner gegen viele Parteien innerhalb des Königsklassen-Zirkus. Auch die FIA blieb nicht unverschont. Besonders unschön wurde es nach dem Monaco GP 2023. Nico Hülkenberg wagte ein gewaltsames Manöver gegen Logan Sargeant in Kurve fünf (Mirabeau) der ersten Runde. Die Stewards bestraften dies mit einer fünf-Sekunden-Strafe. Auf den Steiner zugesendeten Bildern seitens der FIA war jedoch keine eindeutige Berührung zwischen Hülkenberg und Sargeant auszumachen.
Steiner wollte die Strafe nicht akzeptieren. Unter anderem mit dem Begriff "Laien" beschimpfte er die Stewards und wünschte sich professionelle Regelhüter, wie im Profifußball. Diesen Wunsch erfüllte ihm die FIA jedoch nicht, dafür gewährte sie ihm ein Geschenk in Form einer Verwarnung. Denn Steiners Worte kamen mehr als Beleidigung, denn sachliche Kritik bei den Regelhütern an. Daraufhin ruderte der Tiroler zurück und entschuldigte sich. Unser Meinungen zu der Thematik gibt es in diesem Clips-Video:
Platz 2: Do not fok smash my door!
Es ist der wohl legendärste Steiner-Moment in der Netflix Serie "Drive to Survive." Großbritannien GP 2019. Romain Grosjean und Kevin Magnussen berühren sich gegenseitig in der ersten Runde. Magnussen muss das Rennen direkt aufgeben, Grosjean erst nach ein paar Runden.
Zwischen den beiden Fahrern und Günther Steiner gibt es Gesprächsbedarf. Der Teamchef lässt die beiden in sein Büro rufen. Was folgt, ist eine Wutrede à la Steiner: "Ich habe von euch beiden genug. Es ist mir egal, wer schuld war und diese ganze Sch**ße! Wenn es euch nicht gefällt, brauche ich euch hier nicht."
Das hatte gesessen. Vor allem bei Kevin Magnussen. Der schlug daraufhin die Tür von Steiners Büro ein. "Er zerschlägt nicht meine verf***te Tür. Er kann sich verpissen! Wir haben zwei Idioten als Fahrer. Würde ich entscheiden, würden beide rausfliegen! " Gesagt, getan: Nach der Saison 2020 mussten beide Piloten ihre Cockpits abgeben. An Mick Schumacher und Nikita Mazepin.
Platz 1: Steiner vs Sky Deutschland
Aserbaidschan GP 2022. Günther Steiner gibt Sky Deutschland ein Interview. Oberthema: Der Umgang mit Mick Schumacher. Während Sky (mit Onkel Ralf Schumacher) stets bemüht ist, den noch jungen Piloten in Schutz zu nehmen, war Steiner nie ein Teamchef der flauschigen Sorte. Von Sky-Seite aus fallen Vergleiche mit anderen Teamchefs wie Toto Wolff. Der äußerte sich just vor jenem Interview und kritisierte Steiner unterschwellig für seinen Umgang mit Schumacher.
Zum Gipfel der Debatte kommt es schließlich in Aserbaidschan. Peter Hardenacke, Sky-Moderator, spricht Steiner auf die Kritik an. Dieser hat jedoch sichtlich genug von den nie endenden Diskussionen und wirft Sky vor, die Lager spalten zu wollen. Die Gemüter sind sichtlich erhitzt, Steiner hat endgültig genug. Das Interview stellt ein abruptes Ende der Beziehung zwischen Steiner und Sky dar. Bis zu seinem F1-Aus gibt der Tiroler Sky Deutschland kein Interview mehr.
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