Für Nico Hülkenberg und das Haas F1 Team endete das Rennwochenende der Formel 1 in Katar in einem Desaster. Schon zu Beginn des Rennens am Sonntagnachmittag unterlief dem deutschen Fahrer in Kurve 1 ein Fehler: Hülkenberg verlor kurzzeitig das Heck seines Boliden und traf den dahinter postierten Esteban Ocon am Vorderrad. "Kurve 1 war chaotisch. Es ging alles so schnell und lief nicht gut", äußerte sich Hülkenberg zur Situation. Die Radaufhängung des getroffenen Ocon brach, er konnte nicht mehr einlenken und fuhr in den Williams von Franco Colapinto hinein. Auch der Argentinier musste das Rennen beenden.
Mitverantwortlich für das Ausbrechen des Haas-Hecks waren laut Nico Hülkenberg seine Pneus: "Der harte Reifen war schwieriger als die anderen." Die Streckentemperatur auf dem Lusail International Circuit betrug während des Rennens in Katar um die 22 °C. Bei den kühlen Temperaturen kam insbesondere die harte Reifenmischung nur schwer auf Betriebstemperatur. Außerdem fuhr Hülkenberg das erste Mal an diesem Rennwochenende auf den harten Reifen.
Im Gegensatz zu Ocon und Colapinto, die beide ausschieden, trug der 37-Jährige bei der Kollision lediglich einen Reifenschaden davon - auch eine Strafe blieb seitens der Stewards aus. So nahm Hülkenberg den Kampf um WM-Punkte nach einem Not-Boxenstopp wieder auf. Doch die Aufholjagd blieb aus: Beim Restart nach der zweiten Safety-Car-Phase verlor Hülkenberg erneut das Heck. Diesmal war sein Rennen jedoch vorbei.
In der schnellen Rechtskurve 9 verlor der Haas-Fahrer die Traktion und rutschte ins Kiesbett. "Es ist ein Tag zum Vergessen. Die erste Hälfte des Wochenendes war gut, die zweite Hälfte genau das Gegenteil", fasste der Deutsche das Rennwochenende in Katar zusammen. Der Auftakt verlief tatsächlich aussichtsreich: Hülkenberg fuhr im Sprintrennen am Samstagnachmittag auf P7 und war schneller als Max Verstappen. Am Samstagabend wendete sich das Blatt jedoch mit einem Fauxpas im Qualifying.
Hülkenberg schied als 18. bereits in der ersten Session aus, weil sein Auto nicht die volle Energie abrufen konnte. Die Batterie des VF-24 wurde nicht geladen und somit fehlte Hülkenberg wertvolle Zusatzleistung für die schnelle Runde. Sein Team hatte das nicht bemerkt. Sein Teamkollege Kevin Magnussen konnte sich für Q3 qualifizieren und startete im Rennen von P10.
Kevin Magnussen mit unglücklichem Rennen - Alpine ist der Nutznießer

Der Däne startete auf den Medium-Reifen und wechselte in Runde 28 auf die harte Reifenmischung. Vor dem Boxenstopp lag er vor Alpine-Pilot Pierre Gasly auf Platz acht, danach fiel er auf den 16. Rang zurück. Seine direkten Konkurrenten Gasly und Fernando Alonso warteten noch ab mit einem Reifenwechsel. Die Geduld sollte sich auszahlen.
Nach 35 Runden gab es erneut ein Safety Car wegen Trümmerteilen auf der Strecke. Dann kamen auch Gasly und Co. erstmals zum Reifenwechsel an die Box. "Ich bin sehr enttäuscht, dass das Safety Car rausgekommen ist, das hat mir komplett den Tag ruiniert", so Magnussen. Für ihn reichte es am Ende zwar zu einer Punkteplatzierung auf Rang neun, das war allerdings nicht genug, um mit Alpine Schritt zu halten. Pierre Gasly schob sich bis auf Rang fünf nach vorne und hielt sogar Carlos Sainz im Ferrari hinter sich. Die Belohnung waren zehn WM-Punkte für sein Team.
Dadurch zog der französische Rennstall in der Konstrukteurswertung wieder an Haas vorbei. Haas liegt vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi fünf Zähler hinter Alpine auf dem siebten Platz der Konstrukteurs-Wertung. Acht Punkte dahinter folgen die Racing Bulls auf Rang acht. Haas-Teamchef Ayoa Komatsu möchte den sechsten Platz trotz Alpines Vorsprung noch nicht abschreiben: "Das Gute ist, dass der Rückstand nur fünf Punkte beträgt. In Abu Dhabi müssen wir beide Autos in die Punkte bringen. P8 und P9 sind zusammen sechs Punkte. Es ist noch alles drin."
Am Rande des Rennwochenendes in Katar bestätigte das zukünftige Hülkenberg-Team Audi, dass es Teile seines Rennstalls an Katar verkaufen wird. Was genau dahintersteckt, erklärt euch Christian im Vlog aus Katar:
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