Für Maverick Vinales beginnt ein neues Abenteuer in der MotoGP. Nach seinem Sensationssieg für Aprilia in Austin hat er bereits auf drei verschiedenen Motorrädern gewonnen. Und 2025 soll Nummer vier hinzukommen. Nach seinem ersten Test auf der KTM von Tech3 in Barcelona kam der Spanier aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Maverick Vinales vom ersten Moment an von der KTM begeistert

"Ich habe den Tag ohne Erwartung begonnen", meinte 'Topgun' noch zu Beginn seiner Ausführungen. "Aber vom ersten Moment an, schon in der Outlap, war das Gefühl positiv. Alles fühlte sich sehr natürlich an." Und diese positive Stimmung strahlte der Neuzugang von Herve Poncharal durchweg aus. Die Begeisterung über die RC16 war riesengroß.

Maverick Vinales, Tech3
Vinales in seiner neuen Dienstkleidung, Foto: Red Bull Content Pool

Besonders zwei Dinge stachen im Kontrast mit der Aprilia hervor. Zum einen wären da die Starts. Diese gelten als die Achillesverse der RS-GP und als eine der großen Stärken von KTM. Vinales reichten drei Probestarts auf seinem neuen Motorrad, um eine ziemlich vernichtende Bilanz für Aprilias-Startvorrichtung zu finden. "Ich verstehe jetzt, warum ich immer so viele Positionen verloren habe", lautete das kurze, aber knallharte Fazit.

Topspeed und schnelle Kurven: KTM kann laut Vinales alles

Doch bei der Frage, was an der KTM am besten sei, gab es wie aus der Pistole geschossen eine andere Antwort: "Der Topspeed!" Der 29-Jährige wurde auf der Start-Ziel-Geraden des Circuit de Barcelona mit satten 354 km/h gemessen. Und das ohne Hilfe eines Windschattens. "Da war ich allein", stellte er klar. "Es ist einfach die Leistung des Motorrads. Dazu ist auch der Kurvenausgang gut", erklärte er beeindruckt.

KTM in wirtschaftlicher Krise: Was wird aus dem MotoGP-Projekt? (05:07 Min.)

Selbst in der Disziplin, die als Stärke seiner vorherigen Motorräder galt, war Vinales positiv überrascht: "Die einzige Sorge im Vorhinein waren die schnellen Kurven. Da war ich mit allen Motorrädern [Suzuki, Yamaha und Aprilia, Anm. d. Red.] stets schnell. Allerdings waren die auf dem Papier auch gut in diesen Kurven. Aber dieses hier gefällt mir da auch sehr gut."

Neuzugang noch nicht am Limit: Kommen dann die Schwächen zu Vorschein?

Das klingt ja eigentlich alles viel zu gut, um wahr zu sein? Und tatsächlich ist im Freudentaumel über sein neues Motorrad doch rauszuhören, dass ein finales Urteil noch auf sich warten lassen wird: "Momentan sehe ich kein großes Problem. Sicherlich bin ich aber auch noch nicht am Limit des Motorrads angelangt. Also bleibe ich da lieber still, bis ich da angelangt bin. Erst dann werde ich verstehen, was noch fehlt." Neu-Teamkollege Enea Bastianini durfte im Übrigen aus vertraglichen Gründen nicht mit uns sprechen. Seinen Vergleich zwischen KTM und Ducati kennen wir demnach noch nicht.

Beim Test wurde Vinales Zwölfter mit etwas mehr als einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit. Von den Piloten, die den Hersteller wechselten, war er der Zweitschnellste. Also bestätigten auch die Zeiten seine Aussagen. Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dann aber doch: Der Einzige, der schneller fuhr, war ausgerechnet ein Aprilia-Pilot. Es handelte sich wenig überraschend um Weltmeister Jorge Martin.

Was Vinales und seine Kollegen beim Test so alles an neuen Teilen ausprobiert haben, das könnt ihr hier nachlesen: