Beim Formel-1-Rennen in Ungarn ging es einmal mehr hoch her zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton. Der amtierende F1-Weltmeister regte sich nicht nur über die Fahrweise seines einstigen Titelkontrahenten auf, sondern feuerte im Laufe des GPs auch scharfe Worte an sein Team, das zuvor bei der Strategie des WM-Leaders einen Fehlgriff hingelegt hatte.

Lewis Hamilton kritisierte vor dem Belgien-GP das Funk-Verhalten des Niederländers. Er forderte, dass jemand in seiner Situation eine stärkere Teamplayer-Rolle an den Tag legen solle. Hamilton: "Man muss sich wie ein Teamleader benehmen - wie ein Team-Mitglied. Man muss sich daran erinnern, dass man ein Teamkollege von sehr vielen Menschen ist und dass man sich wie ein Weltmeister benehmen solle."

Lewis Hamilton: Verstappen-Funksprüche nicht weltmeisterlich

Wie soll sich aber ein Weltmeister benehmen? "Nicht so wie es am letzten Wochenende getan wurde", stellte Hamilton klar. Der Brite war von dem hitzigen Funk-Verkehr an der Red-Bull-Box zwar nicht betroffen, wohl aber von dem heißspornigen Überholversuch, den Verstappen im letzten Stint des Rennens hinlegte und den beide Autos nur wie durch eine Wunder überstehen konnten.

Verstappen hatte in der 63. Runde des Ungarn-Rennens mit einem späten Bremsmanöver Hamilton attackiert. Allerdings mit dem Resultat, dass der dreifache Champion und der siebenfache Weltmeister kollidierten und Verstappen kurz abhob. Die Stewards ließen beide Fahrer unbestraft.

Verstappen-Crash: Hamilton ist sich keiner Schuld bewusst

Hamilton hatte nach dem Unfall das bessere Ende für sich und konnte ohne Performance-Schäden das Rennen auf der dritten Position fortsetzen und beenden. Was ihn aber dennoch störte war, dass die Stewards ihm eine Teilschuld an der Kollision zuschoben. Ihrer Ansicht nach hätte Hamilton mehr Platz lassen können. "Ich war ziemlich überrascht davon. Denn man muss betrachten, dass ein Auto sich noch unter Kontrolle befand und das andere Auto sich außer Kontrolle befand", so der Mercedes-Pilot.

"Wenn man die Reifen blockiert, dann hat man das Auto nicht unter Kontrolle", schob er den schwarzen Peter zu Verstappen. "Wenn man sich die Wiederholung anschaut, dann sieht man, dass ich am Ende des Manövers sehr weit vom Scheitelpunkt entfernt bin. Ich habe auf der rechten Seite viel Platz gelassen", erklärte der zukünftige Ferrari-Fahrer seine Sicht der Dinge.

Hamilton kündigte an, dass er ein Gespräch mit den Rennkommissaren zu dieser Situation suchen werde. Verstappen beurteilte den Vorfall nach dem Formel-1-Rennen am Hungaroring naturgemäß anders. Er verortete in der Verteidigung von Hamilton beim Ungarn-GP eine späte Bewegung auf der Bremse und behauptete, dass die Schuld auf Seiten des diesjährigen Silverstone-Siegers liegt.