Zuletzt glänzten Nico Hülkenberg und Haas auf den Highspeed-Kursen von Spielberg und Silverstone. Beim Ungarn-GP herrschte ein anderes Terrain. Egal was die US-Ferraris auch machten: Der VF-24 war für den Kurs einfach nicht gemacht.
Schlechter Start zwingt Haas zum Handeln: Hülkenberg mit Extrem-Undercut
Im Qualifying gelangten die Haas mit Rang 11 für 'Hülk' und Platz 15 für Kevin Magnussen noch in relativ ordentliche Ausgangslagen für Punkte. Davon waren sie im Rennen dann aber klar entfernt. Bei Hülkenberg musste sofort (also nach nur einer Runde) auf eine aggressive Alternativstrategie umgestellt werden: "Das war nicht geplant. Ich hatte einen schlechten Start und eine schwache erste Runde. Es entwickelte sich eine schlechte Dynamik, ich verlor immer weiter, insgesamt fünf Positionen."

"Wir mussten Nico zurück in die Punkte bekommen und etwas anderes probieren", kommentierte auch Teamchef Ayao Komatsu. Tatsächlich wurde der Deutsche durch den extremsten aller möglichen Undercuts nach vorne gespült: "Das hat zeitweise funktioniert, wie machten einige Positionen gut. Aber ich musste zwei wirklich lange Stints fahren und das wäre unter allen Umständen schwer."
Auch starker Start bei Magnussen nützt nichts: Haas in Ungarn zu langsam
Zum Stintende brach er stets wieder ein und fiel zurück. Trotzdem verteidigte der zukünftige Audi-Pilot den Versuch der Haas-Strategen: "Wenn du hier im Verkehr steckst, dann ist es schwierig mit den Reifen. Du kommst auch nicht voran, wenn du im DRS-Zug hängst. Also haben wir ein bisschen gepokert und unser Glück probiert." Am Ende hätte auch die perfekte Strategie wohl nichts genützt: "Es war die Kombination aus einem schlechten Start und vermutlich auch einfach nicht genug Pace gegen die Astons und die Racing Bulls."
Dem stimmte auch Magnussen zu: "Im ersten Stint bekam ich einen Over- und einen Undercut von mehreren Autos. Am Ende hatten wir einfach nicht die Pace, um in den Top 10 zu sein." Dabei hatte der Grand Prix des Dänen eigentlich gut begonnen. Doch Komatsu erklärte, warum auch das nur kurz währte: "Er hatte eine brillante erste Runde, kam bis auf Platz 10 nach vorne. Aber weil er auf dem Soft war, musste auch er früh an die Box." Nach zwei herausragenden Ergebnissen standen diesmal letztlich die Plätze 13 für Hülkenberg und 15 für Magnussen zu Buche.
Haas hat einfach nicht genug Abtrieb für den Hungaroring, aber für Spa?
Ist Haas nach den Glanzauftritten in Spielberg und Silverstone schon wieder zurückgefallen? Davon geht Hülkenberg nicht aus: "Ich denke, dass die Updates das Auto verbessert haben. Nur ist das hier eine Strecke für maximalen Abtrieb, und davon haben wir einfach nicht genug. Wir waren die schnellsten auf der Geraden am ganzen Wochenende, aber das ist nun Mal unsere Konfiguration mit maximalem Abtrieb. Es ist ein bisschen wie Monaco und einfach keine gute Strecke für uns."
Heißt aber auch im Umkehrschluss, dass auf anderen Stecken wieder etwas gehen könnte. Mit Spa steht schon am kommenden Wochenende eine Strecke mit mittlerem bis niedrigem Abtrieb an. "Ich will auch nicht zu viel versprechen", hält sich der Emmericher zurück. Teamkollege Magnussen lehnt sich da schon weiter aus dem Fenster: "Das Auto sollte dort gut sein. Ich freue mich schon darauf." Und auch Komatsu macht die Ardennen-Achterbahn Hoffnung: "Beim nächsten Rennen in Spa sollte uns das Abtriebsniveau hoffentlich etwas besser liegen."
diese Formel 1 Nachricht