Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari war der Königstransfer für die Formel-1-Saison 2025. Bekanntgegeben wurde er schon im Winter 2024. Doch im Anschluss an diese Wechsel-Bombe lieferte der Rekordweltmeister eines seiner schwächsten Jahre im Sport ab und spielte hinter Teamkollege George Russell nur die zweite Geige im Team.

Bevor Hamilton überhaupt bei Ferrari angekommen ist, wurden schon die ersten Zweifel an dem 40-Jährigen angemeldet: Ist er zu alt, um noch auf Top-Niveau performen zu können? Wäre Vorgänger Carlos Sainz sportlich die bessere Wahl gewesen? Zweifel, die von außen geäußert werden, unter anderem vom ehemaligen F1-Boss Bernie Ecclestone. Ferrari steht aber nach wie vor voll hinter ihrer Entscheidung.

Fred Vasseur von Lewis Hamilton überzeugt: Pace ist immer noch da

Teamboss Frederic Vasseur erklärte im Rahmen der Ferrari-Vorstellung am Mittwoch in Fiorano: "Ich denke, er zeigte in Abu Dhabi letztes Jahr, als er von ganz hinten kam und sich zurück auf P4 arbeitete, und Russell auf der letzten Runde überholte, dass die Pace immer noch da ist."

"Ich hatte auch davor keine Zweifel daran", betonte der Franzose sein Vertrauen in den siebenfachen Champion. Dass Abu Dhabi keine Eintagsfliege war, hatte Hamilton auch bei anderen Rennen gezeigt. In Las Vegas kletterte er mit Leichtigkeit von Startplatz 10 auf P2 und musste sich nur seinem damaligen Teampartner geschlagen geben, der von der Pole Position in den Grand Prix gegangen war. Die Siege in Silverstone und Spa sprechen auch eine eigene Sprache.

Studioportraits: Lewis Hamilton, Frederic Vasseur und Charles Leclerc (Ferrari)
Lewis Hamilton mit Teamboss Fred Vasseur und Charles Leclerc, Foto: Ferrari

Direkter Gegner Charles Leclerc: Kann es Hamilton noch im Formel-1-Qualifying?

Doch an der Renn-Performance von Hamilton gab es ohnehin weniger Zweifel. Vielmehr hatte er 2024 im Qualifying Schwächen offenbart. Ob das ein langfristiger Trend ist oder nur eine einzelne etwas missglückte Saison, in der er sich vom anstehenden Abschied von Mercedes bremsen ließ, wird sich 2025 schnell zeigen. Mit Charles Leclerc steht ihm einer der besten Qualifier des gesamten Formel-1-Feldes in der Garage gegenüber.

"Er ist exakt das, wonach ich für das Team, für mich und für Charles gesucht habe. Ich denke, sie ergeben eine perfekte Kombination", ist Vasseur überzeugt. Er kennt Hamilton schon aus dessen Zeit in der GP2-Serie (heute: Formel 2), wo er 2006 Teamchef des späteren Titelträgers war.

19 Jahre später steht ihm ein anderer Lewis gegenüber, allerdings keinesfalls ein langsamerer, wie Vasseur bekräftigt: "Er ist natürlich nicht mehr derselbe. Er ist 20 Jahre älter als damals und jeder verändert sich, verbessert sich und entwickelt sich. Er ist heute natürlich viel reifer und viel erfahrener."

Ob Hamilton seine Vorschuss-Lorbeeren bei seinem jetzigen Chef zurückzahlen kann, wird der Verlauf der Formel-1-Saison zeigen. Diese beginnt am 18. März mit dem Großen Preis von Australien. Zuvor stehen vom 26. bis zum 28. Februar die Testfahrten auf dem Programm. Auch Hamiltons Fahrerkollegen sind sich sicher, dass Hamilton nach wie vor zu den absoluten Topfahrern gehört. Die Ferrari-Rivalen sehen ihn ihm sogar einen Titelanwärter.

Der Ferrari wurde schon vor dem teameigenen F1-Launch enthüllt. Was unterscheidet den SF-25 von seinem Vorgänger? Findet es im Video heraus:

Ferrari stellt aggressives Formel-1-Auto 2025 vor! (11:01 Min.)