Pedro Acosta eroberte die MotoGP 2024 im Sturm. Als Rookie im KTM-Kundenteam Tech3 sammelte er insgesamt neun Podiumsplatzierungen in Sprints sowie Grands Prix und beendete die Saison auf dem sechsten Gesamtrang. Klar geschlagen geben musste er sich nur den übermächtigen Ducatisti Jorge Martin, Francesco Bagnaia, Marc Marquez und Enea Bastianini. Auf seinen deutlich erfahreneren Markenkollegen Brad Binder fehlten schlussendlich nur zwei Zähler.

Pedro Acosta und KTM: Bescheidener Saisonstart

Acostas Beförderung ins Werksteam für 2025 war die logische Folge. Sein Vertrag mit KTM läuft bis Ende 2026. Nun machen im MotoGP-Fahrerlager aber Spekulationen die Runde, dass der 'Hai aus Mazarron' bereits nach der laufenden Saison den österreichischen Hersteller, der ihn seit dem WM-Einstieg 2021 begleitet, verlassen könnte. Dann nämlich, wenn KTM Acosta nicht das technische Rüstzeug für ganz große Erfolge geben kann. Beim Saisonauftakt in Thailand war man nur dritte Kraft hinter Ducati und Aprilia, auch am Trainingsfreitag in Argentinien musste sich KTM den italienischen Werken geschlagen geben.

"Wir hoffen, dass es bei KTM gut läuft und wir für viele Jahre hierbleiben können", erklärt Acostas Manager Albert Valera gegenüber 'AS'. "Pedro fühlt sich der Marke verpflichtet und sein Ziel ist es, mit KTM Weltmeistertitel zu gewinnen. Es hängt von KTM ab." Kann man in Munderfing die Erwartungen Acostas und seines Managements tatsächlich nicht erfüllen, wäre ein Wechsel zur Saison 2026 freilich nur mit einem Vertragsbruch möglich. Oder mit einer im Kontrakt eingebauten Klausel, die dem 20-Jährigen einen vorzeitigen Ausstieg ermöglicht, wenn etwa eine gewisse Punktezahl oder WM-Position nicht erreicht werden kann. Ob es eine solche Klausel gibt, wissen freilich nur die beiden Vertragsparteien.

VR46-Ducati als KTM-Ausweg für Pedro Acosta?

Doch welche Optionen hätte Acosta überhaupt? Glaubt man den Gerüchten im MotoGP-Paddock, soll ein Wechsel ins VR46-Team von Valentino Rossi eine Option sein. Dort würde auf Acosta ein Motorrad von Klassenprimus Ducati warten, Franco Morbidelli müsste in diesem Szenario seinen Platz räumen. Er kann im Gegensatz zu Teamkollege Fabio Di Giannantonio nur einen Vertrag für 2025 vorweisen. "Wir glauben, dass Franky großes Potenzial hat und wir müssen weiterhin für ihn arbeiten", hält VR46-Team-Manager Pablo Nieto die Stange, findet aber gleichzeitig lobende Worte für Acosta. "Er ist natürlich ein sehr, sehr interessanter Fahrer, der uns wirklich gut gefällt. Jetzt ist aber nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. Wir müssen uns auf die Arbeit mit den Fahrern konzentrieren, die wir haben."

Und was sagt Acosta selbst zu den Gerüchten um seine Person? Am Donnerstag geriet er auf die Frage, welche Eigenschaften der Ducati er gerne an seiner KTM sehen würde, regelrecht ins Schwärmen: "Was für ein Werk! Es ist klar, dass Gigi (Konstrukteur Dall'Igna, Anm.) allen anderen einen Schritt voraus ist. Er hat viele Dinge, die wir jetzt alle verwenden, erfunden - etwa die Ride-Height-Devices. Und wir wissen gar nicht, was Ducati sonst noch alles hat. Ich würde gerne eine dieser Maschinen ausprobieren, um zu sehen, was mir daran besser gefällt als an meinem Motorrad."

Pedro Acosta: Muss gar nichts sagen!

Nachdem die Gerüchte um seine Person am Freitag in Termas de Rio Hondo Fahrt aufgenommen hatten, war Acosta allerdings um Beruhigung der Lage bemüht. "Ich habe einen Vertrag mit KTM für 2025 und 2026, also muss ich dazu nichts sagen", stellte er klar. "Ich brauche das Gleiche, wie die Fahrer aller anderen Hersteller: Wir müssen Ducati näherkommen. Das brauche ich aber nicht, um bei KTM zu bleiben, sondern einfach um glücklicher zu sein. Wir müssen jetzt einfach weiterarbeiten. Es ist erst das zweite Rennwochenende des Jahres."

Auch dieses zweite Rennwochenende des Jahres verpasst Weltmeister Jorge Martin. Wieso er noch länger auf sein MotoGP-Comeback warten muss, erfahrt ihr in unserem Video:

Kein Austin, kein Katar? Martins MotoGP-Comeback muss warten (07:15 Min.)