Der unglückliche Zwischenfall passierte während des ersten DTM-Rennens in Zandvoort am Samstagmittag. Beim Pflichtboxenstopp kollidierte Oschersleben-Sieger Luca Engstler an der Grasser-Box frontal mit einem Mechaniker.
"Unsere Box liegt direkt neben der von Abt Sportsline. Einer der beiden Audi (der von Ricardo Feller, d. Red.) kam vor uns herein. Zudem musste Luca in der Fastlane noch Clemens Schmid (Dörr-McLaren, d. Red.) beim Verlassen seines Standplatzes am Beginn der Boxengasse den Vorrang lassen, weshalb er dann direkt hinter ihm lag", erklärte GRT-Teamchef Gottfried Grasser im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com das Missgeschick, das nun seinen Lauf nahm.
Grasser erklärt folgenschweren Zwischenfall: Unglückliche Umstände
"Es gab leider eine unglückliche Verkettung der Ereignisse, denn unser betroffener Mechaniker, der an der äußeren Seite unseres Autos ein Rad wechseln sollte, hat plötzlich festgestellt, dass er, wie sein Gegenüber auf der anderen Seite, den falschen Schlagschrauber in der Hand hatte. Bei dem dann entstandenen Durcheinander mussten auch noch die beiden Druckluft-Schläuche entwirrt werden. Das alles geschah in dem Moment, als Luca an die Box kam und der unglückliche Zusammenprall nicht zu verhindern war."
Engstler konnte nicht sehen, was auf seinem Boxenstandplatz passiert ist, als er mit seinem Auto zum Stopp abbog und der Mechaniker in dem Moment leider mitten im Weg stand.
"Ihn trifft überhaupt keine Schuld, er konnte den Zusammenstoß nicht verhindern", betont Grasser: "Luca ist total am Boden zerstört, aber es gibt keinen Grund, ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen."
Luca Engstler: Es ist kein gutes Gefühl
Engstler selbst schildert den unglücklichen Moment am ProSieben-Mikrofon folgendermaßen: "Ich schaue natürlich nach links auf meinen Einbiegepfeil, lenke ein und sehe die zwei (Mechaniker, d. Red.) mitten in meiner Box stehen. Der linke ist weggerannt und der rechte hat es nicht ganz geschafft und ich reiße ihn dann mit. Es ist kein gutes Gefühl."
Der Mechaniker wurde im Medical Center an der Rennstrecke gecheckt und anschließend zu weiteren Untersuchungen in ein nahe gelegenes Krankenhaus transportiert.
"Er ist zwar stabil, aber die Verletzungen sind erheblich", meinte Grasser, nachdem ihm die Diagnose mitgeteilt worden war: "Das linke Sprunggelenk ist zertrümmert und auch das Schienbein ist in Mitleidenschaft gezogen." Kein Wunder, denn der Pechvogel wurde frontal vom Frontsplitter des Lambo getroffen. Das GRT-Teammitglied aus Norditalien hatte bei der Schwere der Verletzung aber wohl noch Glück im Unglück.
Sein linkes Bein wurde eingegipst und danach hat er sich laut Grasser "auf eigenen Wunsch entlassen." Er würde in der Nacht auf Sonntag in seinem Hotel übernachten und am Sonntagmorgen nach Hause fliegen, wo er sich dann in einem ihm bekannten Krankenhaus operieren lässt. Ich rechne damit, dass er monatelang ausfällt!"
Grasser hofft, dass sich das große Pech beim Sonntagrennen nicht wiederholt und der Start von den Positionen 11 (Christian Engelhart) und 13 (Luca Engstler) mit Top-10-Plätzen belohnt wird.
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