Johann Zarco gehört wohl zu den großen Verlierern der bisherigen MotoGP-Saison 2024. Im Vorjahr beendete der damalige Pramac-Ducati-Pilot die Saison noch als Gesamtfünfter, holte insgesamt sechs Podestplätze und feierte in Australien seinen lang ersehnten Premieren-Sieg in der Königsklasse. Nur wenige Monate später findet er sich am Ende des Feldes wieder. Der Grund liegt auf der Hand: Der für viele Fans und Experten überraschende Wechsel zu LCR. Die schlechte Aussicht auf schnellen Erfolg, welche schon 2023 abzusehen war, hielt ihn dennoch nicht von einem Wechsel zu Honda ab. Nun erklärte Zarco, warum er seine Entscheidung auch nach dem enttäuschendem Saisonstart 2024 nicht bereut.

Johann Zarco sicher: Es kommen bessere Zeiten

Sportlich machte der Wechsel vom besten MotoGP-Bike bei Pramac Racing, die aktuelle Ducati Desmosedici, auf die schwächelnde RC213V von Honda keinen Sinn. Dennoch entschied Zarco sich dazu, die Pramac-Mannschaft nach drei gemeinsamen Jahren zu verlassen. Er machte damals keinen Hehl daraus, dass das Vertragsangebot aus Japan jenes von Ducati finanziell in den Schatten stellte. So ließ sich der Franzose auf den Zweijahres-Deal mit Honda ein.

Die bisherigen MotoGP-Ergebnisse der ehemaligen Dominatoren zeigen aber keinerlei Aufwärtstrend. Die Japaner kämpfen weiter am Ende des Feldes und liegen auf dem letzten Platz der Herstellerwertung. Doch auch in diesen harten Zeiten, will Johann Zarco nicht den Kopf in den Sand stecken. „Das Leben [in der MotoGP] ist hart, wenn man nicht performt“, seufzte Zarco etwa nach dem Jerez-Wochenende. Der ehemalige Moto2-Weltmeister erkennt aber den Einsatz seines Arbeitgebers. „Mit all den Dingen, die Honda ausprobiert und unserem Einsatz auf der Strecke, werden aber bessere Zeiten kommen.“

Die Zeit mit Honda ist für Zarco bisher von Misserfolg geprägt, Foto: LAT Images
Die Zeit mit Honda ist für Zarco bisher von Misserfolg geprägt, Foto: LAT Images

Johann Zarco: Genieße auch die schweren Zeiten mit Honda

Dass Honda Zarco für das Mammut-Projekt der Wiederauferstehung auswählte, galt im MotoGP-Paddock nicht als unumstritten. Schließlich war Zarco schon einmal in einer ähnlichen Lage gewesen, als er zur Saison 2019 zu KTM wechselte. Damals blieb der Erfolg der Mattighofener aus, der zweifache Weltmeister verlor die Motivation und löste seinen Vertrag mit den Orangenen vorzeitig auf. Wiederholen wird sich ein derartiges Fiasko allerdings nicht, wie Zarco klarstellte.

“Ja, damals war ich einer ähnlichen Situation. Aber jetzt bin ich einfach viel erwachsener, weil ich diese Sachen eben schon mit KTM erlebt habe. Damals hatte ich Angst meine Fähigkeiten zu verlieren“, erklärte er den Trennungsgrund von KTM. „Es ist eine echte Herausforderung, aber ich weiß, was ich tue. Ich verstehe das Motorrad und mich selbst viel besser. Ich fühle und erkenne am Motorrad deutlich mehr als damals. Das ist auch der Grund, warum ich selbst diese schweren Zeiten mit Honda genießen kann. Und das bedeutet nur, dass die guten Zeiten noch viel besser sein werden.“