Die MotoGP befindet sich in der Sommerpause. Doch eine echte Ruhephase sieht für die Piloten der Königsklasse natürlich anders aus. Viele halten sich mit Zweiradeinheiten mit dem Rennrad und Motocross- oder aufgemotzten Straßenmaschinen bei Trackdays fit. Anders dagegen Johann Zarco. Der Franzose reist in der dreiwöchigen Pause nach Japan, um dort für seinen Arbeitgeber Honda bei den Suzuka-8-Hours an den Start zu gehen.
Vom 17. bis 21. Juli findet die 'FIM Endurance World Championship' oder auch Langstrecken-Weltmeisterschaft für Motorräder, auf der 5,807 Kilometer langen ikonischen Strecke über acht Stunden statt. Dort wird Zarco neben Takumi Takahashi und Teppei Nagoe erstmals an den Start gehen. Takahashi kann sich bei einem Erfolg zum neuen Rekordsieger küren. Auch im letzten Jahr war das HRC-Team siegreich. Damals bildeten Tetsuta Nagashima und Xavi Vierge zusammen mit Takahashi das Trio. Vierge musste die Teilnahme in diesem Jahr allerdings absagen, da er am Wochenende bei der World-Superbike in Most im Einsatz ist.
Zarco machte seine Ansprüche beim 8-Stundenrennen nun deutlich. "Ich will gewinnen. Es ist das wichtigste Motorradrennen und natürlich ebenso wichtig für Honda. Ich bin auch LCR sehr dankbar, dass ich die Chance bekomme, hier teilzunehmen", so der Grand-Prix-Sieger, der letzten Monat bereits in Suzuka testen konnte. Dort konnte er sich einen ersten Eindruck von der Strecke verschaffen. "Suzuka ist wirklich beeindruckend. So schnell und guter Asphalt mit gutem Grip", zeigte er sich begeistert von der japanischen Traditionsstrecke.
"Ich konnte zwei Tage dort fahren und konnte die Strecke schon sehr gut lernen. Ich habe versucht mir einige Dinge von Takahashi abzuschauen. Er ist sehr schnell, ich habe einfach versucht an ihm dranzubleiben. Am Anfang war ich auch ein bisschen nervös, weil Alles neu für mich war. Aber das hat sich dann langsam gelegt und ich konnte entspannter fahren. Ich denke, beim Rennen wird es dann noch besser."
Neu sind für Zarco nicht nur die Strecke und das Motorrad, sondern auch die Länge des Rennens. Während des acht Stundenrennens, bei dem sich die drei Teamkollegen abwechseln, müssen lange Stints gefahren werden. "Ein MotoGP-Rennen dauert 40 Minuten, ein Stint hier aber mindestens eine Stunde. Das ist ein großer Unterschied, ich bin noch nie so lange Rennen gefahren", ist sich der Franzose bewusst. "Ich wollte das aber schon immer einmal machen. Als Honda mich gefragt hat, habe ich gesagt, dass ich es liebend gern machen würde, weil es die Möglichkeit ist, mal etwas Anderes zu machen. Diese Freiheit, andere Dinge zu tun, genieße ich sehr."
Zarco ist damit einer der wenigen MotoGP-Fahrer, die in den Genuss kommen, in Suzuka fahren zu können. Zuvor hatte beispielsweise Pol Espargaro schon am Langstreckenklassiker teilgenommen und diesen für Yamaha sogar gewonnen. Seit 2003 fährt die MotoGP nicht mehr in Suzuka. Damals war Daijiro Kato bei einem schweren Unfall tödlich verunglückt. Die Strecke wurde anschließend als zu gefährlich für die Königsklasse eingestuft.
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