Gerüchte gab es schon länger, in Ungarn wurde es offiziell: Kevin Magnussen verlässt Haas. Am Mediendonnerstag in Budapest reagiert der Däne auf die zu Ende gehende Zeit beim US-amerikanischen Rennstall und verrät seine Zukunftspläne: Kapitel Formel 1 noch nicht abgeschlossen, aber nicht zu jedem Preis.
Kevin Magnussen betrauert Haas-Abschied: Wäre gern noch geblieben!
"Ich war seit Haas' Anfängen in der Formel 1 dabei und es fühlt sich wie ein Teil meiner Familie an. Es wird seltsam sein, das Team am Ende des Jahres zu verlassen. Aber irgendwann hat alles ein Ende", bedauert Kevin Magnussen. Er selbst wäre noch gerne länger beim Rennstall geblieben. "Es wäre cool gewesen, die Früchte des derzeitigen Momentums noch zu sehen."

Ein Telefonanruf von Ayao Komatsu besiegelte in der letzten Woche sein Schicksal. Der Teamchef betonte jedoch, dem alteingesessenen Haas-Piloten die Tür nicht zuzuschlagen und ihn eventuell als Berater zu engagieren. Ersatzpilot zu werden, kommt für Magnussen jedenfalls nicht in Frage: "Ein Reservefahrer zu sein, der darauf wartet, dass sich jemand ein Bein bricht, klingt nicht sehr aufregend!"
Eine Beraterrolle bei Haas ist für den 31-Jährigen sowieso nur eine Option, wenn das Kapitel Königsklasse endgültig geschlossen ist. Noch wird auf ein Wunder und ein freies Cockpit 2025 gehofft: "Ich hoffe, in der Formel 1 bleiben zu können. Es sind noch immer freie Sitze verfügbar, die interessant sein könnten", meint er.
Dafür müsste aber endlich der Korken in der Fahrermarktflasche - Carlos Sainz - seine Entscheidung treffen. "Im Moment ist es am besten, wenn ich mich darauf konzentriere, gute Rennen zu fahren, dann bin ich im Kampf um die freien Cockpits dabei. Dann wird sich schon etwas ergeben", so Kevin Magnussen. "Solange man die Chance hat, hier zu sein, muss man diese ergreifen!"
Magnussen schließt Karriereende aus - 2025 Indycar, WEC oder doch Formel 1?
Wenn es mit der Königsklasse doch nichts wird, spitzelt der Sohn von Jan Magnussen auf eine Fortsetzung seiner Karriere in einer anderen Serie. 2021 fuhr er bereits eine Saison in der IMSA-Serie, startete für McLaren bei einem Indycar-Rennen und dockte bei Peugeot an - bevor ihn Günther Steiner zurückholte. Was fest steht: In den Ruhestand zieht es den 31-Jährigen so schnell nicht.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dem Rennsport in nächster Zeit ein Ende zu setzen", betont der Haas-Pilot. "Die Formel 1 ist der Gipfel des Motorsports, aber ich war immer der Meinung, dass Rennsport außerhalb der Formel 1 auch toll ist!" Keine fixen Verträge, aber Gespräche mit Teams gäbe es bereits.
Magnussen scherzt: Außerhalb der Formel 1 wartet nicht der Tod
Wichtig für ihn dabei: Seine bereits gesammelten Erfahrungen außerhalb der Königsklasse. "Es war interessant und irgendwie aufregend, die andere Seite zu sehen. Und es war nicht beängstigend", erinnert er sich. "Das hat meine Denkweise verändert. Davor hatte ich große Angst, die Formel 1 zu verlieren, weil ich nicht wusste, was da draußen ist."
"Das zeigte mir: Halte so lange an der Formel 1 fest, wie möglich, aber fürchte dich nicht von der anderen Welt", wird Magnussen philosophisch. "Das Leben nach dem Tod wird gut sein!" Mit einem Schmunzeln fügt er schnell hinzu: "Das klingt jetzt so, als ob ich sterben würde!"
Den gegenteiligen Weg könnte Mick Schumacher gehen: Ziel Nummer eins ist noch immer eine Rückkehr vom Langstreckensport in die Formel 1. Ein Update des Deutschen gibt es hier.
diese Formel 1 Nachricht