69 Autos. 70 Jahre Formel-1-Geschichte. Anfang Dezember 2024 wurde bekannt: Ex-F1-Chef Bernie Ecclestone veräußert seine Sammlung an Formel-1-Boliden. Knapp drei Monate später ist der Verkauf in trockenen Tüchern.

Millionenschwere Formel-1-Sammlung verkauft: Bald zugänglich für die Öffentlichkeit?

Nach privaten Verhandlungen kann sich Mark Mateschitz stolzer Besitzer einer der wohl geschichtsträchtigsten F1-Sammlungen nennen. Ihr Wert soll sich Schätzungen zufolge auf etwa 350 bis 600 Millionen Euro beziffern. Genaue Zahlen über die Transaktionssumme liegen jedoch nicht vor.

Mark Mateschitz ist in der Formel-1-Welt bereits bekannt. Sein Vater, Dietrich Mateschitz, war Mitbegründer von Red Bull und brachte die Marke zu internationaler Bekanntheit sowie mit zwei Teams in die Königsklasse des Motorsports. Nach seinem Tod im Oktober 2022 erbte sein Sohn 49% der Anteile an der Red Bull GmbH.

"Ich freue mich sehr, dass Bernie das Vertrauen in mich steckt, mich um diese historisch bedeutsame Sammlung zu kümmern", sagte der Österreicher gegenüber der britischen Zeitung 'Daily Mail' und kündigte an: "Sie wird sorgfältig bewahrt und im Laufe der Jahre erweitert werden. In naher Zukunft wird sie der Öffentlichkeit an einem geeigneten Ort zugänglich gemacht werden."

Ein Vorhaben, das Vorbesitzer Ecclestone begrüßt: "Sie werden sie in einem Museum ausstellen, damit die Leute sie zur Abwechslung sehen können, was bisher noch nie passiert ist", so der Brite bei einem Telefoninterview mit der Nachrichtenagentur 'Reuters' . "Sie sind in gute Hände gekommen, was mir am wichtigsten war. Ich hätte sie nicht an irgendjemanden verkauft, wenn ich nicht gewusst hätte, wo sie am Ende landen würden."

Ein Stück F1-Geschichte: Welche Boliden sind Teil der Sammlung?

Einige Brabhams (Ecclestone war von 1972 bis Ende 1987 Teambesitzer) wurden nach deren letzten Grand-Prix-Auftritten nicht mehr gesehen und Teil von Ecclestones Privatsammlung. Neben diesen Raritäten bietet die Kollektion noch einige weitere Boliden, die das Fan-Herz höherschlagen lassen. So beispielsweise den Ferrari F2002, mit dem Michael Schumacher seine fünfte Weltmeisterschaft in Summe und die dritte mit der Scuderia einfuhr.

Doch nicht nur Schumachers Erfolgsgeschichte ist in der Sammlung verewigt: Siegreiche Ferraris wie die von Niki Lauda, Mike Hawthorn und Alberto Ascari tragen dazu bei, dass die Kollektion den Mythos Ferrari innehat.

Zu weiteren Highlights zählt das 'Fan-Auto', der Brabham BT46B, der 1978 mit einzigartigem Ventilator-System für Aufsehen sorgte - und nach einem Rennen verboten wurde. Ebenso bedeutsam ist der Vanwall VW10, den Sir Stirling Moss pilotierte und der 1958 den ersten Konstrukteurs-Titel der Formel 1 einfuhr.

Niki Lauda im Brabham BT46B beim Schweden-GP.
Mit dem BT46B gewann Niki Lauda 1978 den Schweden-GP, Foto: IMAGO / ZUMA/Keystone

Letztes Jahr hatte Ecclestone den Verkauf der ikonischen Sammlung aus persönlichen Gründen losgetreten. "Ich bin 94 [Jahre alt] und mit etwas Glück habe ich noch ein paar Jahre mehr. Wer weiß das schon? Aber ich wollte Fabi [Fabiana Flosi, Ehefrau von Ecclestone, d. Red.] nicht mit der Frage allein lassen, was mit [den Autos] geschehen soll, wenn ich nicht mehr da bin," erklärte der frühere F1-Boss gegenüber der Daily Mail.

Zwar leitet Ecclestone die Geschicke der Formel 1 nicht mehr, seine Meinung zum aktuellen Geschehen der Königsklasse äußert er dennoch regelmäßig. Zuletzt über den Ferrari-Neuankömmling Lewis Hamilton. Gleich hier anschauen:

Scharfe Ecclestone-Kritik: Scheitert Hamilton bei Ferrari? (11:07 Min.)