Der Start ins China-Wochenende der Formel 1 lief für Liam Lawson nicht besser als sein Auftritt beim Saisonauftakt in Australien vor einer Woche. Der Red-Bull-Neuzugang flog im Sprint-Qualifying von Shanghai nicht nur schon im ersten Abschnitt raus, sondern bekam auch noch die Höchststrafe aufgebrummt und startet nur von der 20. Position.
Dabei schien das Freitags-Qualifying eigentlich verhältnismäßig gut loszugehen und versprach zumindest einen kleinen Schritt nach vorne für den Neuseeländer. "Der erste Run war okay, da war er nur wenige Zehntelsekunden weg", so Motorsportberater Dr. Helmut Marko.
Tatsächlich waren es exakt vier Zehntel, die Lawson nach dem ersten Run auf Teamkollege Max Verstappen fehlten und ihn auf P9 beförderten. Doch der zweite Versuch ging anschließend ordentlich schief. In Kurve 9 geriet Lawson auf den Kerb und hatte einen starken Quersteher zu verzeichnen, damit war das Sprint-Qualifying für ihn gegessen. Die Konkurrenz verbesserte sich jeweils und degradierte ihn auf Startposition 20 für den ersten Sprint der Formel-1-Saison.
Liam Lawson verheizt Reifen und Q2-Chancen
"Es ist schade, dass ich SQ2 wegen so einem kleinen Fehler verpasst habe", ärgerte sich Lawson. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn tatsächlich war der ehemalige Racing-Bull-Pilot bereits vorher nicht auf Verbesserung unterwegs und lag sogar marginal hinter seiner ersten Zeit. Um in den nächsten Abschnitt aufzusteigen hätte er also auf der zweiten Hälfte der Runde noch etwa zwei Zehntel finden müssen.
Schon in Kurve 1 hatte er leichtes Übersteuern, in Kurve 8 musste er seinen Weg an zwei langsamen Boliden vorbei finden. Sie standen ihm zwar nicht im Weg, aber möglicherweise irritierten sie die Sicht etwas. Lawson gestand, dass er sich nicht ideal auf den Run vorbereitet hatte. "Ich hatte wirklich Probleme damit, für meine zweite Runde die Reifentemperatur nach unten zu bekommen", erklärte Lawson.
"Wir starteten die Runde mit zu heißen [Reifen]-Temperaturen und während der Runde hatte ich damit zu kämpfen", gestand er. Im ersten Training am Vormittag hatte Lawson einen Ausflug ins Kiesbett zu verzeichnen gehabt. Der 23-Jährige sah keinen Zusammenhang zwischen diesem Ausrutscher und seinem missglückten Sprint-Qualifying-Auftritt.
Marko denkt schon an Japan: Deshalb könnte es in Suzuka besser laufen
Marko gab sich auch nach dem zweiten Qualifikations-Reinfall nach Australien geduldig mit dem neuen Red-Bull-Fahrer. Bereits dort hatte Liam Lawson nach starken Problemen schon im ersten Abschnitt aufstecken müssen.
Der Österreicher blickt schon auf das nächste Formel-1-Rennen in zwei Wochen in Japan: "Beim nächsten Rennen kennt er erstens die Strecke und zweitens hoffe ich, dass wir dann ein besser ausbalanciertes Auto haben." In Suzuka stand Lawson nicht nur in der Formel 1 am Start, sondern auch dreimal in seiner Zeit in der japanischen Super Formula.
So langsam könnte Lawson aber doch den markeninternen Druck spüren, denn auch im Sprint-Qualifying in China spielte Yuki Tsunoda im kleinen Bullenteam wieder an der Spitze des Mittelfeldes mit. Marko hat aber dafür eine Erklärung parat: "Der Racing Bull ist sicher leichter zu fahren und leichter abzustimmen. Das macht den Unterschied."
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