Bald geht es wieder los! Der MotoGP-Saisonstart 2025 rückt immer näher, der Thailand-GP in Buriram (28.02. - 02.03.) lässt nicht mehr lange auf sich warten. Einher geht damit nicht nur das Grand-Prix-Debüt des amtierenden Weltmeisters Jorge Martin auf der Aprilia RS-GP nach Verletzung in den Wintertests, sondern auch die erste Runde im vermeintlichen Titelduell zwischen Francesco Bagnaia und seinem neuen Ducati-Teamkollegen Marc Marquez. Wer wird sich durchsetzen?
Eine Antwort auf diese Frage ist wohl noch Monate entfernt, schließlich steigt das Saisonfinale 2025 erst vom 14. bis 16. November in Valencia und eine Titelentscheidung deutlich früher im Saisonverlauf gilt als äußerst unwahrscheinlich. Vielmehr erwarten nicht wenige MotoGP-Fans, -Journalisten und -Experten ein Duell, dass weite Strecken der Saison auf Augenhöhe ausgetragen werden und die Königsklasse womöglich die vierte Finalentscheidung in Serie erwarten könnte.
Marquez vs. Bagnaia: Duell auf Augenhöhe!?
Darauf lassen auch die Erkenntnisse der Testfahrten schließen: Zwar präsentierte sich Marquez mit zwei Tagesbestzeiten und einer beeindruckenden Rennsimulation beim abschließenden Buriram-Test in etwas besserer Frühform, doch auch Bagnaia fand nach einem zuvor problembehafteten Mittwoch am letzten Testtag noch in die Spur. Die nackten Zahlen im Klassement zeigen es zwar nicht, aber die beiden Ducati-Piloten liegen vor dem Saisonstart erwartet eng beisammen.
2025 könnten also Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen - so wie im Vorjahr. Dort setzte sich letztlich Jorge Martin mit zehn Punkten Vorsprung durch, obwohl er deutlich weniger Grand-Prix-Siege feiern konnte als WM-Rivale Bagnaia [3 zu 11, Anm.]. Letzterer machte aber einfach mehr Fehler und wurde dafür bestraft. Über den Winter betrieb der Italiener daher eine exzessive Fehleranalyse und will sich den verlorenen Nummer-eins-Status nun wieder zurückholen - besonders auch im Sinne von MotoGP-Legende Valentino Rossi.
Denn Marc Marquez gilt nach den Ereignissen der MotoGP-Saison 2015 - Stichwort 'Sepang-Clash' - schließlich als Erznemesis des 'Doktors'. Und als Boss der VR46-Riders-Academy um Starpilot Bagnaia dürfte dieser - exakt zehn Jahre nach der schmerzhaften WM-Niederlage gegen Jorge Lorenzo - wohl kaum eine weitere WM-Pleite mit Marquez-Beteiligung verkraften wollen. Speziell deshalb, weil der Spanier mit einem weiteren WM-Gewinn nach Titeln auch noch mit Rossi gleichziehen würde. Beide stünden dann bei insgesamt neun Weltmeisterschaften, je sieben davon in der Königsklasse.
Valentino Rossi rät Bagnaia: Bloß nicht auf Psychospielchen reinfallen!
Im Titelkampf mit Marquez hat Rossi daher auch schon einige Tipps für Schützling Bagnaia parat, um die Startnummer 93 im direkten Duell bezwingen zu können. "Es gibt Tage, an denen du gewinnen musst und es gibt Tage, an denen du die Punkte nach Hause bringen musst. Das hat er nicht immer gemacht, sonst wäre er schon ein dreimaliger Weltmeister", kommentierte die MotoGP-Legende mit Blick auf Bagnaias fehlerbehaftete Saison 2024 im Interview mit 'Corriere della Sera'. Eine Erkenntnis, zu der der Ducati-Pilot inzwischen auch schon selbst gekommen zu sein scheint. Im Anschluss folgten daher die viel interessanteren Aussagen: "Du darfst nicht auf Psychospielchen hereinfallen und darfst dich nicht von deinem Teamkollegen beeinträchtigen lassen. In den Duellen selbst musst du versuchen, Spaß zu haben und das Unmögliche versuchen."
Eine Taktik, mit der Rossi selbst äußerst erfolgreich unterwegs war, speziell bis einschließlich der Saison 2009. Einzig Casey Stoner und Nicky Hayden war es bis dahin gelungen, den 'Doktor' je einmal im direkten WM-Duell zu bezwingen. Yamaha-Teamkollege Jorge Lorenzo, Sete Gibernau oder auch Max Biaggi waren bis zu diesem Zeitpunkt aber allesamt gescheitert. Speziell mit Letzterem hatte Rossi viele Jahre eine wahre Hass-Beziehung geführt, inzwischen gehört das jedoch der Vergangenheit hat. Im Interview darauf angesprochen, konnte sich der neunmalige Weltmeister einen weiteren kleinen Seitenhieb gegen Marc Marquez nicht verkneifen.

"Gegen ihn Rennen zu fahren, ging mit einem enormen sportlichen Hass einher", erinnerte sich Rossi an seine legendären Duelle mit Biaggi und ergänzte daraufhin vielsagend: "Wenn du deine Karriere beendest, bleibt aber nichts außer Respekt für diejenigen, mit denen du so viele Emotionen und Spannung geteilt hast. Das war auch mit Stoner so und wenn ich heute Gibernau oder Lorenzo wieder treffe, fühle ich nichts als Freude. Das sind Gegner, die ein bestimmtes Limit an Aggression nie überschritten haben."
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