Sebastian Vettel zog sich 2024 aus seinem letzten F1-Job zurück. Nachdem der vierfache Weltmeister Ende 2022 als Fahrer aus der Königsklasse verschwunden war, verabschiedete er sich auch von seinem Job als Direktor der Fahrergewerkschaft GPDA. Dort hatte er zuvor gemeinsam mit George Russell die aktiven Piloten vertreten.

Bislang war unbekannt, wer auf den Heppenheimer folgen würde. Zwischenzeitlich arbeitete die GPDA mit nur einem Fahrervertreter anstelle von zwei. Seine Nachfolge wurde in einer Abstimmung zwischen den aktiven F1-Piloten bestimmt. Am Sonntag gab die GPDA das Ergebnis dieses Votings bekannt. Die Wahl fiel dabei auf Carlos Sainz, der ab 2025 für Williams ins Lenkrad greifen wird, nachdem er bei Ferrari durch Lewis Hamilton ersetzt wurde.

Carlos Sainz wird GPDA-Direktor: Rollenteilung mit George Russell

Kurios dabei: Sainz war bereits der direkte Nachfolger von Vettel bei Ferrari 2021 gewesen, jetzt folgt er auch direkt auf den Deutschen in der Fahrer-Gewerkschaft. Eine Kuriosität, die natürlich als Zufall zu werten ist und nicht irgendeine tiefergehende Bedeutung hat. Unwichtig ist der Posten von Sainz dennoch nicht. Denn, die GPDA hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesammelten Interessen der Fahrer geschlossen bei der FIA und der Formel 1 vorzubringen.

In den letzten Monaten begab sie sich vor allem durch einen offenen Brief an die FIA und dessen Präsidenten Mohammed Ben Sulayem in heikle Fahrwasser. In diesem warf man dem FIA-Boss vor, dass er die Piloten nicht mit dem ihnen zustehenden ausreichendem Respekt behandle und beklagte schlechte Kommunikation von Seiten des Weltverbandes. Ben Sulayem ließ das Schreiben unbeantwortet und teilte stattdessen in einem Interview gegen die F1-Piloten aus.

Fluch-Streit: F1-Fahrer stellen FIA-Präsidenten an den Pranger! (12:29 Min.)

Gegner FIA? Fluch-Strafenkatalog im Fokus der Formel-1-Gewerkschaft

Dass in der Winterpause der Formel 1 stattdessen ein strikter Strafenkatalog für die Fahrer bei Verwendung von unflätiger Sprache veröffentlicht wurde, vertiefte den Graben zwischen der FIA und den F1-Piloten nur noch weiter. In diesem sind nicht nur hohe Geldstrafen vorgesehen, sondern im Falle von Wiederholungstätern drohen sogar Punkteabzüge und potenzielle Rennsperren. Auch Sainz hatte sich beim F1-Launch von Williams zu dieser Verschärfung geäußert. Seine Aussagen könnt ihr hier nachlesen:

Sainz erklärte bei der Bekanntgabe seines neuen Gewerkschaftspostens: "Ich bin von meinem Sport begeistert und denke, dass wir Fahrer die Verantwortung haben, alles in unserer Macht stehende zu tun, um mit den Beteiligten zusammenzuarbeiten und den Sport in vielerlei Hinsicht voranzubringen. Daher bin ich froh und stolz, meinen Teil dazu beizutragen, indem ich die Rolle des Direktors in der GPDA übernehme."

Der Spanier ist Teil eines Quartetts an der Spitze der Fahrer-Gewerkschaft. Neben ihm und Russell ist Ex-Formel-1-Fahrer Alexander Wurz als Vorsitzender der GPDA Teil der Führungsriege. Außerdem befindet sich auch die Juristin Anastasia Fowle als Direktorin im Führungsstab der Fahrergewerkschaft. Sie steht den Rennfahrern beratend bei juristischen, geschäftlichen und politischen Fragen zur Seite.

Wurz begrüßte den 29-Jährigen mit folgenden Worten im GPDA-Vorstand: "Wir freuen uns, Carlos als GPDA-Direktor willkommen zu heißen. Er ist seit mehreren Jahren ein aktives und engagiertes Mitglied der GPDA, und wir wissen sein Engagement für diese wichtige Aufgabe sehr zu schätzen."

Was sagen die anderen Fahrer neben Carlos Sainz zur Fluch-Verschärfung durch die FIA? Hier findet ihr die wichtigsten Stimmen: