Als ob es für Haas in Australien nicht sowieso schon schlecht genug laufen würde. Die WM-Siebten des Vorjahres blieben an den ersten beiden Tagen weit hinter ihren Ansprüchen für die Formel-1-Saison 2025 zurück. Aber der neue Stammpilot Oliver Bearman setzte mit seinem zweiten Abflug und einem Getriebeschaden am Samstag dem Ganzen die Krone auf.
Schnell ist der VF-25 in Australien auf jeden Fall nicht, das ist nach drei Trainings und einem Qualifying verbrieft. Esteban Ocon fehlten auf dem 19. Platz über sechs Zehntel auf einen Q2-Einzug, über fünf schon auf dem 17. Platz von Ex-Haas-Pilot Nico Hülkenberg im Sauber. Der Haas hat komplett den Anschluss ans Feld verloren, nur der Red Bull von Liam Lawson war im Qualifying ähnlich schlecht.
Bearman half dem Desaster aber nicht. Nur 15 Runden hat er bislang an diesem Wochenende gefahren. In FP1 fuhr er das Auto nach 13 Runden nach einem Ausritt ins Kiesbett gegen die Wand. Für FP2 ging sich die Reparatur nicht aus. In FP3 drehte er sich auf seiner ersten fliegenden Runde ins Kies, nachdem er beim Einlenken aufs Gras gekommen war.
Krönender Abschluss: Auf der Outlap in Q1 streikte das Getriebe. "Das Getriebeproblem fasst das alles ganz gut zusammen", so ein niedergeschlagener Bearman. Dafür konnte er zwar nichts, aber an allem anderen ist er selbst schuld, das weiß er genau: "Zwei augenscheinlich kleine Fehler kosteten mir viel Fahrtzeit. Tollpatschig von meiner Seite ehrlich gesagt, und einfach nicht gut genug."
Fahrer schlecht, Auto schlecht: Wo es bei Haas in Australien krankt
Was dem Auto fehlt, kann Bearman nach 15 Runden nicht einmal ansatzweise sagen: "Ich kennen nur Estebans Kommentare." Esteban Ocon ist bisweilen einziger verlässlicher Feedback-Geber für das Team. "Ganz klar hat die Strecke unsere Schwächen aufgezeigt", lautet sein Fazit. "Bisschen überraschend basierend auf dem, was wir uns nach Bahrain erwartet haben."
"Uns fehlt in den schnellen Kurven sehr viel, das sahen wir in Bahrain nicht kommen", verrät Teamchef Ayao Komatsu. "Momentan ist das die Realität, und jetzt müssen wir so schnell wie möglich eine Lösung finden." Ocon glaubt zumindest Ansätze erkannt zu haben: "Wir haben über die Sessions hinweg gute Schritte gemacht, in die richtige Richtung. Am Anfang waren wir weiter weg relativ zur Spitze."
Kaum Daten vom zweiten Auto zu haben ist da natürlich ein Hindernis. Bearman ist reuig: "Wir haben in Sachen absoluter Leistung Arbeit vor uns, und dazu habe ich nicht viel beigesteuert, nachdem das Team quasi das ganze Wochenende mit nur einem Auto unterwegs war."
Klares Ziel von Haas ist es schließlich, um die Spitze des Mittelfeldes zu kämpfen. Williams und die Racing Bulls brachten hier sogar je ein Auto in die dritte Startreihe. In Q1, als Ocon auch noch mit dabei war, fehlten ihm auf die besten Fahrer dieser beiden Teams neun Zehntel. Sofern der Sonntag nicht zum großen Regenchaos ausartet, sind die Erwartungen praktisch nicht existent. "Für Punkte sind wir momentan nicht schnell genug", weiß Ocon.
diese Formel 1 Nachricht