Marquez, Marquez und immer wieder Marquez. Die MotoGP bleibt im Jahr 2025 weiterhin in fester Hand eines der berühmtesten Namen im Motorradrennsport. Wie schon bei den Testfahrten in Barcelona, Sepang und Buriram gingen auch am Freitag wieder beide Trainingsbestzeiten zum Thailand-Grand-Prix an den Namen Marquez: So unterstrich Marc Marquez seine Favoritenrolle auf den Auftaktsieg direkt mit Platz eins im 1. Freien Training und lag auch in der Nachmittagssession wieder lange auf Bestzeitkurs, ehe er in den letzten Augenblicken doch noch abgefangen wurde - und zwar ausgerechnet von Bruder Alex.
Dieser düpiert seinen älteren Bruder im letzten Umlauf des Trainings um 0,055 Sekunden und sorgte damit in der Gresini-Box für ausschweifenden Freudentänze, während Marc Marquez beim Abnehmen seines Helmes in der Garage des Ducati-Werksteams nur ein verschmitztes Lächeln blieb. "Wenn dich jemand schlägt, bist du nie zufrieden", konstatierte der sechsmalige MotoGP-Weltmeister später in seiner Medienrunde, grenzte anschließend aber sofort auch ein: "Wenn es dein Bruder ist, dann ist das okay."
Alex schlägt Marc Marquez: Stinkefinger lässt noch auf sich warten
Die beiden Marquez verbindet schließlich eine gesunde Rivalität zwischen Brüdern, die sich den Erfolg gegenseitig nicht nur gönnen, sondern sogar wünschen und dann gemeinsam feiern. Dennoch gehören natürlich auch Sticheleien dazu - gerade dann, wenn der vermeintlich schwächere Bruder den großen Superstar bezwingt. Im Barcelona-Test im vergangenen November zeigte Marc Marquez seinem Ex-Team im Vorbeifahren deshalb scherzhaft sogar den Mittelfinger.
"Das hat er diesmal nicht gemacht. Wenn ich ihn am Sonntag schlage, dann wird das aber sicher erneut passieren", kommentierte nun auch Alex Marquez lachend seinen Tagessieg im Bruderduell. Doch bei aller Ernsthaftigkeit: Führt der MotoGP-Sieg im Thailand-GP nur über die beiden Marquez-Brüder? Das Training lässt jedenfalls darauf schließen, lag Pedro Acosta als Dritter doch schon zweieinhalb Zehntel zurück. "Natürlich ist eine Doppel-Marquez-Führung toll. Wenn man sich die Weltmeisterschaft anschaut, stehen wir beide aber an der gleichen Stelle - mit null Punkten", warnt Alex Marquez jedoch und meint: "Wir sollten ruhig bleiben, es gibt noch viel zu verbessern."
Marc oder Alex Marquez? MotoGP-Qualifying wohl entscheidend
Im Detail meint die Startnummer 73 damit die eigene Longrun-Pace, denn dort hatte am Freitag dann doch der ältere, favorisierte Bruder die Nase vorne. "Marc war verdammt schnell in der Rennpace, da müssen wir noch näher rankommen. Ich werde mir seine Daten anschauen, wo er die Zeit gutmacht", sagt Alex Marquez. Er brauche noch mehr Stabilität auf der Bremse und etwas mehr Turning in den Kurven. Findet das Gresini-Team am Samstag die entsprechenden Lösungen, rechnet sich der 28-Jährige gute Chancen aus. Er weiß aber: "Das Qualifying wird wichtig werden, die erste Startreihe ist der Schlüssel."
Dem stimmt auch Bruder Marc Marquez zu, der in der vergangenen Saison im Qualifying mehrfach gepatzt hatte. Der Ducati-Pilot will daher erst die eigenen Hausaufgaben machen, ehe er an den Rennsieg in Buriram denkt - und er schreibt auch Teamkollege Francesco Bagnaia nach dessen problembehaftetem Freitag noch nicht ab. "In der Rennpace ist Pecco sehr nahe an mir dran, das zeigen die Daten", warnt er. "Das Qualifying wird daher sehr wichtig werden. Das Ziel ist die erste Startreihe, schlechter als die zweite Reihe darf es nicht werden."
Gelingt das, scheint zumindest nach dem Freitag aber kein Weg an einem Marquez-Auftaktsieg vorbeizuführen - von welchem Bruder auch immer. Marc rechnet jedenfalls fest mit Alex: "Er fährt sehr stark und ich glaube, dass das nicht das einzige Mal bleiben wird, dass er mich dieses Jahr schlägt. Ich erwarte, dass er um Podien und vielleicht auch einige Sieg kämpfen wird."
Was meint ihr: Gelingt Alex Marquez ausgerechnet im Bruderduell mit Marc der überfällige erste MotoGP-Sieg? Gebt uns eure Tipps für den Thailand-GP in den Kommentaren ab!
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