Wenn ein Katalane und Fan des FC Barcelona alles andere als begeistert ist, dass das Saisonfinale der MotoGP in Barcelona stattfindet, dann kann er mit der Strecke wirklich überhaupt nichts anfangen. So erging es Marc Marquez wieder einmal am letzten Wochenende mit Gresini. Am Sonntag gab es dann aber plötzlich Rang Zwei. Wie ist ihm das gelungen?
Wochenende bis Sonntag verpatzt: Marquez zieht Setup-Reißleine
Zuerst sah alles nach dem zu befürchtenden Wochenendverlauf für Marquez aus. Am Freitag rettete er sich als Zehnter gerade so ins Q2, war aber bereits unzufrieden. Im Qualifying gab es dann Rang drei, aber auch nur weil sein zukünftiger Teamkollege Francesco Bagnaia ihm absichtlich Windschatten gab, um Fahrer zwischen sich und WM-Rivale Jorge Martin zu bringen. Im Sprint folgte der Rückfall auf Rang sieben nach Startkollision mit Pedro Acosta, über die der Rookie übrigens alles andere als begeistert war. Das könnt ihr hier nochmal nachverfolgen:
Und am Sonntag? Plötzlich wurde Marquez Zweiter und konnte sogar Sieger Bagnaia folgen. Wie war diese Wende gelungen? Manchmal ist ein Rückschritt ein Fortschritt. "Das war eine schwierige Aufgabe, denn es war ja auch schon ein schwieriges Sprint-Rennen. Meine Techniker waren mutig und hatten über Nacht nicht besonders viel Schlaf. Da haben wir viel gearbeitet. Mehr oder weniger gingen wir auf die Einstellungen des FP1 zurück. Schon im Warm Up habe ich mich damit besser gefühlt", erklärte Marquez. "Ab da fuhr ich so, wie ich es möchte. Natürlich gab es ein paar Schwachstellen, aber dafür konnte ich meine Stärken auch ausnutzen. Das war also sehr positiv", freute er sich über starke Pace auf seiner Angststrecke.
Sieg unmöglich: Marquez bringt Podium als Abschiedsdank für Gresini nach Hause
Zwischenzeitlich träumten die zahlreichen Fans der Nummer 93 auf den Tribünen sogar vom vierten Saisonsieg. Doch ein Manöver gegen Bagnaia war unmöglich: "Immer, wenn ich nah an Pecco dran war, fand ich keinen Weg, ihn zu überholen, denn an den Bremspunkten war ich zu weit weg." Die von ihm angesprochenen Stärken reichten nicht aus: "Ich holte viel auf in den Linkskurven, in der Fünf und der Sieben. Aber leider sind das nun Mal nur zwei Kurven. Er war wiederum in Kurve zehn sehr stark."
Am Ende akzeptierte er, dass sein Konkurrent diesmal stärker war: "In den letzten fünf Runden konnte ich ihm aber nicht mehr folgen. Jedes Mal, wenn ich nahe rankam, verlor die Front aufgrund der Temperatur an Grip. Er war heute einfach schneller als ich." Im Regen von Thailand etwa hatte der Starpilot es noch erzwingen wollen, und kam zu Sturz. Diesmal wollte er sich aber von seiner Mannschaft gebührend verabschieden: "Es ist das bestmögliche Ende für dieses sehr schöne Kapitel meiner Karriere mit dem Gresini-Team. Ich habe es wirklich genossen und es war die beste Art, ihnen Danke zu sagen." Obwohl es nur ein Jahr war, so hat Marquez seine Karriere dort wahrlich wiederbelebt. 2025 wird er dann an Bagnaias Seite im Ducati-Werksteam an den Start gehen.
Sein Debüt in Rot wird Marquez dabei sogar schon im Test am Dienstag geben. Hier findet ihr alle Infos, wie ihr diesen verfolgen könnt:
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