Sensation beim Qualifying auf dem Red Bull Ring: Arjun Maini (HRT-Mercedes) hat seine erste Pole Position in der DTM erzielt. Der Inder nimmt heute das viertletzte Saisonrennen (13:30 Uhr live auf ProSieben und ServusTV) vom ersten Startplatz auf. "Du verdammte Maschine", jubelte das HRT-Mercedes-Team nach dem Paukenschlag des 26-Jährigen, der vor seinem 59. DTM-Rennen steht.
Maini erwischte auf feuchter und nur langsam abtrocknender Strecke den perfekten Zeitpunkt für seine letzte schnelle Runde. Mit der Bestzeit von 1:30.128 Minuten setzte er sich gegen seine 19 Konkurrenten durch - und das mit einem für DTM-Verhältnisse gigantischem Vorsprung: Maini distanzierte den Zweitplatzierten Maximilian Paul (Paul-Lamborghini) um 0,275 Sekunden. Für Mercedes-AMG war es die zweite Pole Position in der laufendenden Saison.
DTM-Qualifying: Titelanwärter Engel und Bortolotti in Reihe 2
Lambo-Youngster Paul gelang ebenso eine faustdicke Überraschung, wenngleich der 24-jährige Dresdner dieses Jahr schon in Zandvoort eine Pole erobert hatte. In Spielberg geht der Blick neben der ersten Startreihe vor allem auf die Titelanwärter - und hier ging es äußert turbulent zu. Der Meisterschafts-Dritte Maro Engel (Winward-Mercedes) sicherte sich mit Platz drei eine aussichtsreiche Ausgangslage. Der AMG-Veteran brauchte 1:30.541 Minuten für seinen besten Umlauf auf der 4,318 Kilometer langen Strecke.
Engel und Maini wechselten sich mehrfach an der Spitze ab, bis Paul am Ende die beiden Mercedes-Piloten splittete. Gute Chancen kann sich auch der Meisterschafts-Zweite Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini) ausrechnen. Der in Wien lebende Italiener fuhr auf den vierten Startplatz. "Ich habe mich über die Bedingungen gefreut", sagte der Lambo-Werksfahrer. "Im Trockenen hätten wir keine Chance gehabt, wenn die anderen ihr Potenzial hätten ausschöpfen können."
Bortolotti präsentierte sich kurz nach dem Qualifying cool, musste aber doch zittern, denn: Wegen eines möglichen Blockier-Manövers gegen Clemens Schmid stand er unter Beobachtung der Rennleitung. Der Vorfall wurde erst nach dem Quali-Ende von den Sportkommissaren verhandelt, mit dem Ergebnis, dass der SSR-Pilot straffrei davonkam.
Debakel für Kelvin van der Linde in Spielberg
Engel auf P3, Bortolotti vorerst Vierter - und wo landete der Meisterschafts-Führende Kelvin van der Linde (Abt-Audi)? Der Deutsch-Südafrikaner erlebte ein Debakel und musste sich mit dem 18. Platz begnügen! Van der Linde fehlten gigantische 1,8 Sekunden zur Spitze. Der Abt-Pilot hatte es zunächst mit einer Offset-Strategie versucht und eine schnelle Runde auf Regenreifen gesetzt, bevor das Feld nach der üblichen Wartezeit in der Boxengasse auf Pirelli-Slicks wechselte. Mit den Trockenreifen konnte 'KVDL' allerdings nicht mithalten.
"Wir haben es nicht zusammengebracht", stellte der Titelfavorit ernüchtert fest. "Wir wussten, dass es schwierig wird. Aber da fehlte eine Menge. Die Temperaturen im Reifen sind hier kritisch, vor allem, wenn es kalt ist. Da ist der Mercedes unschlagbar." Der Red Bull Ring gilt seit Jahren als Angststrecke für den Audi R8 LMS GT3. Van der Linde benötigt ein kleines Wunder, um nicht die Führung in der Tabelle zu verlieren, aber: Letztes Jahr schaffte er die Sensation mit dem Spielberg-Sieg im Regen.
Die Äbte hatten am frühen Samstagmorgen den Stier aus dem Sack gelassen und den Markenwechsel zu Lamborghini für die DTM-Saison 2025 offiziell kommuniziert. Was das Ende mit Audi nach 25 gemeinsamen Jahren bedeutet und welche spannenden Details zum Kracher-Deal bereits bekannt sind, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen:
Startaufstellung: Nur Mercedes-AMG und Lamborghini in Top-8
Das Qualifying zum Samstagsrennen war ganz klar in der Hand von Mercedes-AMG und Lamborghini: Fahrer der beiden Marken belegten alle Plätze in den Top-8 der Startaufstellung! Hinter Pole-Setter Maini, Paul, Engel und Bortolotti folgte das AMG-Duo Luca Stolz (HRT) und Lucas Auer (Winward) auf den Plätzen fünf und sechs. Die Lambo-Fahrer Luca Engstler (GRT) beim Heimspiel der Grasser-Mannschaft und Nicki Thiim (SSR) komplettierten die Top-8 der Startaufstellung.
Für eine weitere faustdicke Überraschung sorgte Ben Dörr (Dörr-McLaren) mit Platz neun, seinem besten Ergebnis im DTM-Debütjahr. Den bestplatzierten Ferrari 296 GT3 stellte Sachsenring-Polesetter Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) auf den zehnten Startplatz. Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) folgte hinter Franck Perera auf P12, während sein Teamkollege und amtierender Meister Thomas Preining mit Platz 19 einen herben Rückschlag erlebte.
Für die zumindest im Trockenen favorisierten Schubert-BMW folgte das nächste Qualifying-Fiasko: Der frischgebackene Vater Marco Wittmann, Sheldon van der Linde und Rene Rast landeten nur auf den Plätzen 14, 15 und 16. Van der Linde wird wegen seiner dritten Verwarnung vom Sachsenring obendrein um fünf Positionen nach hinten versetzt. Bei trockenen Bedingungen können sich die Zuschauer auf eine große BMW-Aufholjagd gefasst machen.
Das komplette Ergebnis zum DTM-Qualifying in Spielberg siehst du hier auf einen Blick:
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