Ferrari-Doppelführung beim WEC-Saisonauftakt in Katar nach der ersten von zehn Stunden: Die beiden italienischen Prototypen bestimmten das Geschehen beim ersten Rennen der Saison 2025 und kontrollierten die Spitze des Hypercar-Feldes. Ärgerlich: Viele Fans schauten wortwörtlich in die Röhre, weil das kostenpflichtige Livestream-Angebot der WEC zum Rennbeginn wenig bis gar nicht funktionierte.

Wo ihr das WEC-Rennen heute sicherlich ohne Probleme schauen könnt, lest ihr jetzt in diesem Artikel:

Während James Calado im #51 Ferrari 499P (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) die Pole Position souverän verteidigte, stürmte Markenkollege Nicklas Nielsen vom dritten Startplatz nach vorne und kassierte den von P2 gestarteten Kevin Magnussen am Steuer des #15 BMW M Hybrid V8 (Dries Vanthoor, Marciello, Magnussen).

Der amtierende Le-Mans-Sieger Nielsen setzte sich in den ersten Kurven sogar neben Calado, sah aber von einem echten Angriff ab. Ferrari hatte sich dazu entschieden, beide Werksautos auf unterschiedliche Reifen-Strategien zu setzen: Calado startete auf der Hard-Mischung von Michelin, Nielsen fuhr auf Mediums los.

Porsche nach Reifenschaden mit Offset-Strategie

Nach den ersten Boxenstopps des Rennens kontrollierten die Ferrari die Pace an der Spitze des 18-köpfigen Hypercar-Feldes mit elf Sekunden Vorsprung. Auf dem dritten Platz lag der neue Porsche-Werksfahrer Julien Andlauer im Porsche 963 mit der Startnummer #5 (Christensen, Andlauer, Jaminet). Der Franzose musste von Startplatz elf allerdings nach einem Reifenschaden früher als geplant die Boxengasse ansteuern und ist jetzt auf einer Offset-Strategie unterwegs.

Earl Bamber im #38 Cadillac V-Series.R (Button, Bourdais, Bamber) des neuen Werksteams Jota belegte den vierten Platz, obwohl der frühere Le-Mans-Sieger In Runde 10 nach Kontakt mit einem GT3-McLaren gedreht wurde, als er sich gerade im Duell um den vierten Platz mit BMW-Fahrer Rene Rast befand. Für den zweiten Cadillac verlief die Startphase ebenfalls nicht problemfrei: Startfahrer Will Stevens fiel von seinem vierten Startplatz früh bis auf die zwölfte Position zurück.

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Earl Bamber nach einer Kollision neben der Strecke, Foto: IMAGO/PsnewZ

Kevin Magnussen bei WEC-Debüt mit BMW in Schwierigkeiten

Robin Frijns folgte an fünfter Stelle, während BMW-Markenkollege und Star-Neuzugang Kevin Magnussen frühzeitig in Schwierigkeiten geriet. Nachdem der frühere Formel-1-Fahrer nach dem Start den zweiten Platz verloren hatte, hielt er sich in der Folge zunächst an dritter Stelle. Nach der ersten von bisher zwei Full-Course-Yellow-Phasen blieb Magnussen beim Restart allerdings im Pit-Limiter hängen und wurde bis auf P9 durchgereicht. Wenig später war auch noch ein Wechsel der Frontpartie nach einem leichten Schaden nötig.

Robert Kubica im gelben Ferrari 499P des Kundenteams AF Corse und die beiden Toyota GR010 Hybrid fuhren auf den Plätzen sechs, sieben und acht. #8-Fahrer Sebastien Buemi hatte das Rennen nach einem verpatzten Qualifying nur vom 17. Startplatz aufgenommen.

Newcomer Aston Martin verliert die Flügeltür!

WEC-Newcomer Aston Martin erlebte einen ereignisreichen Start in das Langstrecken-Abenteuer: Alex Riberas im #009 Valkyrie verlor bei schneller Fahrt plötzlich die Flügeltür an seinem Hypercar und musste an die Box. Teamkollege Marco Sorensen würgte im Schwesterauto nach dem Tankstopp den Wagen ab. Die beiden von einem V12-Motor angetriebenen Valkyrie ohne Hybridantrieb belegten die letzten Plätze in der Hypercar-Klasse.

In der LMGT3-Klasse etablierte das McLaren-Kundenteam United Autosports eine Doppelführung nach der Doppel-Pole. James Cottingham im #59 McLaren 720 S GT3 Evo führte vor Teamkollege Darren Leung, 2024 noch in Diensten von BMW. Auf Platz drei folgte der #78 Akkodis ASP Lexus RC F GT3 mit Arnold Robin am Steuer. Der Franzose hatte nach dem Start von P3 für ordentlich Wirbel gesorgt und zwischenzeitlich die Spitze in der GT3-Klasse übernommen. Für den Schwester-Lexus war nach einer Kollision vorzeitig Feierabend.