Die offizielle Starterliste für die 24 Stunden von Le Mans 2023 (10./11. Juni) ist da! Veranstalter ACO hat am Montag alle 62 Teams für den 100. Geburtstag des berühmtesten Rennens der Welt bekanntgegeben. Die 91. Auflage von Le Mans verspricht eine wahre Langstrecken-Schlacht zu werden: In der Topklasse namens 'Hypercar' kämpfen 16 Prototypen von Neueinsteiger Ferrari, Porsche, Toyota, Peugeot, Cadillac, Glickenhaus und Vanwall/ByKolles um den prestigeträchtigen Gesamtsieg.
Während Ferrari mit zwei selbstentwickelten 499P-Hypercars nach 50 Jahren in die höchste Kategorie zurückkehrt und nach dem zehnten Le-Mans-Sieg greift, geht Lokalmatador Peugeot erstmals seit 2011 wieder beim Rennen entlang der Sarthe an den Start. Die Franzosen haben mit ihrem Heckflügel-losen Le-Mans-Hypercar 9X8 in der abgelaufenen WEC-Saison bereits erste Rennen bestritten, aus zeitlichen Gründen jedoch auf das Highlight in Le Mans verzichtet.
Le Mans: Ferraris Topklassen-Rückkehr nach 50 Jahren
Ferrari ist unterdessen komplett neu dabei. Der italienische Sportwagenhersteller schickt zwei seiner Prototypen an den Start, die unter höchster Geheimhaltungsstufe entwickelt worden sind. Der frühere Formel-1-Fahrer Antonio Giovinazzi komplettiert Ferraris Fahreraufgebot, das sich aus bisherigen GT-Werkspiloten wie Miguel Molina oder James Calado zusammensetzt.
Toyota, mangels Hersteller-Konkurrenz Dauersieger der letzten fünf Jahre, kann sich mit seinen beiden frisch überarbeiteten Hybrid-Hypercars nun endlich wieder mit echten Schwergewichten messen. Neben den LMH-Hypercars aus der WEC stoßen einige Vertreter der neuen LMDh-Klasse hinzu. Die mit zahlreichen Einheitsbauteilen bestückten Hybrid-Prototypen haben im Januar bereits ihr Renndebüt bei den 24 Stunden von Daytona gegeben.

Le Mans: Porsche greift mit vier LMDh-Autos nach 20. Gesamtsieg
Aus dem LMDh-Herstellerreigen gesellen sich Rekordsieger Porsche und Cadillac in Le Mans dazu. Der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen geht sogar mit vier der neuen Porsche 963 an den Start, um nach seinem 20. Gesamtsieg in Le Mans zu greifen. Neben drei Werksautos aus der WEC und der IMSA tritt mit JOTA unter der Leitung des neuen Teamchefs Dieter Gass, zuletzt Audi-Motorsportchef, obendrein ein Kundenteam mit dem 963 an.
US-Autobauer Cadillac startet mit drei LMDh-Boliden in Le Mans, während Daytona-Sieger Acura zunächst verzichtet. Der Honda-Ableger könnte 2023 ebenso hinzustoßen wie BMW, das bereits seine Teilnahme an der WEC/Le Mans 2024 bestätigt hat, sich dieses Jahr aber auf die IMSA-Serie fokussiert.
Das Le-Mans-Starterfeld in der Hypercar-Klasse komplettieren US-Privatier Glickenhaus mit zwei von reinen Verbrennungsmotoren angetriebenen Glickenhaus 007 sowie ein einzelner Entry von Vanwall vom Team ByKolles des früheren Formel-1- und DTM-Teamchefs. Für die Rückkehr nach Le Mans hat sich die Mannschaft aus dem bayerischen Greding mit dem früheren F1-Weltmeister Jacques Villeneuve verstärkt. Die WEC-Saison 2023 beginnt am 17. März mit den 1.000 Meilen von Sebring.

NASCAR-Camaro mit Rockenfeller und Co.
Für einen absoluten Hingucker sorgt zudem das NASCAR-Auto, das unter dem Entry der 'Garage 56' geführt wird und damit nicht punktberechtigt ist. Ein Chevrolet Camaro ZL1 von Hendrick Motorsports will der Konkurrenz die Show stehlen. Für den einmaligen Einsatz wechseln sich der frühere DTM-Champion und Le-Mans-Sieger Mike Rockenfeller, der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jenson Button sowie NASCAR-Rekordchampion Jimmie Johnson am Steuer des überarbeiteten NASCAR-Camaro ab.
Update: Jacques Villeneuve startet nun doch nicht bei den 24h Le Mans für das ByKolles/Vanwall-Team. Der frühere Formel-1-Weltmeister wird durch Tristan Vautier ersetzt.
Team | Auto | Fahrer |
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#2 Cadillac Racing | Cadillac V-LMDh | Earl Bamber/Alex Lynn/Richard Westbrook |
#3 Cadillac Racing | Cadillac V-LMDh | Sebastien Bourdais/Renger van der Zande/Scott Dixon |
#4 Vanwall Racing Team | Vanwall Vandervell 680 | Tom Dillmann/Esteban Guerrieri/Tristan Vautier |
#5 Porsche Penske | Porsche 963 | Dane Cameron/Michael Christensen/Frédéric Makowiecki |
#6 Porsche Penske | Porsche 963 | Kévin Estre/André Lotterer/Laurens Vanthoor |
#7 Toyota Gazoo Racing | Toyota GR010 - Hybrid | Mike Conway/Kamui Kobayashi/Jose Maria Lopez |
#8 Toyota Gazoo Racing | Toyota GR010 - Hybrid | Sébastien Buemi/Brendon Hartley/Ryo Hirakawa |
#38 JOTA | Porsche 963 | Yifei Ye/Antonio Felix da Costa/Will Stevens |
#51 Ferrari AF Corse | Ferrari 499P | Alessandro Pier Guidi/James Calado/Antonio Giovinazzi |
#50 Ferrari AF Corse | Ferrari 499P | Antonio Fuoco/Miguel Molina/Nicklas Nielsen |
#75 Porsche Penske | Porsche 963 | Felipe Nasr/Mathieu Jaminet/Nick Tandy |
#93 Peugeot | Peugeot 9X8 | Paul Di Resta/Mikkel Jensen/Jean-Eric Vergne |
#94 Peugeot | Peugeot 9X8 | Loic Duval/Gustavo Menezes/Nico Müller |
#311 Action Express Racing | Cadillac V-LMDh | Luis Felipe Derani/Alexander Sims/Jack Aitken |
#708 Glickenhaus Racing | Glickenhaus 007 | Romain Dumas/Olivier Pla/Ryan Briscoe |
#709 Glickenhaus Racing | Glickenhaus 007 | Franck Mailleux/Nathanael Berthon/Esteban Gutierrez |
LMP2-Klasse mit 24 Autos
24 Autos gehen in der zweithöchsten Kategorie der 24 Stunden von Le Mans an den Start, darunter acht Pro/Am-Einschreibungen. Neu dabei ist das aus der Formel 1 bekannte Alpine, das zuletzt einen veralteten LMP1 in der Hypercar-Klasse einsetzte. Die Franzosen planen für die Zukunft den Bau eines LMDh-Boliden und wollen mit dem Einsatz von zwei LMP2-Autos weitere Erfahrungen sammeln.
Vorjahressieger JOTA geht mit einem LMP2 an den Start, während man ein deutsches Team vergebens in der Le-Mans-Starterliste sucht. Mit Rene Rast (Tower Motorsports) und Laurents Hörr (IDEC Sport) sind zwei deutsche Fahrer gemeldet, während Rene Binder (Duqueine Team) und Ferdinand Habsburg (WRT) die österreichische Flagge hochhalten.
Je zwei LMP2-Autos ins Feld führen das neue BMW-Werksteam WRT (ab 2024 mit dem BMW LMDh auch in der WEC), Prema aus Italien, die US-Mannschaft United Autosports von McLaren-Boss Zak Brown oder Inter Europol Competiton aus Polen. Fahrer wie der frühere F1-Pilot Daniil Kvyat, Lamborghini-Ass Mirko Bortolotti oder Ex-Porsche-Werksfahrer Neel Jani stehen stellvertretend für ein weiterhin hochkompetitives LMP2-Feld.
Team | Auto | Fahrer |
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Prema | Oreca-Gibson | Juan Manuel Correa/Bent Viscaal/Filip Ugran |
Vector Sport | Oreca-Gibson | Ryan Cullen/Gabriel Aubry/Matthias Kaiser |
Tower Motorsports | Oreca-Gibson | Rene Rast/Steven Thomas/Ricky Taylor |
Nielsen Racing | Oreca-Gibson | Rodrigo Sales/Mathias Beche/Ben Hanley |
United Autosports | Oreca-Gibson | Filipe Albuquerque/Philip Hanson/Frederick Lubin |
United Autosports | Oreca-Gibson | Joshua Pierson/Tom Blomqvist/Oliver Jarvis |
JOTA | Oreca-Gibson | David Heinemeier Hansson/Pietro Fittipaldi/Oliver Rasmussen |
Duqueine Team | Oreca-Gibson | Rene Binder/Neel Jani/Nicolas Pino |
WRT | Oreca-Gibson | Sean Gelael/Ferdinand Habsburg/Robin Frijns |
Inter Europol Competition | Oreca-Gibson | Jan Magnussen/Mark Kvamme/Anders Fjordbach |
Inter Europol Competition | Oreca-Gibson | Jakub Smiechowski/Fabio Scherer/Albert Costa |
Alpine | Oreca-Gibson | Mathieu Vaxiviere/Charles Milesi/Julien Canal |
Alpine | Oreca-Gibson | André Negrao/Olli Caldwell/Memo Rojas |
Cool Racing | Oreca-Gibson | Nicolas Lapierre/Alexandre Coigny/Malthe Jakobsen |
Graff Racing | Oreca-Gibson | Roberto Lacorte/Giedo van der Garde/Patrick Pilet |
WRT | Oreca-Gibson | Rui Andrade/Louis Delétraz/Robert Kubica |
DKR Engineering | Oreca-Gibson | Tom Van Rompuy/Ugo de Wilde/Maxime Martin |
Algarve Pro Racing | Oreca-Gibson | George Kurtz/James Allen/Colin Braun |
Cool Racing | Oreca-Gibson | Reshad de Gerus/Vladislav Lomko/Simon Pagenaud |
IDEC Sport | Oreca-Gibson | Paul Lafargue/Paul Loup Chatin/Laurents Hörr |
Prema | Oreca-Gibson | Doriane Pin/Daniil Kvyat/Mirko Bortolotti |
Panis Racing | Oreca-Gibson | Manuel Maldonado/Tijmen van der Helm/Job van Uitert |
AF Corse | Oreca-Gibson | Francois Perrodo/Ben Barnicoat/Norman Nato |
Racing Team Turkey | Oreca-Gibson | Salih Yoluc/Tom Gamble/Dries Vanthoor |
LMGTE-Am-Klasse mit 21 Autos
Nach dem Abschied der LMGTE-Pro-Klasse, sind die teuren GTE-Autos nur noch durch Amateure in Le Mans vertreten. Und das zum letzten Mal, denn ab 2024 werden sie durch die weltweit beliebten GT3-Autos ersetzt.
Im GTE-Feld der 21 Autos mischen mehrere Vertreter aus Deutschland mit. Das frühere DTM-Team Walkenhorst Motorsport hat sich mit dem Gewinn der Asian Le Mans Series einen Startplatz gesichert und setzt einen Ferrari 488 GTE ein. Den Porsche 911 RSR führen Proton Competition, Dempsey-Proton sowie das neue DTM-Team Project 1 ins Feld.
Spannend: Ein weiterer Porsche von Project 1 steht auf der Warteliste und könnte nachrücken. Als erster Fahrer auf dem 911er gemeldet ist der frühere Formel-1- und DTM-Fahrer Timo Glock, der Ende vergangenen Jahres bei BMW vor die Tür gesetzt wurde. Glock wurde früher von Project-1-Chef Hans-Bernd Kamps gemanagt.
Internationale Top-Teams wie AF Corse, Kessel Racing oder AF Corse treffen in der LMGTE-Am-Kategorie auf werksunterstütze Einsätze von Corvette Racing oder Northwest Aston Martin Racing. Boliden von Aston Martin, Corvette, Porsche und Ferrari bilden das Starterfeld. Nennenswert ist die Le-Mans-Rückkehr von Hollywood-Star Michael Fassbender im Proton-Porsche 911.
Team | Auto | Fahrer |
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Proton Competition | Porsche 911 RSR - 19 | Ryan Hardwick/Zacharie Robichon/Jan Heylen |
AF Corse | Ferrari 488 GTE EVO | Julien Piguet/Simon Mann/Ulysse de Pauw |
ORT by TF | Aston Martin Vantage | Ahmad Al Harthy/Michael Dinan/Charlie Eastwood |
Corvette Racing | Chevrolet Corvette C8.R | Ben Keating/Nicolas Varrone/Nicky Catsburg |
AF Corse | Ferrari 488 GTE EVO | Thomas Flohr/Francesco Castellacci/Davide Rigon |
GMB Motorsport | Aston Martin Vantage | Gustav Dahlmann Birch/Marco Sörensen/Jens Reno Moeller |
Project 1 | Porsche 911 RSR - 19 | PJ Hyett/Gunnar Jeannette/Matteo Cairoli |
Kessel Racing | Ferrari 488 GTE EVO | Takeshi Kimura/Gregory Huffaker/Daniel Serra |
Iron Lynx | Porsche 911 RSR - 19 | Claudio Schiavoni/Matteo Cressoni/Alessio Picariello |
JMW Motorsport | Ferrari 488 GTE EVO | Thomas Neubauer/Louis Prette/Giacomo Petrobelli |
TF Sport | Aston Martin Vantage | Arnold Robin/Maxime Robin/Valentin Hasse-Clot |
Kessel Racing | Ferrari 488 GTE EVO | Kei Cozzolino/Yorikatsu Tsujiko/Naoki Yokomizo |
Dempsey-Proton | Porsche 911 RSR - 19 | Christian Ried/Mikkel Pedersen/Julien Andlauer |
Richard Mille AF Corse | Ferrari 488 GTE EVO | Luis Perez Companc/Alessio Rovera/Lilou Wadoux |
Iron Dames | Porsche 911 RSR - 19 | Sarah Bovy/Michelle Gatting/Rahel Frey |
GR Racing | Porsche 911 RSR - 19 | Michael Wainwright/Benjamin Barker/Riccardo Pera |
Proton Competition | Porsche 911 RSR - 19 | Harry Tincknell/Donald Yount/Jonas Ried |
Northwest AMR | Aston Martin Vantage | Ian James/Daniel Mancinelli/Alex Riberas |
Walkenhorst Motorsport | Ferrari 488 GTE EVO | Chandler Hull/Andrew Haryanto/Jeffrey Segal |
D'Station Racing | Aston Martin Vantage | Satoshi Hoshino/Casper Stevenson/Tomonobu Fujii |
Proton Competition | Porsche 911 RSR - 19 | Michael Fassbender/Richard Lietz/Martin Rump |
Garage 56
Team | Auto | Fahrer |
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Hendrick Motorsports | Chevrolet Camaro ZL 1 | Mike Rockenfeller/Jenson Button/Jimmie Johnson |
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