Der Startschuss für den Auftakt zur WEC-Saison 2025 ist gefallen. An diesem Freitag und Samstag treffen 36 Autos (18 Hypercars & 18 LMGT3-Autos) bei den offiziellen Testfahrten in Katar aufeinander. Der zweitägige Prolog bietet den Teams eine weitere Gelegenheit, ihre Fahrzeuge auf das erste Rennen an gleicher Stelle vorzubereiten. Das 10-Stunden-Rennen von Katar steigt am nächsten Freitag, 28. Februar, die Freien Trainings beginnen am Mittwoch.
Lamborghini hat sich vorerst aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft verabschiedet. Dafür gesellt sich mit Aston Martin eine neue Marke zum Starterfeld. Die Briten debütieren mit zwei auf dem Straßenfahrzeug Valkyrie basierenden LMH-Hypercars. Eine Besonderheit: Aston Martin verzichtet als einziger der acht eingeschriebenen Hersteller auf einen Hybridantrieb und setzt stattdessen auf reine V12-Power.
Aston Martin ohne Hybrid: Vor- oder Nachteil?
Welche Vor- und Nachteile das bringt, wird die Zeit zeigen. Die Konkurrenz hat schon jetzt Bedenken, dass die Valkyries wegen des Hybrid-Verzichts zuverlässiger laufen und technisch weniger anfällig sein könnten. In der Balance of Performance schlägt sich das einzigartige Antriebskonzept nur in der zusätzlichen Boxenstopp-Zeit beim Nachtanken nieder: Während die LMH-Hypercars (Ferrari, Toyota, Peugeot) und die LMDh-Autos (Alpine, BMW, Cadillac, Porsche) für 1,2 bzw. 1 Sekunde 'andocken' müssen, ist bei Aston Martin keine zusätzliche Zeit notiert.
Bei den anderen BoP-Werten liegen die nagelneuen Valkyries im Durchschnitt des Starterfeldes. Für den Saisonauftakt in Katar beträgt das Mindestgewicht der britischen Prototypen 1.042 Kilogramm. Die schwersten Autos sind der Porsche 963 und der Toyota GR010 Hybrid mit je 1.064 kg. Die leichtesten Autos liegen bei 1.030 kg (Cadillac) und 1.031 kg (Peugeot).
Das Gewicht steht im direkten Verhältnis zur Leistung, die die Autos unter sowie über der Marke der 250 km/h abrufen dürfen. Seit dem Ende der vergangenen Saison wird hier unterteilt, um mögliche Unterschiede beim Topspeed auszugleichen. Der Aston Martin ist mit 685 PS eingestuft worden und darf oberhalb der 250 km/h noch 0,4 Prozent mehr Motorleistung nutzen. Das liegt im Mittelfeld, wenn man die höchste Leistung (Peugeot mit 707 PS) und die niedrigste (Ferrari mit 681 PS) zum Vergleich heranzieht.
WEC Katar 2025: Balance of Performance
Hersteller | Gewicht | Leistung unter 250 km/h | Leistung über 250 km/h | Stint-Energie |
---|---|---|---|---|
Alpine | 1.044 kg | 690 PS | - 2,6% | 904 MJ |
Aston Martin | 1.042 kg | 685 PS | + 0,4% | 899 MJ |
BMW | 1.037 kg | 686 PS | + 0,8% | 902 MJ |
Cadillac | 1.030 kg | 683 PS | + 3,4% | 899 MJ |
Ferrari | 1.037 kg | 681 PS | 0,0% | 897 MJ |
Peugeot | 1.031 kg | 707 PS | - 5,2% | 909 MJ |
Porsche | 1.064 kg | 690 PS | + 1,0 % | 909 MJ |
Toyota | 1.064 kg | 683 PS | + 3,4 % | 909 MJ |
Kommen jetzt Fahrergewichte in der WEC?
Die Peugeot 9X8 waren schon 2024 meist die leichtesten und gleichzeitig leistungsstärksten Autos im Feld. Um diese Vorteile auszugleichen, verlieren die französischen Hypercars oberhalb der 250- km/h-Marke jedoch 5,2 Prozent Leistung, während Konkurrenten wie Toyota, Porsche oder Cadillac in diesem Bereich zulegen dürfen. Für das erste von acht Rennen in der WEC-Saison 2025 haben die BoP-Verantwortlichen einen eher konservativen Ansatz gewählt, die acht Hersteller liegen relativ eng beieinander.
Noch nicht final entschieden, aber in der Diskussion für die Saison 2025: die Einführung von Fahrergewichten, um auch die Unterschiede zwischen den Piloten auszugleichen. Das Thema liegt seit geraumer Zeit beim ACO und der FIA auf dem Tisch. Prominent wurde diese Angelegenheit zum Ende der vergangenen Saison, als Ferrari-Werksfahrer James Calado verriet, sich aus Performance-Gründen bis ins Krankenhaus gehungert zu haben... Beim Prolog in Katar stehen Wiegeeinheiten auf dem Ablaufplan, was auf eine baldige Einführung dieser Regel hindeutet.
diese WEC Nachricht